Pura vida en Costa Rica

Reisezeit: Oktober / November 2018  |  von Misch und HO :-)

La Leona Eco Lodge 2 - Tag 14

Wie schläft es sich in der zweiten Nacht in einem Zelt am Meer? Faktisch genau so wie in der Nacht zuvor, nur mit vertauschen Rollen. Während in der ersten Nacht Reisender Ho ständig von dem Wellengetöse geweckt wurde, übernahm diesen Part dankenswerterweise in der Folgenacht Reisender Misch. Ihr seht - wir sind ein gutes Team und achten peinlich genau darauf, dass jeder die gleichen Erfahrungen machen darf.

Dafür hatte erstgenannter Reisender heute um 4.17 h Tagwach. Gut, wenn man schon vor 21.00 h das Licht löscht (also die Kerze ausbläst), kann sowas schon mal passieren. Zeit genug also, den Sonnenaufgang zu geniessen und als der zweitgenannte Reisende ein knappes Stündchen später ebenfalls den Schlaf verabschiedete, ging es auf zum ersten Drink an die Kaffeebar - sprich die örtliche Kaffeezapfstation, die ab 05.30 h morgens befüllt ist. Mit dem Kaffee ging es dann an den Strand, wo ein anderer Reisender bereits im feuchten Sand sein Morgenyoga absolvierte (um ehrlich zu sein, hat und das gelehrt, unsere Vorurteile zu überdenken und nicht mehr zu meinen, es handle sich hierbei um einen, gerne mal an einem Kistchen Bier nippenden, Backpacker) und wir konnten im Frühtau die erste ankommende Gepäckkutsche aus dem Morgennebel auftauchen sehen. Friedlich diese Welt hier....

So langsam füllte sich auch schon der Stamm der Empfängnis. Was das ist wollt ihr wissen?
Na, ein alter Baumstamm, der bei Ebbe im Sand liegt, bei Flut jedoch mehr oder weniger vollständig im Meer versinkt. Und die Empfängnis hat nichts mit sich gegenseitig lieb haben zu tun. Ein Schelm der solches denkt. Vielmehr ist der Stamm der Empfängnis der einzige Ort in der Umgebung wo der Reisende - wie auch der Einheimische - an diesem wundervollen Flecken Erde Handyempfang hat und mittels 4G seine relevanten Nachrichten empfangen oder senden kann.

Pünktlich um 06.30 h sassen wir beim Frühstück - diesmal zur Abwechslung wieder mal mit Reis - und im Anschluss daran bereiteten wir uns für unseren Halbtagesauflug in den Corovado Nationalpark vor.
Der uns zugeteilte Guide vom Vortag war zwar nicht abkömmlich, aber der Ersatzguide schien nicht minder motiviert und auch nicht weniger informiert. So ging es um 7.40 h in der uns bekannten Runde los - zu viert plus Guide - um den Nationalpark zu erkunden.

Nicht extra erwähnt werden muss an dieser Stelle die deutsche Reisegruppe, die gestern Nachmittag eingefallen ist, verschwitzt und wirklich geschafft. Die armen Leute sind wohl direkt vom Ort her in den Park gewandert und haben dort ihr Programm absolviert, bevor sie hier in der Lodge den späteren Nachmittag und die Nacht verbracht haben. Die ungefähr 15 Personen haben ein wenig nach Ornithologen oder Lehrern, Oberstudienräte des Gymnasiums Ost in Recklinghausen Süd oder so, ausgeschaut.
Heute morgen sind die Leute bereits wieder abgereist. Also mal ehrlich.... Gruppenreisen sind ja schon nicht leicht, aber dann auch noch durch das Land zu stressen... da ist man ein wenig selber schuld wenn man einen Spruch reingedrückt bekommt. Und das nicht, weil sie Socken zu Sandalen tragten oder sich am Getränkestand dazwischendrängen (weil sie ja gerade am verdursten sind). Nein, nein. Deshalb sicher nicht.. *sorryihrliebendeutschenwirmögeneuchwirklichsehrihrgebtunsaberimmerwiedereinechanceetwaszukommentierenliebguck*

Noch vor 12 Jahren konnten die Reisenden den Park auf eigene Faust erkunden. Das ist heute vorbei. Erlaubt ist der Zutritt nur noch mit einem lokalen Guide. Ob das nun ist, weil die Touristen sich nicht benehmen konnten und Abfall im Park gelassen haben, die Tiere durch das Unterholz verfolgt haben, oder um die lokale Arbeitslosenquote zu senken wissen wir nicht. Es wird wohl eine Mischung aus allem sein.

