Auf Achse: 5 Monate Indien, Thailand, Vietnam und so
Buchstaben
Buchstaben in Vietnam sind lustig. Es gibt viele mit "Beiwerk": Häkchen rechts, Häkchen links, mit Dach, mit Schlange, mit halbem Fragezeichen, mit Punkt oben drüber, an der Seite, unten drunter oder dann auch gerne alles zusammen. Mein Favorit: ein a mit Dach und Schlange, da hüpft das Mathematiker-Herz. D's werden auch gerne mal durchgestrichen.
Auffallend sind die kurzen Worte mit denen man konfrontiert wird. Worte aus 2 Buchstaben, die aus einem Konsonanten vorn und einem Vokal hinten bestehen, z.B. mi (Nudeln), ca (Fisch), ga (Hühnchen) und bo (Rind), natürlich mit entsprechenden Beiwerk versehen. Man kommt auf diese Weise (im deutschen) auf ca. 105 Worte, was für eine Sprache etwas wenig ist. Man hilft sich, indem man Worte zusammensetzt: "Auge-Wasser" ist eben Träne, "Tisch-Stuhl" ist Möbel, "Coca-Cola" ist Coca-Cola usw. Man kommt dann (der Lehramtskandidat rechnet es leicht aus), wenn man vorn und hinten das gleiche zuläßt, auf ca. 11.000 Worte. Das reicht im Allgemeinen, um sich verständlich zu machen.
Die Franzosen haben - neben dem Baguette, das an jeder Strassenecke lecker und billig zu haben ist - zusätzliche Worte hinterlassen: zum Beispiel ga (von gare, „Bahnhof“, wieder ga???), xi-măng (von ciment, „Zement“), bia (啤) (von bière, „Bier“), pho mat (von fromage, „Käse“). Auch die Chinesen haben ihre Worte hinterlassen (70%), andere Worte sind international, wie "Hallo" oder "Hääää?" am Handy ("Hääää?" ist auch "Hääää?" im deutschen), Tampon ist Tampon, Keks ist Keks, Kaffee ist Kaffee.
PS. Mich hat kein Taxi-Fahrer je verstanden!!!
PS. Mein Lieblingswort besteht aus 1 Buchstaben: ô, also o mit Dach. Das ist ein Gegenstand, den man hier bei Regen und auch bei heißer Sonne sehr gerne benutzt.
Aufbruch: | 26.11.2016 |
Dauer: | 5 Monate |
Heimkehr: | 23.04.2017 |
Thailand
Vietnam