Südafrika -Once again
Hermanus - oder das Wandern ist des Müllers Lust
15.11.16
Wetter:sonnig, 28C kein Wind (es ist sauheiß)
Hermanus -oder das Wandern ist des Müller's Lust
Der Tag beginnt wie üblich früh. Heute mit einen Frühstück auf der Terrasse. Die Temperaturen sind noch ein bisschen frisch aber der Himmel ist blau. So machen wir uns den Satz zu eigen: Carpe Diem und brechen schon bald auf. Um 9:00 sind sieht man uns schon den Cliff Path entlang marschieren. Obwohl wir wissen, dass es relativ sinnlos ist, nach Walen Ausschau zu halten, können wir den Blick nur schwer vom Wasser abwenden. Auf Höhe des alten Hafens beziehen wir Stellung und nehmen eine strategisch günstig positionierte Bank ein. Auf dieser lassen wir uns nieder und starren auf's Meer. Andreas verwächst langsam mit dem Fernglas. Aber solange wir auch suchen, scannen und starren. hoffen und bitten. Kein Wal lässt sich blicken. Nicht mal Delphine oder Robben. Nichts, einfach gar nichts ist zu sehen. Aber der Himmel ist blau, die Sonne lacht und ganz offensichtlich hat über Nacht doch jemand den Wind abgestellt. Ziemlich bald ist es auch ziemlich warm. Ich bin wiedermal viel zu dick angezogen und schwitze.
Auch das hilft nicht. Es bleibt dabei, keine Wale.
Wir laufen weiter und treffen auf eine Horde frecher Dassie's. Die Kleinen sind inzwischen so zahm und frech, dass sie dir fast die Beine hochklettern. Zwei von ihnen haben den Mülleimer als Schlemmerlokal für sich entdeckt. Ruckzuck sind sie in ihm verschwunden und fressen sich durch den Inhalt. Bananenschalen, Taschentücher, Apfelgriebsche. Alles wird in einem Affenzahn verspeist. Leider fressen die blöden Viecher auch Zigarettenkippen. Als ich Dassie Nummer1 davon abhalten will, quittiert es der Geselle mit einen Biss in meine Richtung. Finger Gott sei Dank verfehlt, Zigarettenkippe in Windeseile verputzt. Das kann keinesfalls gesund sein. Die Hitze wird langsam zu Qual und fast sehne ich mich nach ein bisschen Wind. Wir entscheiden uns zur Umkehr, stellen fest, dass es zwischenzeitlich schon Mittag ist und Runtastic 10km für uns auf der Habenseite proklamiert. Auf einem Stein Sitz ein älterer Herr und füttert die Dassie's aus einer Tüte mit Möhren( zur Abwechslung gib es mal was gesundes) Die frechen Tierchen haben jegliche Scheu verloren und sitzen beim Möhren-Opa auf Schoß, Schulter und Kopf. Eines versucht in die Tüte zu gelangen. Der Möhren-Opa hat seine besten Tage bereits hinter sich, wie er selber sagt und erkundigt sich nach unserer Herkunft. Wir berichten, dass wir aus Deutschland sind und sogleich breitet sich ein Lächeln auf seinen geröteten Antlitz aus. Gute Auto's und Waffen würden wir bauen. Immerhin, er hat die Autos zuerst genannt. Die Deutschen sind ihm sowieso die Liebsten. Er lädt und herzlich ein, sein Land wieder zu besuchen. Danke! Das ist ja fast ein Ritterschlag. Mit stolzgeschwellter Brust über soviel gute Wertarbeit, die selbst in Südafrika Anerkennung findet, ziehen wir ab.
Zurück im B&B wagen wir einen Sprung in den unterkühlten Pool. Ok, Andreas wagt ihn, ich strecke lediglich die Füße ins Eiswasser. Reicht völlig. Nach einem kleinen Powernapp (kaum sitzt mein Eiswasserbadeheld auf seiner Liege, dringen auch schon sanfte Schnarchgeräusche an mein Ohr) entschließen wir uns noch zu einem Abstecher in's Fernkloof Nature Reserve. Im Office, welches man selber aufschließen muss, holen wir uns eine Wanderkarte, schmeißen 5 Rand in die dafür vorgesehene Box, bestaunen noch die Vielfalt der heimischen Vegetation, die jemand liebevoll in viele verschiedene Blumenvasen drapiert und beschriftet hat und laufen los. Es geht sanft bergan durch üppig blühenden Fynbos immer schön in der Sonne, den Berg hinauf. Wir treffen zwei Schildkröten, die offensichtlich auf dem selben Rundweg unterwegs sind. Eine Agame sitzt auf einem Felsen und nimmt ein Sonnenbad. In der Ferne hört man das Meer rauschen, sonst ist alles still und friedlich um uns herum. Der Weg ist gut zu gehen und nach 45 Minuten sind wir schon wieder am Ausgangspunkt. Mein Bergsteiger ist jetzt so tatendurstig, dass er gleich noch den nächsten Rundweg in Angriff nehmen möchte.
Auf dem Rückweg kehren wir noch bei Pick n Pay ein und kaufen Grillkohle und was man sonst noch so braucht, für ein leckeres Abendessen. Zurück in heimischen Gefilden wird dem Grill tüchtig eingeheizt und diverse Fleischbrocken wandern zwecks Vollendung auf's Rost.
Das Abendessen schmeckt besonders gut, da selbstgemacht. Der letzte Rest, des guten Cabanet von Diemersdal wird seiner Bestimmung zugeführt. Wir sitzen noch eine ganze Weile auf der Terrasse, müde und satt, lauschen dem Meeresrauschen, nehmen mit Genugtuung zur Kenntnis das wir heute 15km gelaufen sind und hören den Gesprächen der Nachbarn zu. Nicht das wir auch nur ein Wort verstehen würden aber sie sind eben nicht zu überhören.
Fortsetzung folgt....
Aufbruch: | 09.11.2016 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 02.12.2016 |