Auf Achse: 5 Monate Indien, Thailand, Vietnam und so

Beim Wandern durch die Altstadt von Udaipur kamen wir am Haus der Näherinnen vorbei. Da fiel mir der Rucksack ein. Er war am Reißverschluß eingerissen und ich fand es eine gute Idee, ihn nähen zu lassen. Zu dritt saßen sie in einem dunklen Räumchen mit offenem Eingang: vorne die Näherin, ihr gegenüber die Tochter, ebenfalls am Nähen. In der Mitte dazwischen ein Stuhl, auf dem eine 3. Frau saß. Natürlich wurde heftig geschwätzt, während die beiden fleißig am Nähen waren. Ich habe dann die Näherin gefragt, ob sie mir den Rucksack reparieren kann. Yes, yes, no problem. Da fiel Erich seine Jeans ein. Blöd wie ich bin, laufe ich ins Hotel um seine Lumpenjeans zu holen (Er hat ja immer noch Fuß). Ich reiche der Näherin den leer gemachten Rucksack, ratzfatz erledigt. Erich sitzt mittlerweile auf dem Stuhl, die 3. Person war gegangen, mir wird der Stuhl der Tochter gereicht. Nun übergibt Erich der Näherin seine Jeans, die wir bereits letztes Jahr in Thailand haben flicken lassen. Mit Augenkontakt gebe ich den Frauen zu erkennen, wie peinlich es mir ist, diese Hose noch unter die Nähmaschine zu legen. Lachen kommt auf. Zwei, drei Löcher werden genäht, Erich zeigt ihr weitere 5. Die dritte Frau taucht wieder auf. Das Palaver geht richtig los. Wir Frauen verstehen uns ohne wirkliche Sprache. Einzelne englische Worte fallen: He can buy new one!!! Ja meine Lieben, das denke ich auch, wird aber nix bzw. die neue liegt zu Hause im Schrank. Wir lachen Tränen zusammen, während Erich auf weitere Löcher aufmerksam macht. Am Ende zahlt er das Doppelte von dem war sie sagt, weil es einfach zu beschämend war, was sie für diese 10minütige Lachorgie haben wollte.