Auf Achse: 5 Monate Indien, Thailand, Vietnam und so
Benaulim - Unser Dorf in Goa
Welch ein Glück wir wieder haben, gleich hier gelandet zu sein. Ich habe mich sofort in dieses enge Miteinander von Tieren (Schweine, Kühe, Ochsen, Hühner, Vögel, Fledermäuse, Delfine etc.) und netten Menschen verliebt. Immer wieder werde ich dafür von Erich ausgelacht, wenn ich ihm von einer Sau mit ihren 12 Ferkeln erzähle. Mich fasziniert es total, wie dieses Leben hier stattfindet. Die Kuhställe (offen) mitten auf der Hauptstraße zwischen Souvenirläden, Guesthouses, Läden, Restaurants. Aber es funktioniert reibungslos.
Sie habe ich leider erschreckt, als ich mit dem Fotoapparat auftauchte. Die Sau mit ihren 12 Ferkeln suhlt gewöhnlich hinter dem Fine Food, sodass wir es beim Abendessen immer extrem quiecken hören.
Maria die Besitzerin des Minria Guesthouses ist eine Seele von Mensch. Die ersten 7 Tage haben wir in einem Apartment an der Hauptstraße residiert. Nach Radjasthan hatten wir es ihr überlassen, eine Unterkunft für uns zu besorgen. Jetzt wohnen wir im Minria Guesthouse. Einfach super. Ich werde mit Kokosnüssen versorgt und täglich gibt es etwas zu erzählen.
Minria Guesthouse
Unser Restaurant, das Fine Food haben wir am 2. Tag gefunden und sind seither jeden Abend dort. Ein kleines, aber wirklich feines Restaurant. Das Essen schmeckt hervorragend und ich habe fast die komplette Karte durchprobiert. Es gibt vor allen Dingen vegetarische Gerichte. Erich kommt mit den Suppen sehr gut zu recht, auch der Kartoffelsalat schmeckt ihm. Selbstverständlich auch einige rein indische Gerichte. Das 8 köpfige Team, 6 in der Küche und Rahul und Karren als Chefs inclusive Bedienung, sind einfach super. Der Laden ist jeden Abend voll, manchmal müssen wir auf einen Platz warten und es ist mir schier unbegreiflich, wie die 6 in der kleinen Küche all diese Köstlichkeiten in der geringen Zeit zaubern. Rahul hat uns in einer ruhigen Minute erzählt, was er alles angestellt hat, um als Koch nach Deutschland zu kommen. Wir konnten es einfach nicht glauben. Erich hat ihm dann beim Beantragen eines Passes für seine Freundin geholfen, weil man zum Ausfüllen der umfangreichen Dokumente einen PC braucht. Bei der Gelegenheit hat Rahul Erich seine Antragspapiere für seinen 2maligen Visaantrag gezeigt. Hanebüchen. 2 Absagen ohne wirkliche Begründung.
Unser Frühstück nehmen wir gewöhnlich am Strand weit ab vom Hauptbeach bei Johnny Fishermann ein. Hier werden wir von Jogi und Mohud bedient und Johnny Romeo ist der Chef. Er delegiert, gibt das Paßwort für das WLAN ein und kassiert, macht also die wichtigen Dinge. Nach dem Frühstück geht es auf‘s Sunbed zum Delphine-Beobachten. Am 24.12. waren sie so nah, daß wir fast mit ihnen hätten schwimmen können. Das ist echt das Größte für mich. Nach einer ausgiebigen Mittagspause, kommen wir hierhin zurück, lesen, schwimmen, dösen und Sonnenuntergang. Da hat sich nichts geändert. Genau wie vor 30 Jahren geht hier täglich die rote riesige Sonne im Ozean unter. Und wenn Erich dann noch ein Bierchen dazu trinkt, ist es auch für ihn der Himmel auf Erden. Anschließend laufe ich am Strand heim, Erich nimmt das Rad.
Hier werden die Hühner lebend oder vor Ort getötet, gerupft und zerkleinert verkauft.
Hier habe ich immer unser Bier besorgt. Der streng blickende Besitzer rechts, hat mich dennoch manchmal angelächelt.
Die deutsche Bäckerei mit leckeren Kuchen und wohlschmeckende Sandwichs. Außerdem ist sie Treffpunkt für alle.
Der größte Schneemann von Benaulim. Hält auch bei 33 Grad.
Goa ist sehr christlich, da hier für lange Zeit die Portugiesen geherrscht haben.
Jedes Haus wurde vor Weihnachten mit mehreren Lichterketten versehen, überall Krippen, Weihnachtsmänner, Schneemänner und mehr, gebastelt und aufgestellt.
Die Kinder laufen weihnachtlich verkleidet durch die Restaurants und erwarten Spenden. Sie singen dabei Lieder (hier im Fine Food).
Silvester war super toll. Die Inder/innen kommen alle an den Strand, picknicken im Sand, Feuer werden angezündet. Natürlich gibt es um 24.00 Uhr reichlich Feuerwerk, in 1. Linie bei den großen Hotels. Die Inder sind da eher auf haufenweise Kracher spezialisiert.
Es gibt noch etliche Dinge zu erzählen: Die Obststände, die Supermärkte mit ihren Angeboten, die Souvenirläden mit ihren freundlichen immer grüßenden Besitzern, die Männer, denen keine Ecke zu schmuddelig ist zum Kartenspielen und trinken und vieles mehr. Die netten Menschen, mit denen man hier so einfach ins Gespräch kommt. Vorgestern haben wir hier tatsächlich ein Pärchen getroffen, welches wir aus unserem Dorf in Thailand kennen. Wir waren so baff, wie klein die Welt ist.
Diese 16 Tage Goa waren echte Erholung, Freude, glückliche Zeit. Selbst mir ist nie langweilig geworden. Im Zweifelsfall konnte ich zu Maria oder ihrem Mann runtergehen und quatschen.
Wir sind mal wieder super dankbar, daß wir diese tolle Zeit ohne Krankheit, frei von Sonnenstich oder sonstigen Gebrechen verbringen durften. Hier Weihnachten und Silvester zu feiern war etwas ganz besonderes.
Morgen geht es weiter, mit dem Zug in den Süden, weg aus dem geliebten Goa nach Kerala. Wir sind gespannt was uns hier erwartet.
Aufbruch: | 26.11.2016 |
Dauer: | 5 Monate |
Heimkehr: | 23.04.2017 |
Thailand
Vietnam