Pura vida en Costa Rica
Der Weg ist das Ziel, auf nach Santa Teresa! Tag 5
4.30 h
Wie bereits erwähnt fing auch der heutige Tag recht früh an.
Für uns aber kein Problem. Irgendwas finden wir immer zu tun. Heute ist es einfach mal miteinander reden. So einn Gespräch am frühen Morgen hat auch seine Vorteile, man wird im Geiste wach.
Wir mussten bis 07.00 h überbrücken um zum Frühstück gehen zu können. Da kann man über Gott und die Welt quatschen.
Nebenbei auch schon mal ein wenig packen macht auch Sinn. Das erhöht die Wahrscheinlichkeit pünktlich loszufahren enorm.
Irgendwann war es dann doch 07.00 h und auf dem Weg zum Frühstücksraum durften wir feststellen, dass in diesem Hotel eine allgemeine Bettflucht zu bestehen schien, waren doch schon halbe Karawanen unterwegs.
Dennoch haben wir einen Platz auf der Aussenterrasse gefunden und mit Aussicht auf das Meer ein ausgiebiges Frühstück eingnommen. Es musste ja noch ein fehlendes Abendessen kompensiert werden.
Aufgrund unserer vortrefflichen Vorbereitung haben wir es dann auch geschafft um 8.56 h die Hotelanlage zu verlassen um nach links in Richtung Santa Teresa abzubiegen.
Leider zeigten uns sämtliche Navi^s den schnellsten Weg an, der mit den am besten ausgebauten Strassen. Der Textbeschrieb wollte uns sogar um die gesamte Halbinsel herumfahren um die Beste aber auch längste aller Varianten zu befahren. Aber das war heute ganz klar nicht unser Ziel. Wir wollten Spass und den Abseits der normalen Wege. Koste es Zeit wie es wolle...
Unsere Idee war einfach irgendwo, wo es unserer Meinung nach Sinn machte, von der Hauptstrasse abzufahren und den kleineren Srassen zu folgen. Das immer mit dem Backup eines Navi^s. Gesagt, getan. Schon nach wenigen Kilometern waren wir weg von der Hauptstrasse und auf einer gemütlichen Schotterstrasse unterwegs. Unser neues Ziel war Islita. Keine Ahnung wo das ist, aber das war uns egal. Hauptsache über die Dörfer.
Nach nicht allzulanger Zeit wurde der Fahrer dann vom Beifahrer gefragt, ob wir denn richtig seien. Der bestätigte das und so wurde weitergefahren. Da wir mittlerweile festgestellt hatten, dass ein Versuch vor der Abfahrt zu tanken durchaus sinnbringend gewesen wäre, musste nochmal über die Bücher gegangen werden. Also wurde das dritte Gerät in Form eines Smatphonrs hervorgeholt und die nächste Tankstelle gesucht. Eine weise Entscheidung - zeigte uns Google Maps doch somit, dass in die völlig falsche Richtung fuhren. Das zwar zu unserem Ziel, aber auf einer ganz und gar nicht gewünscchten Route.
Also wenden und die Bausellen die wir unterwegs erleben durften erneut durchmachen. Da wird hier der eine oder andere Baum gefällt, um die Stromleitungen wieder freizukriegen. Und das ist wohl nicht immer ganz ohne Kollateralschäden zu schaffen...
Unsere falsche Route zurückfahrend sinnierten wir, ob wir wohl das gewünschte Gebiet entlang der Küstenstrasse finden würden und schon haben wir den Wegweiser nach Islita wiedergesehen. Gar nicht weit hinter unserer selbstgewählten Umleitung stand er so am Strassenrand und wartete darauf von uns gesehen zu werden.
Nun, also abbiegen und schon waren wir auf der von uns gesuchten Route. Entlang der alten Küstenstrasse über Stock, Stein und Fluss auf nach Santa Teresa.
Anfänglich war die Strasse auch noch sehr gut. Doch je weiter wir uns fortbewegten, desto löchriger wurde der Belag. Als, der Schotter.
Hier ein Schlagloch, da ein Schlagloch, hier ein Fotosujet, dort eine Kuh. Alles was das Herz begehrte.
Da wir mittlerweile auch rausgefunden hatten, dass die nächste Tankstelle gar nicht weit von einer kommenden Abzweigung entfernt liegt und diese nur einen kleinen Umweg bedeutete, konnten wir beruhigt unserer Wege holpern.
Nach etwas mehr als einer Stunde waren wir dann auch dort. Also fast. Wir waren in dem Ort, in welchem es laut Google eine Tankstelle geben soll. Also flugs links statt rechts abbiegen und zur Tankstelle fahren. Zieht sich schon noch ein Stück. Dann noch ein Stück und dann noch eines. Also nochmal Google Maps konsultieren, umdrehen und genau nach Karte fahren. Gute Idee. Nur leider wenig zielführend. Weit und breit keine Tankstelle zu sehen. Ungeil...
