Auf Achse: 5 Monate Indien, Thailand, Vietnam und so
Varkala und die Puja
Wegen des Gott Vishnu geweihten, aus dem 13. Jahrhundert stammenden Janardana-Swami-Tempels ist Varkala ein bedeutender hinduistischer Pilgerort. Morgens um 4 geht der heilige Sing-Sang los, um 5:30 wird er von Trommel- und Klarinettenspiel abgelöst, um 6 Uhr übernehmen dann die Kühe.
... was sich früh morgens entpuppt als Sitzstellen und Arbeitsmaterial der Gurus von Varkala, die hier für Gläubige die Puja abhalten.
Puja bedeutet in etwa „Verehrung“ oder „Ehrerweisung“. Die Puja ist im Hinduismus ein täglich praktiziertes Ritual und gehört zu den wichtigsten Bestandteilen des religiösen Alltags.
Es läuft hier etwa so ab (so von mir beobachtet, ohne Garantie):
- weißes Tuch anziehen (bekommt man preiswert geliehen)
- knieen
- dreimal mit der rechten Hand um den Kopf
- aufstehen
- dreimal um die eigene Achse drehen
- knieen
- Bananenblatt mit Reis entgegennehmen
- aufstehen
- Bananenblatt im Sand am Strand auslegen (die Raben freuen sich)
- knieen, aufstehen
- neues Bananenblatt mit Blüten
- dies auf dem Kopf zum Meer tragen
- mit dem Rücken zum Meer das Bananenblatt hinterrücks fallen lassen
- bezahlen.
So weit, so gut. Aber fremd. Auch Katholiken und Evangelen haben ihre Rituale. Und kein Hindu würde einen Andersgläubigen als Ungläubigen bezeichnen.
PS. Wir hatten - Gott sei Dank - noch unser Puja-Bändchen aus dem heiligen Ort Pushkar und wurden kaum angesprochen.
Aufbruch: | 26.11.2016 |
Dauer: | 5 Monate |
Heimkehr: | 23.04.2017 |
Thailand
Vietnam