Die Tour kostetet p.P. USD 55.00 inkl. Eintritt in den Park und abschliessend würden wir sagen, dass sich das Geld gelohnt hat.
Gut, die Alternative wäre, nicht hineinzugehen, was aber dumm wäre wenn man dafür dann extra einen halben Tag hierher fährt. Wenn man bedenkt, wass die Guides alles sehen, dann ist es jeden Cent wert.
So ein Guide hat den Vorteil, dass er einfach alles sieht und hört und das dem neugierigen Reisenden zum einen zeigen, zum anderen mittels Fernrohr auch näher bringen kann.
Zum Auflug in den Park ist nicht zu viel zu sagen, da lassen wir abschliessend erneut die Bilder sprechen. (Folgen noch!)
Erwähnt sei aber, dass die Route ca. 6 km entlang der Küste durch den Wald führt. Und das nur eine Strecke. Zusammen ergibt das dann nicht 10 oder 11, nein sogar 12 km, da es sich nicht um einen Rundweg handelt. Es ist somit ein fröhlicher Morgenspaziergang im feucht-heissen Regenwald, übrigens der - gemäss National Geogaphic - "the most bilolgically intense area in the world, when it comes to biodiversity".
Von dem her ist das keine anstrengende Sache weil steil hoch und runter, sondern weil relativ lang in zunehmender Hitze auf mehr oder weniger flachen Wegen. Neben einem grossen Fluss - den man besser ohne Schuhe durchquert um nicht den ganzen Tag in nassen Schuhen rumzulaufen - gibt es zwei, drei kleinere Flüsse und Bäche zu überwinden.
Lehrreich ist auch diese Tour, wissen die Guides doch auf so ziemlich jede Frage eine Antwort. Unser Guide war besonders redsam und hat uns jede erdenkliche Kleinigkeit erklärt. Ausserdem war er sehr geflissentlich und hat uns jeden einzelnen Vogel, der lange genug auf seinem Ast gesessen ist, gezeigt. Na, nicht gerade jeden einzelnen, aber zumindest jede neue Spezies die er uns zeigen konnte.

Von dem her ging der Spaziergang in den Park gute 4.5 h - im Wissen dass wir dennoch langsam müde wurden und der Hunger sich breit machte, frugen wir uns bereits, ob wir es denn zum Mittagessen zurück in die Lodge schaffen würden. Schliesslich war die Tour auf 5 h angesetzt, damit sie rechtzeitig zum Lunch beendet wäre.
Ein guter Guide weiss natürlich, dass seine Touristen Hunger haben und nachdem er aufgehört hat uns Frösche zu suchen ging es dann schnurstracks zurück in Richtung Lodge. Den Weg, für den wir hin 4.5 h benötigten, schafften wir in flottem Marsch in 1.5 h zurück. So waren wir pünktlich mit einer Stunde Verspätung nach exakt 6 h wieder in der Lodge, wo uns - zu unserer allergrössten Begeisterung - eine grosse Portion Spaghetti Bolognese erwartete. *freudeschönergötterfunken*

Nicht erwähnenswert sind übrigens auch die bösen Blicke anderer Parkspaziergnger, die nicht verstehen konnten, dass manche Menschen nach dem letzten Fluss einfch keine Stiefel mehr tragen wollen und stattdessen in Flip flop weiter laufen.

Jetzt ist der Tag halb rum und der Blog ist zu diesem Zeitpunkt aktuell. Nach einer Massage, die Reisender Misch gerade geniesst und Reisender Ho in gut 50 Minuten geniessen wird, ist auch bald schon wieder Zeit zum Abendessen und zu packen. Morgen früh um 07.00 h wird das Gepäck abgeholt und zurück zum Auto gefahren, mit dem wir im Laufe des morgigen Vormittags unsere Tour fortsetzen um nach Uvita zu gelangen. Einem Zwischenhalt, den wir eingeplant haben, um morgen nicht 6.5 h im Auto verbringen zu müssen.

Kommen wir mal zurück zur Massage... Wie sagen wir es, ohne jemanden zu nahe zu treten? Die gute Frau hat definitiv Fachwissen. Allerdings wohl eher dadurch erlangt, dass sie den Kurs der Migros Clubschule für Partnermassagen nach dem zweiten von fünf Kursen abgebrochen hat und danach ihr ganzes know how aus Youtube Videos gezogen hat. Eine Coiffeuse, die etwas auf sich hält macht übrigens eine bessere Kopfmassage. Von dem her: es war eine entspannende Massage, nicht mehr und nicht weniger. Kürzer als angekündigt und das Geld knapp wert. Jawollja!

© Misch und HO :-), 2018
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Die Reise
 
Worum geht's?:
17 Tage durch mit dem Auto durch Costa Rica. Erleben, fühlen, geniessen und - wenn möglich - entspannen.
Details:
Aufbruch: 26.10.2018
Dauer: 3 Wochen
Heimkehr: 14.11.2018
Reiseziele: Costa Rica
Der Autor
 
Misch und HO :-) berichtet seit 14 Jahren auf umdiewelt.