Was macht der smarte Reisende also? Richtig, er fragt in einem ortsansässigen Geschäft nach. Die freundliche Verkäuferin war auch sehr hilfbereit und erklärte uns, dass Frau Mary Aju 300 Meter weiter die Strasse zurück Diesel verkaufe. Ah ja. Da waren wir doch erst.
Nun, zum Glück hatten wir jetzt einen Namen und mithilfe dessen konnten wir das Haus ausfindig machen um bei der speziellsten Tankstelle in unserem bisherigen Leben ein paar Gallonen Diesel zu beziehen. Wir haben 4 daon bestellt und wurden auch umgehend damit versorgt.
Nachem der Wagen aufgefüllt war ging es dann auch sofort wieder auf die Strasse um flugs weiterzufahren. Das taten wir auch, bis wir nach ca.1 km erst mal standen. Wieder eine Baustelle.... Diesmal wohl etwas grösseres, da die Wartezeit doch gut und gerne 10 Minuten betrug und die beiden Fahrzeuge mit den Amerikanern an Bord, die wir an der Tankstelle kurz gesprochen hatten (wenn eine Tankstelle auf einem Privatgelände ist, kommt man schnell mal ins Gespräch) mittlerweile betankt hinter uns warteten.Doch auch in Costa Rica dauert eine Baustelle nicht ewig. Irgendwann fuhren wir dann wirklich weiter. Wir an der Spitze eines Dreierkonvois. Bisher dachten wir, wir würden doch relativ schnell fahren. Aber der Texaner hinter uns drückte dann doch teilweise fast ein wenig. Na ja, egal. Wir würden ja bald abbiegen um uns die Strecke entlang durch die Flüsse zu gönnen. Also ciao Konvoibuddies und rechts ab.
Weit gefehlt mit ciao. Wir wurden weiter verfolgt. Nach ein paar Kilometern war dann auch schon der Fluss in Sicht... und das grosse Fragezeichen in unseren Gesichtern. Da sollte man durchfahren?
Wohl eher nicht. Ein wenige Meter hinter uns liegendes Ticohaus sollte Abhilfe schaffen. Gingen doch Herr und Frau Texas fragen, ob es denn einen anderen Weg gäbe, der uns die mittlerweile 4-stündige Umfahrung entlang der Hauptroute ersparen würde... Gab es. Also ging es zurück auf die Strasse und nach gar nicht so vielen Kilometern, kreuzten wir ein paar Ticos auf Pferden, die gefragt wurden, ob der Fluss weiter vorne passierbar sei. Sei er, so wurde uns beschieden und so fuhren wir weiter, bis wir tatsächlich einen Fluss erreichten, der mehrheitlich passierbar schien. Also... was macht der Reisende an sich? Richtig, Gas geben und durch.
Hat auch geklappt. am hinteren Ende zwar etwas tiefer, aber dennoch ein befahrbarer Wasserstand.
So ging es weiter durch die Hügel und Täler Costa Ricas und bald kamen wir in einen Ort, wo ein geflissentlicher Einheimischer gleich in die Richtung deutete, wo der gewillte Tourist entlang zu fahren habe. Dass nennen wir mal Service.
Nach einer weiteren Flusskreuzung und zwei, drei Bächen, die es zu passieren galt, war nur noch die Strasse unser Feind. Schlaglöcher konnte man das nicht mehr nennen. Vielmehr waren das ebene Flecken durchsetzt von Kratern in der Strasse. Demzufolge war die weitere Höchstgeschwindigkeit auf ca. 20 - 25 kmh beschränkt. Lustig ist anders. Aber cool ist genau so.
Wir schaukelten so noch eine gute dreiviertel Stunde über die Dörfer, an Baustellen vorbei und durch Schlagkrater, je näher wir dem Ziel kamen um so grössere. Doch bald hatten wir es geschafft. Um 13.30 h, nach 4.5 h hatten wir unser Ziel - Santa Teresa - doch noch erreicht.Das Hotel war schnell gefunden. Der Check In verlief schnell und inormativ, wir wurden sogar vorgewarnt, dass eine Gruppe von 30 Leuten morgens zwischen 8.00 h und 9.00h das Frühstücksrestaurant belagern würde und das es besser wäre entweder davor oder danach essen zu gehen.
Ein guter Tipp
Ab ins Zimmer, wenn man das als solches bezeichnen darf. Nein, so schlimm ist es nicht, aber wenn die Terrasse doppelt so gross ist wie der Schlafraum, dann merkt man, dass man in Costa Rica ist, wo das Leben sowieso eher draussen stattfindet.
