Pura vida en Costa Rica
La Leona Eco Lodge 1 - Tag 13
Wie schläft es sich in einem Zelt am Meer? Gute Frage... eigentlich ganz gut, wenn man ein Bett darin hat. Das Meer hier ist allerdings eines der lauteren seiner Art. Nicht so: Welle, mal ein bisschen Ruhe, nächste Welle sondern eher Welle, Welle, Welle, Welle... von dem her ist doch ein relativ starkes Hintergrundrauschen während der ganzen Nacht präsent.
Muss extra erwähnt werden, dass es mal wieder früher Morgen war als wir erwacht sind? Wir denken ja. Das ist schliesslich einer dad Schlüsselerlebnis dieser Ferien.
Nach einem guten Frühstück ganz ohne Reis war es Zeit, das Wasser zu inspizieren. Im Gegensatz zu gestern Abend, wo Ebbe war und das Meer und die hohen Wellen uns nach links abgetrieben haben, war gerade einlaufende Flut und dementsprechend trieb uns das gute Wasser nach rechts ab, wie wir aber alsbald auch merkten nicht nur ab sondern auch noch von der Küste weg. Ein paar Minuten nicht aufgepasst und schon ist da eine grössere Distanz zum Schwimmen zu überwinden. Also das gemacht und besser raus aus dem Nass hier. Absaufen wollen wir ja nicht. Achtung: starke Strömungen!
Dann kam und die Idee den örtlichen Wasserfall zu besichtigen. Gesagt, geplant - und verworfen. Ein kurzes Gespräch mit den Leuten von der Lodge brachte uns das Wissen, dass eben jender Wasserfall die starken Regenfälle der zu Ende gehenden Regenzeit nicht überlebt hat und abgesackt ist.
Stattdessen wurde uns empfohlen, die Route zu laufen, auf der hier der nächtliche Beobachtungsspaziergang durchgeführt wird. Hin durch den Wald, zurück durch den Fluss. Tönt abwechslungsreich. Hierzu haben wir dann von der Lodge Gummistiefel bekommen, damit wir unsere Wanderschuhe nicht gleich baden müssen. Eigentlich wollten wir ja nicht wirklich, liessen uns aber überreden. Wie durchdacht die hier sind...
Zeitlgeich haben wir uns dann für den Rainforest Walk angemeldet, den man zwar selber machen kann, wir waren aber der Meinung dass wir sicher mehr erfahren, wenn wir dazu einen Guide haben. Der sollte um 15.00 h starten. Also genug Zeit bis dahin.
Alsdann gingen wir den Strand entlang zum Startpunkt des Flussspaziergangs und schon musszen schon das erste Gewässer - ein Fluss der hier ins Meer mündet - bestätigte die Entscheidung doch die Gummistiefel anzuziehen.
Dann ging es eine gute halbe Stunde mehr oder weniger bergauf in den Wald. Irgendwann gabelte der Weg und wir sind weiter links nach oben gelaufen. Eine gute Entscheidung. So haben wir erleben dürfen, wie es ist, wenn ein Waldweg auf einmal vor ein paar umgestürzten Bäumen endet.
Was macht der geneigte Reisende in so einem Moment? Richtig... herausfinden, ob der umgstürzte Baum nicht den Weg nach unten versperrt.
Und wie macht der geneigte Reisende das? Richtig, indem er einfach mal in Gummistiefeln einen schlammigen Abhang hinunterklettern will.
Und wie lange macht der geneigte Reiseende das? Wieder richtig, so lange bis er das erste Mal schier auf die Fresse fällt, was hierzulande in Metern ungefähr der Zahl 1 entspricht.
Also wieder in Gummistiefeln die - mittlerweile zwei - Meter wieder rauf, das natürlich nicht ohne Unterstützung des zweiten geneigten Reisenden, der tatkräftig von oben zog, und schon stand man wieder am Ende des Weges und entschied sich zurück zu laufen. Eine andere Option gab es ja nicht.
Nun wurde die zweite Weg gewählt. Dort wo der Weg sich gabelt geht man weiter geradeaus und kommt schon nach wenigen Minuten am Flussbett im Tal an. So macht das Sinn.
