Auf ins Land von Dracula & Co.
Das Abenteuer Rumänien beginnt: Kloster Voronet und Kloster Humor
Die schwarze Keramik von Marginea
Heute starten wir zur Klostertour Tag 2. Nach einem Frühstück draußen im Sonnenschein bekommen wir noch ein paar Tipps von unseren Camping-Nachbarn aus Wolfsburg für das Donau-Delta. Dann geht es los zu unserer rund 40 Kilometer langen Tagesetappe.
Zunächst gelangen wir in das Töpferdorf Marginea. Die berühmte schwarze Keramik wird heute nur noch in einer Werkstatt produziert. Die Gefäße werden acht Stunden lang über einem Feuer aus Tannenholz gebrannt. Dann ruhen sie weitere acht Stunden über den heißen Kohlen. Sie kommen schlicht und schwarz aus der Glut und werden nur noch mit kleinen dezenten Mustern in der Oberfläche versehen.
Kloster Voronet
Weiter geht es über eine relativ gute Straße, die uns durch eine liebliche Landschaft mit schönen Dörfern nach Gura Humorului führt. Die Gegend hier wirkt sehr gepflegt, viele neue Häuser werden gebaut aber auch die alten Holzhäuser mit den pastellfarbenen Holzschindelfassaden sind irgendwie "ordentlicher" als in anderen Gegenden.
Unterwegs ist mal wieder ein kleiner Pass zu meistern, der jedoch vergleichsweise harmlos zu den bisherigen Bergstraßen ist. Ein "Pässle" sozusagen.
Die Stadt Gura Humorului ist Ausgangspunkt zu weiteren UNESCO-Klöstern. Hier steuern wir durch den mittäglichen Verkehr, wobei das Parkverhalten der Rumänen schon einigermaßen chaotisch ist. Somit bugsiert Frank den Mumin um einige Querparker herum, aber wir erreichen unbeschadet das erste Kloster des heutigen Tages. Das Kloster Voronet. Es gilt als "Sixtinische Kapelle des Ostens" und somit sind wir mal gespannt, was uns hier erwartet.
Am heutigen Montag sind wir so gut wie alleine hier, aber in der Hochsaison oder am Wochenende drängen sich die Besucher. Davon zeugen auch die zahlreichen Souvenirstände, die heute etwas verwaist wirken. Die Außenfresken erstrahlen im berühmten Voronet-Blau.
Kloster Humor
Wir lassen uns durch die Anlage treiben, lesen und staunen. Es ist schon eine ganz besondere Pracht, die wir hier zu sehen bekommen.
Weiter geht es zum nächsten Kloster, das nur wenige Kilometer entfernte Kloster Humor. Während die ersten drei Klöster doch gewisse Ähnlichkeiten aufzuweisen hatten, ist das Kloster Humor ein wenig anders. Nicht nur, dass es keinen Turm hat. Auch die gesamte Anlage samt dem neu aufgebauten Wehrturm ist etwas Besonderes. Wir bekommen vom Turm aus einen wunderbaren Überblick, obwohl der Aufstieg und insbesondere der Abstieg nichts für Klaustrophobiker ist.
Besonders begeistert sind wir hier von den Fresken im Innenraum. Da die diensthabende Nonne gerade ihr Mittagsnickerchen hält, wagen wir auch Fotos vom Inneren. Normalerweise ist das in den Klöstern nicht gestattet. Mea culpa.
Nur wenige Meter weiter finden wir einen weiteren schönen Übernachtungsplatz. Die WoMo-Pension Cristiana. Wir stehen hier ganz alleine in einem riesigen Garten und ich darf auch der Seniorchefin des Hauses ein wenig beim Besticken der traditionellen Tracht über die Schulter schauen.
Wenn wir nun ein erstes Fazit der vier bedeutendsten Moldauklöster ziehen sollen, so hat uns das heutige Kloster Humor am besten gefallen. Es war ein wenig anders, die Fresken im Innenraum waren komplett neu restauriert und haben uns besonders beeindruckt. Vielleicht hatte das Kloster Voronet auch zu viele Vorschuss-Lorbeeren, aber im Vergleich geben wir Humor die volle Punktzahl.
Aufbruch: | 27.04.2018 |
Dauer: | 5 Wochen |
Heimkehr: | 30.05.2018 |
Rumänien