Jetzt war aber erst mal Zeit für einen Snack. Und wo kann man den besser einnehmen als bei der örtlichen Tacobude direkt am staubigen Strassenrand.
Dass die Strassen hier aus gepresster Erde bestehen ist ja noch akzeptabel. Aber das die Restaurants genau am Strassenrand daneben sind ist schon etwas gewöhnungsbedürftig. Da hilft auch das Nässen der Strasse nur bedingt, da manche Autos so schnell vorbeifahren, dass auch der nasseste Staub noch aufwirbelt.
Egal... wir hatten Hunger und stillten diesen mit zwei fürchterlich fettigen, aber geschmacklich guten Burritos con pollo und einer Protion Fries mit Käse. Gesund ist anders... Aber wir haben ja nicht sooo oft Ferien - wie manch einer behauptet.Nachdem wir uns im Zimmer eingerichtet hatten, ging es auch schon ans Meer, um ein paar Wellen lang zu schaukeln.
Viele Wellen, hohe Wellen... und viel Schaum auf dem Wasser. Also viele tote Algen um uns herum. Damit können wir leben.
Auf dem Weg zum Strand ergab sich die Möglichkeit einen ansässigen Hund zu streicheln, der sich fortan bemüstigt fühlte und nicht mehr von der Seite zu weichen. Er folgte uns bis zu dem Punkt an dem wir ins Wasser gingen, lief auch ein paar Schritte mit hinein und legte sich dann an den Strand auf unserer Höhe. Also nicht nur er. Sein kleieners Ebenbild hatte er auch im Schlepptau.
Nachdem wir gute 20 Minuten geplantscht hatten, verliessen wir das Wasser wieder - und just zu jenem Zeitpunkt bewegeten sich auch die Hunde wieder, die uns den Rest des Tages begleiteten. Mangels bessereer Kenntnisse haben wir sie Fido und Fidolino getauft.
Jetzt wurde aber erst mal der Sonnenuntergang genossen, bevor wir - gefolgt von unseren Leibwächtern - unser Zimmer aufsuchten.
Hunde müssen leider daraussen bleiben, sorry.
Nachdem wir geduscht und entspannt hatten, ging es auf einen Heet auf die Terrasse, wo uns unsere Leibwächter freudig begrüssten. Nun... so mögen wir lokale Hunde. Immer gute Laune.
Nach einer weiteren Entspannungsrunde einerseits und einer guten Stunde bloggen andererseits ging es dann zum Abendessen. Buger waren auf dem Programm.Kaum zu glauben, was die Hunde für ein Durchhaltvermögen haben. Nachem sie über zwei Stunden vor unserem Zimmer gewartet haben, sind sie immer noch da. Wahnsinn. Dabei wurden sie gar nicht angefüttert.
Das soll sich aber ändern. So besuchten wir bevor wir zum Essen gingen ein oder zwei Läden, um eine paar Hundesnacks aufzutreiben.
Burger Rancho
Für das Abendessen selber haben wir uns für Burger Rancho.entschieden. Gemäss Lonely Planet die beste Burgerbraterei vor Ort. Und wir müssen zugeben: die Burger waren echt gut. Okay, vielleicht haben wir ein wenig lang gewartet, was aber verständlich ist, wenn man bedenkt, dass der gute Mann im Service uns nach einer Weile darauf hingewiesen hat, dass sie recht viel zu tun hätten und es noch etwas dauern würde. Den angebotenen Humus für die Wartezeit haben wir dankend abgelehnt, waren wir doch nicht so hungrig, nach unserem opulenten Mittagsmahl.
Wir konnten zwar nicht glauben, dass sooo viel zu tun war, aber wir glauben ja an das Gute im Menschen. Uns da wunderte es uns auch nicht, das Gäse, die nach uns gekommen sind, ihre Burger vor uns hatten und diejenigen, die lange nach uns gekommen sind zeitgleich mit uns ihr Essen bekommen haben. Alles nur Zufall. Wenn sich ein Stau mal aufgelöst hat, geht es in der Regel ja immer sehr schnelll... Ein Schelm, wer böses dabei denkt...
Der Rest des Abends ist Geschichte. Unser Leibwächter sind leider verschwunden, nachdem wir sie so schändlich verlassen haben und wir konnten sie gar nicht mehr mit den Hundesnacks bestechen. Vielleicht ergibt sich ja noch eine Möglichkeit.
Während der eine Reisende sich in eine Nacht voller Träume verabschiedete, schrieb der andere noch die einen oder anderen wertvollen Worte für diesen Blog und - für diese Ferien viel zu spät - ging auch bei ihm um 00.30 h das Licht aus.
Aufbruch: | 26.10.2018 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 14.11.2018 |