Ab jetzt hiess es in Gummistiefeln durch das Flussbett spazieren um sich dem Meer uns somit der Lodge wieder zu nähern. Sehr idyllisch, sehr schön. Besonders amüsant sind in solchen Momenten andere Reisende, die in ihren Wanderschuhen und langen Hosen durch das knietiefe Wasser stapfen und sich morgen wohl wundern, warum ihre Schuhe nass sind, bzw. warum sie Blasen an den Füssen bekommen. Tja... der Gummistiefel macht es aus.
Kaum zurück gab es auch bald Mittagessen - auch sehr gut - und dann ein halbes Stündchen entspannen in der Hängematte. Also vielmehr 3 halbe Stündchen. *smile*
Pünktlich um 15.00 h sind wir dann zusammen mit Franzi und Jendrik (ja, den Namen gibt es) und einem Guide gemeinsam in den Regenwald spaziert (Kostenpunkt p.P. USD 30.00). Jendrik war übrigens der, der beim Mittagessen so treffend bemerkte, dass der nette Spanier seinen Ausrutscher vom Vortag wohl verarbeitet haben musste, begab er sich doch mit seinem orangenen Säufer-T-Shirt (diesmal aber in der Hand) bereits wieder an die Bar.
Zurück zur Tour: Auch hier ging es erst mal eine halbe Stunde - oder sogar länger - bergauf. Es ist faszinierend wo die Einheimischen hier alle ihre Tiere finden. Wir sehen einen Baum die sehen eine Affen. Wir sehen etwas faule Blätter am Boden, die sehen einen Frosch. Wir hören das Meer rauschen, die einen Vogel und wissen auch gleich wo er gerade sitzt. Von dem her war der anstrengende Spaziergang sehr lehrreich. All unsere Fragen wurden beantwortet und mangels besseren Wissens gehen wir davon aus, dass das alles auch korrekt ist.
Nach einer Pause unter einem extrem grossen Baum - wir dachten schon es würde jetzt dann zurück gehen - führte uns der Guide weiter in den Wald hinein um uns zu einem Baum zu bringen, der wohl die Vorlage für den verwunschenen Wald in Harry Potter oder einen der Bäume in Avatar ist. Allein das Wurzelgeflecht ist länger und breiter als so manches Grundstück auf welchem wir daheim grosse Mehrfamilienhäuser erstellen. Und die Höhe des aus der Erde ragenden Wurzelanteils stellt so machen mittelgrosen Menschen in den Schatten. Wenn man sich daran einmal satt gesehen hat, kann man noch 50 Meter Baum nach oben anstarren... faszinierend.
Das so ein Teil ein paar Hundert Jahre als wird, ist natürlich selbstverständlich.
Danach ging es zu einem Aussichtspunkt von dem aus der Sonnenuntergang beobachtet werden kann - auch sehr schön - und dann zu einem, von welchem der Sonnenaufgang beobachtet werden kann. Auch schön, aber leider nicht genau zu beurteilen, da gerade Sonnenuntergang war.
Genau das war auch das Stichwort für den Guide, ein wenig Gummi von den Sohlen der Gummistiefel auf dem Weg liegen zu lassen und flotten Schrittes mit uns zurück in die Lodge zu laufen.
Hat sich gelohnt!
Natürlich war jetzt ein Bier notwendig... aber erst eine Dusche. Dummerweise war das Bier schneller bestellt als die Dusche geplant. Das Biet wurde auch gleich zu viert genossen und dann noch eine Runde. Mittlerweile hatten wir vier festgestellt, dass wir alle gleich stark schwitzen und wohl recht ähnlich riechen, weshalb die Dringlichkeit der Dusche derer des Bieres weichen musste. Kaum waren die beiden Runden durch, war es auch schon wieder Zeit fürs Abendessen - wieder mal fein - und dann wurde noch ein gutes Stündchen miteinander geschwätzt. Um 19.45 h haben wir dann alle vier festgestellt, dass es höchste Zeit für das Bett wäre, also haben sich unsere Wanderwege in diesem Moment getrennt, wussten wir doch, dass es am kommenden Tag zusammen in den Corovado Nationalpark gehen würde.
Nachtruhe war erneut um 20.50 h.
Aufbruch: | 26.10.2018 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 14.11.2018 |