Auf ins Land von Dracula & Co.
Das Abenteuer Rumänien beginnt: Sighisoara (Schässburg)
Das Rothenburg ober der Tauber Rumäniens
Sighisoara - oder auf deutsch: Schässburg - wird auch das Rothenburg ob der Tauber Rumäniens genannt. Zurecht, den die mittelalterliche Kulisse der Stadt ist mehr als beeindruckend. Die vielen verwinkelten Gassen und Türme sind wirklich pittoresk. Wir steigen hinauf zur Bergkirche, lassen uns treiben und genießen schließlich in der Unterstadt in der "Alten Post" noch eine formidable Grillplatte.
Zwangspause in Sighisoara
Weil die rumänischen Straßen unserem Dickschiff ein wenig zugesetzt haben und wir die ausgerissenen Gewinde zwischen Führerhaus und Wohnkabine nicht selbst reparieren können, geht es heute zunächst auf Werkstattsuche.
Mit dem abgerissenen Rahmen können wir nämlich nicht weiter fahren. Bei Eisenwarenhändler bekommen wir den Tipp zu einer nahe gelegenen Autowerkstatt. Noch auf dem Parkplatz spricht uns ein netter Mann an und gibt uns seine Telefonnummer für den Fall, dass wir weitere Hilfe benötigen sollten. Was sagt man dazu ))
Die Werkstatt finden wir schnell und der Seniorchef schaut sich die Sache mal an. Dann spricht er mit einem seiner Mitarbeiter. Auch der schaut sich das Problem an, geht auf die Suche nach dem passenden Werkzeug und verspricht uns, morgen früh (Samstag) um 8 Uhr zu kommen und das Ganze mit einer neuen Verschraubung zu lösen. Ach ihr lieben Rumänen - ihr seid die Meister der Improvisation. Warum hege ich zu keinem Zeitpunkt Zweifel, dass wir hier alles gelöst bekommen???
Noch als Frank das Führerhaus wieder an Ort und Stelle positioniert, fragt uns ein weiterer junger Mann, ob er uns helfen könne. Es ist schier unglaublich, wie viel spontane Unterstützung wir heute erfahren!!!
Also haben wir heute Zwangspause in Sighisoara und checken wieder auf dem Campingplatz ein. Diese Pause nutzen wir, um nochmals durch die Stadt zu bummeln, kaufen Baumstritzel-Kuchen, erledigen Hausputz und bringen den Reiseblog ein wenig auf Vordermann.
Gegen Abend geht es nochmals in Richtung Altstadt. Hier steigt heute ein Stadtfest, auf dem neben Jahrmarktsrummel auch jede Menge Grillfleisch auf Abnehmer warten.
Nachdem wir uns mit einer Riesen-Portion Hackfleisch-Rollen, Grillkäse und Fleischspieß gestärkt haben, bekommen wir noch diverse Folklore-Aufführungen zu sehen.
Alles wird gut in Sighisoara und Weiterfahrt nach Sibiu (Hermanstadt)
Kurz vor 8 Uhr stehen wir heute vor der Werkstatt in Sighisoara. Auch der Mechaniker ist an diesem Samstag pünktlich zur Stelle und während die Männer am Werkeln sind, erledige ich noch ein paar Einkäufe im nahe gelegenen Lidl-Markt. Er ist nagelneu und hat Dimensionen, die ich in Deutschland noch nicht gesehen habe. Er ist einfach nur RIESIG.
Als zweites Frühstück gibt es also Pain de Chocolat. Der Seniorchef der Werkstatt und sein Schulfreund aus Deutschland - beide Herren Mitte der 70 - halten eine Plausch mit uns auf dem Werkstatthof. Diese gehörte einst der Familie des Freundes aus Deutschland, die als Siebenbürger-Sachsen von den Kommunisten enteignet wurden. Die beiden erzählen, wie schwierig es war, als Siebenbürger im Kommunismus eine weiterführende Schule zu besuchen, wie die Zeiten damals waren, wer enteignet wurde, wer das Land verlassen musste und wie die leer stehenden Häuser neu "zwangsbesiedelt" wurden. Es ist interessant den beiden Senioren zuzuhören und Einblicke in die Geschichte des Landes aus der Sicht direkt Betroffener zu bekommen. So vergeht die Wartezeit wie im Fluge und nach zwei Stunden hat unser Mechaniker "feddisch". Der Rahmen im Durchstieg zwischen Führerhaus und Wohnkabine ist wie neu.
Die Überraschung kommt, als Frank bezahlen möchte. Der Chef meint, es wäre ihm ein Vergnügen gewesen und er wünscht uns eine gute Weiterfahrt. Der Mechaniker bekommt von uns trotzdem 100 Lei und wir ziehen glücklich von dannen. Eine wirklich schöne Erfahrung rumänischer Gastfreundschaft und Improvisation!
Die Kirchenburg von Biertan
Unser nächster Stopp ist noch eine Kirchenburg. Die von Biertan - ebenfalls UNESCO-Weltkulturerbe und ehemaliger Bischofssitz der evangelischen Kirche von Siebenbürgen. Wir schauen uns diese eindrucksvolle Anlage und das Dorf an, trinken noch Kaffee am zentralen Platz und weiter geht es nach Sibiu (Hermannstadt).
Aufbruch: | 27.04.2018 |
Dauer: | 5 Wochen |
Heimkehr: | 30.05.2018 |
Rumänien