Südafrika -Once again
An's südlichste Ende Afrikas
17.11.16
Wetter: Heiter, 21C, moderater Wind
Ein Besuch am südlichsten Ende Afrika's
Wie eigentlich jeden Morgen sind wir früh zu Werke. Die Koffer müssen gepackt werden und um Punkt 8:00 stehen wir bei Pick n Pay auf der Matte. Für die nächsten 4 Tage Self Catering muss noch das ein oder andere eingekauft werden.
Pünktlich um 10:00 checken wir in Hermanus aus. Wird auch Zeit, denn das Wetter ist hässlich. Ekliger Fisselregen und der Himmel eine eintönig graue Masse. Der Lademeister hat seine liebe Mühe alles blickdicht im Kofferraum zu verstauen. Aber es gelingt. Gratulation!
Wir fahren auf der M43 Richtung De Kelders/Gansbaai. Der Himmel reißt auf - wir sind offensichtlich auf der richtigen Route. In DeKelders spazieren wir ein Stück auf dem Cliff Path entlang. Das Meer hat in jahrelanger Arbeit bizarre Formen in den Fels geschliffen. 2 Robben dümpeln träge von rechts nach links und wieder zurück. Ab und zu sprintet ein Dassie vorbei.
Hinter Gansbaai biegen wir ab nach Elim und bleiben auf der M43. Mehrere Schildkröten Rettungsaktionen gestalten die Fahrt unterhaltsam. In Elim versuche ich auch dieses Jahr wieder alle Häuser zu fotografieren, was natürlich nicht gelingt. Wir geben ein komisches Bild ab. Ich laufe auf der Straße entlang und mein Driver fährt in Schrittgeschwindigkeit hinter mir her. Auf dem Platz vor der Kirche halten Fotograf und Auto gemeinsam an. Mein Kirchenbesichtiger schaut sich christliches Gemäuer von innen an, ich versuche derweil auch noch die letzten Häuser auf den Chip zu bannen.
Nach Elim entscheiden wir und für Teer und fahren Richtung Bredasdorp nach Struisbaai. Auch auf diesem Streckenabschnitt wird es nicht langweilig. Wir sehen viele Tiere, leider auch 3 tote Schlangen. Paradieskraniche picken auf den abgeernteten Feldern nach Getreidekörnern, ein paar Springböcke stehen am Straßenrand. Viele Greifvögel kreisen oder gleiten majestätisch in der Thermik. Viele südafrikanische Selbstmörder Vögel verfehlen nur um Haaresbreite unser Auto. Der Fiesta zieht freundlicher Weise ein paar Mal den Kopf ein.
In Struisbaai machen wir halt am Hafen, um nach Parrie Ausschau zu halten. Außer dem Schild fehlt vom Rochen jede Spur. Ein freundlicher Einheimischer, der eben noch auf dem Steg lag und offensichtlich dort sein Mittagsschläfchen hielt, rappelt sich hoch und berichtet auskunftsfreudig, dass Parrie vor einer Stunde da war und wahrscheinlich heute Nachmittag nochmals vorbei schauen wolle. Momentan sind zu viele Boote im Hafen unterwegs und Motorengeräusche mag er halt nicht so gerne. Ah ja, klar, verstehen wir doch. Versuchen wir unser Glück eben ein anderes Mal.
Weiter geht es für uns nach Agulhas zur Rezeption von SanParks, gegenüber des Leuchtturms. Hier checken wir ein, für das Rest Camp im Agulhas NP. Der Schlüssel mit riesigem Anhänger, sowie die Ausfahrtsgenehmigung werden mir überreicht. Die Dame am Tresen brütet über meinem Reisepass und stellt fest, dass Deutschland ganz schön weit weg ist. Richtig, ist es, bestätige ich. Aber kein Weg sei uns zu weit, um ihren schönen Nationalpark zu besuchen, erkläre ich. Sie ist beeindruckt, oder tut jedenfalls so.
Am Gate öffnet sich das Automatiktor nicht. Wir drücken auf dem schwarzen Ding rum, mein aufstrebender Jungdarsteller posiert vor den verschiedenen Überwachungskameras. Nichts, das Tor bewegt sich einfach nicht. Ich steige aus und untersuche den schwarzen Kasten. An irgendetwas erinnert mich das Teil. Plötzlich zuckt ein Erinnerungsblitz durch meine Gehirnwindungen. Na klar, sieht aus wie ein Transponder, kenn ich von der Arbeit. Vielleicht passt der riesige Anhänger vom Schlüssel und der Kasten ja zusammen?
Wie von Zauberhand gleitet das Tor auf. Easy eben!
Ein paar Hundert Meter geht es über eine sehr neu aussehende Straße zum Rest Camp. Für das Camp selber gibt es nur einen Ausdruck. Zauberhaft. Wir fühlen uns augenblicklich wie privilegierte Sylturlauber, die es sich leisten können ein Reetdach Haus in den Dünen zu mieten. Auch von innen ist das Häuschen einfach zauberhaft. Bitte die Wiederholungen von Superlativen zu entschuldigen.
Spontan beschließe ich, hier nie wieder weg zu wollen. Die Sonne lacht, das Meer rauscht und ich sitze auf der Terrasse und freu' mir ein Loch in den Bauch.
Leider möchte mein Antreiber noch einen Trail von der Karte laufen, die mir die nette SanParks-Lady mit auf den Weg gegeben hat.
Wir entscheiden uns für Rot, dass ist der Mittellange. Der Sportsfreund wäre natürlich lieber den gelben gelaufen. 10,5 km sind mir heute Nachmittag aber zu weit.
Auch die 4,5 km haben es in sich. Los geht es im Tiefsand und warum ist es am Meer eigentlich so bergig. Ständig geht es die Dünen rauf und runter. Trotzdem, der Weg ist schön und eigentlich auch gut zu gehen. Die Landschaft ist grandios. Rechts das Meer, links der Fynbos und auch manchmal umgekehrt.
Nach gut 2 Stunden sind wir zurück und feuern den Grill an. Gegen 19:00 rollt ein riesen Bus auf den Parkplatz. Raus fallen eine relativ große Anzahl gestresst wirkender Menschen. Eilig werden Rollkoffer zu den verschiedenen Häusern gezerrt und der Herr Reiseleiter dirigiert lautstark die Meute. Super, denken wir, vorbei mit der Ruhe. Aber weit gefehlt. Die meisten der Rollkofferbande schleppt sich noch so gerade eben auf die Terrasse, schießt ein paar Bilder vom Meer und verschwindet wortlos im Häuschen. Wir sitzen entspannt in unseren Stühlen und sehen der Grillkohle beim glühen zu. Johannesburg-Kapstadt in 14 Tagen - das schlaucht. Wir fühlen mit. Morgen geht's für die Neckermänner nach Kapstadt. Dort steht noch der Tafelberg, die Kaphalbinsel und eine Stadtrundfahrt auf dem Programm. Gott sei Dank alles etwas entspannter, da man sich mangels Walen, den Stop Hermanus ja schenken kann.
Wir ziehen die langen Hosen an, lichten den Sonnenuntergang ab und trinken noch ein Glas Wein. Wie entspannt Urlaub doch sein kann...
Fortsetzung folgt....
Aufbruch: | 09.11.2016 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 02.12.2016 |