Auf Achse: 5 Monate Indien, Thailand, Vietnam und so
Stories beside von Hillo
Zimmersuche
Nach der Besichtigung des gebuchten Zimmers der 1. Nacht in Benaulim, Goa, gingen wir an der Hauptstraße entlang auf Zimmerausschau. Im Internet hatten wir was recherchiert und Erich meinte, wir müssen rechts längs. Da war er sich ganz sicher, ich war rein gefühlsmäßig für links. Als nach geraumer Zeit, das erwählte Paradies nicht auftauchte, haben wir uns erstmal auf einen Kaffee in ein nettes Kaffee gesetzt. Hier saßen außer uns nur ein gemischtes Paar, er Inder, sie Europäerin. Nach meinem Kaffee hummelte es wieder in meinen Po und Erich hatte ja auch noch Fuß, also ich weitermarschiert, um des Zimmers wegen. Nach einem strammen Marsch drehe ich um, weil ich bin jetzt ganz sicher, dies ist die falsche Richtung. Nachdem ich Erich dies mitgeteilt habe, bin ich direkt zum Nachbartisch und habe diese angesprochen, ob sie wüßten, wo denn das Guesthouse, ja wie hieß es denn gleich, leider war uns der Name entfallen, aber irgend etwas mit Mineria. Der Inder hat dann gleich auf Maria geschwenkt, und seine Frau, die sich als Schweizerin entpuppte, hat sich gleich angeboten, uns hinzufahren. Welch ein Glück, das hätten wir nie gefunden, nicht nur, daß es in der anderen Richtung war, es lag auch weiter ab von der Straße und es gab keinerlei Hinweisschild. Hier beim MINRIA Guesthouse wurde dann erstmal Palaver gehalten und anschließend wurde uns für den nächsten Morgen ein Appartement 5 min. entfernt angeboten, zu sehr günstigen Konditionen. Am nächsten Morgen, 9.30 nach dem Frühstück, wurden wir auf 2 Motorrollern zu unserer neuen Unterkunft gebracht. Wir waren begeistert.
People at work
Ja, es gibt sie, die wirklich hart arbeitenden Männer in Indien. Tägliche Beobachtungen lassen erkennen, daß das Leben im allgemeinen nicht so leicht verdient wird hier. Es gibt absolute Männerdomänen, die Frauen müssen den Rest schaffen, egal wie. Und das ist häufig nicht schön: Das krasse Beispiel sind die vielen bettelnden Frauen mit Babies auf dem Arm, man sieht sie in Mumbai aber auch hier in unserem Dorf. Am schlimmsten allerdings finde ich die Frauen, die ihre 3 Kinder im Schlepptau haben, eins im Arm, die beiden anderen müssen dann zu ihrem Trommelschlag Kunststückchen vorführen, am Strand beliebt, hier können die Kinder dann Flickflacks am laufenden Band, durch kleine Reifen winden und ähnliche Zirkusstücke fabrizieren. Da fragt der Touri sich dann schon, soll, kann oder darf ich hier Geld geben???
Die Männerdomäne der Fischfang:
Am frühen Morgen landen sie am Strand, es ist erstaunlich, welche Hänflinge hier zum Teil schwere Arbeit leisten. Das Einholen der Netze ist enorm schwer, geschieht auch nicht ohne das nötige Geschrei, sei es der unterschiedlichen Kommandos wegen, um weitere Leute zur Hilfe zu animieren oder auch ein wenig um Aufsehen zu erregen? Liegen die zuletzt gesehenen vollen Netze dann an Land, wird verteilt. Hier tauchen dann auch einige Frauen mit Körben auf, denn ihre Aufgabe ist die Weiterverarbeitung des Fisches. Dies kann das Braten der einen Mahlzeit sein, was aber hier in weitaus umfangreicherem Stile gemacht wird ist, die Fische in Körbe zu laden, diese ein Stück des Weges zu schleppen und dann auf kleinen Hockern oder der Straße sitzend jeden einzelnen Fisch mit den Fingern auszunehmen. Anschließend werden sie ausgelegt, mehrmals gewendet, um dann schlußendlich mit Salz versehen getrocknet in Körbe zu lagern, um dann auf dem Markt verkauft zu werden. Diese in gebückter Haltung, in der prallen Sonne bei elendem Gestank stattfindende Arbeit wird natürlich in erster Linie von Frauen durchgeführt. Und dabei lassen sie sich nicht gerne fotografieren!
Die Frauendomäne Verkauf am Strand:
Diese vielen Frauen, die mit Schmuck, Tüchern, Shirts, Schals etc. beladen den Strand entlanglaufen, um durch Verkauf dieser Habseligkeiten ein wenig Geld zu verdienen ist echt harte Arbeit. Hast du eine am Sunbed sitzen, kannst du sicher sein, es gesellen sich gleich 1 oder 2 dazu. Jede hat natürlich Unterschiedliches zu bieten, eines scheint aber gemeinsam, 3 Kinder haben sie und zum Teil einen trinkenden Mann. An unserem 1. Tag war ich noch standhaft, am 2. hatte ich anschließend 2 Armbänder + 1 Tuch und 3 vermeintliche Versprechungen für den nächsten Tag auch die Sachen von 3 weiteren Frauen anzuschauen. Puhhhh.
Am nächsten Tag, als ich natürlich nicht schon wieder kaufen wollten, wurde dann mal richtig unser schlechtes Gewissen angesprochen und eine gewisse Pampigkeit, ich hätte versprochen usw. blieb nicht aus. Also ich möchte nicht tauschen, so viele Frauen bei den wenigen Touris, Abgaben an die Polizei, die zu zahlen sind, die Konkurrenz der vielen Läden in unserem Dorf etc. Schön ist, daß man nette Geschichten hört, welche Nationen die besten Kunden sind und welche nicht und warum!!!
Aufbruch: | 26.11.2016 |
Dauer: | 5 Monate |
Heimkehr: | 23.04.2017 |
Thailand
Vietnam