Auf ins Land von Dracula & Co.
Das Abenteuer Rumänien beginnt: Die Kirchenburgen Siebenbürgens
Burg Rupea
Über die weiträumige und sehr gut ausgebaute Umfahrung von Brasov führt unsere weitere Reise nun nach Siebenbürgen. In den nächsten Tagen stehen die Kirchenburgen sowie die Städte Sighisoara (Schässburg) und Sibiu (Hermannstadt) auf unserem Sightseeing-Programm.
Unser Etappenziel für heute ist jedoch das Städtchen und die Burg Rupea (Reps). Der ehemals ungarische Befestigungspunkt geht auf das 10. Jahrhundert zurück und thront mächtig auf einem Basaltkegel. Die Ruine wurde 2013 umfassend renoviert und wir steuern zunächst den Besucherparkplatz an. Es ist nur wenig los und nach einer Kaffeepause besichtigen wir in aller Ruhe die Anlage. Mit phantastischen Ausblicken auf das Fagaras-Gebirge und die Landschaft der "Vor-Karpaten". Fast wie im Allgäu.
Allerdings bläst hier oben ein kräftiger und auch recht kühler Wind.
Weil es uns an diesem Fleckchen Erde sehr gut gefällt, beschließen wir den heutigen Tag und parken den Mumin ein Stück oberhalb der Burg auf einer Wiese. Den Rest des Nachmittags genießen wir warm eingemummelt und halbwegs windgeschützt im Liegestuhl, drehen eine ausgiebige Spazierrunde mit unserem Fellmonster, das sich über den heutigen kurzen Fahrtag und den Nachmittag in freier Wildbahn ebenfalls freut.
Das Siebenbürgen-Dorf Viscri
Die Nacht war phantastisch ruhig, aber a....kalt. Dafür haben wir am Morgen einen stahlblauen Himmel, es ist windstill und wir genießen beim Frühstück die klare Sicht auf die Fagaras-Berge, über denen sich allerdings schon bald wieder die ersten Wolken ballen. Wir sind beizeiten unterwegs und steuern unser nächstes Ziel an: das kleine Dorf Viscri, nur etwa 10 Kilometer entfernt. Doch dafür geht es holterdipolter ins Hinterland.
Viscri ist ein typisches Siebenbürgen-Dorf und verfügt über eine der besterhaltenen Kirchenburgen der Region. Da das Dorf nach der Vertreibung und dem Wegzug der Siebenbürgen-Sachsen dem Verfall preisgegeben war, engagierten sich verschiedene Stiftungen (u.a. Prince Charles) für eine Renovierung der Häuser und eine Beschäftigung der noch verbliebenen Bevölkerungsgruppen aus Deutschen, Ungarn, Roma und Rumänen. Heute stehen Dorf und Kirchenburg auf der UNESCO-Weltkulturerbeliste.
Über Saschiz nach Sighisoara
Wir machen uns weiter auf den Weg nach Sighisoara (Schässburg), wobei die 7 Kilometer zurück zur Hauptstraße katastrophal sind. Die Strecke strapaziert die Verbindung zwischen Führerhaus und Wohnkabine arg und es beginnt all überall zu scheppern.
In Saschiz (Keisd) passieren wir direkt an der Hauptstraße nochmals eine beeindruckende Kirche und legen einen spontanen Stopp ein. Eine sehr kluge Entscheidung, wie sich wenig später zeigt. Als wir direkt vor dem Pfarrhaus parken, streckt schon der Pfarrer den Kopf aus dem Fenster und begrüßt uns in perfektem Deutsch. Und er nimmt uns auch gleich in Empfang, um uns bei einer privaten Führung alles über die Geschichte seiner Kirche, den Ort, den Siebenbürgen-Sachsen und der heutigen Situation des Landes zu erzählen. Der Mann hinterlässt großen Eindruck bei uns. Er hat den Kommunismus und die Wende miterlebt und weiß viel zu erzählen.
Wir schauen uns - nachdenklich geworden - den Dachstuhl der Kirche an, der nur auf einer abenteuerlichen Wendeltreppe zu erreichen ist. Vor der Kirche findet ein militärisches Ereignis statt. Wir vermuten, dass es so eine Art Soldaten-/Kriegsgefallenen-Ehrung ist. Leider beginnt es nun auch zu regnen, so dass wir unsere Weiterfahrt antreten.
Aufbruch: | 27.04.2018 |
Dauer: | 5 Wochen |
Heimkehr: | 30.05.2018 |
Rumänien