2018 - Bologna, Emilia-Romagna-Italien
Samstag, 3.11.2018 - 3. Tag
Samstag, 3.11.2018 - 3. Tag
Via Indipendenza
Piazza Maggiore: Start San Luca Express
Santuario Beata Virgine di San Luca
Hopp and Off Bus bis Piazza Malpighi - Colona dell'Immacolata und Tombe dei Glossatori
Museo della Resistenza di Bologna
Ex-Convento di San Francesco / Basilica di San Francesco
Hopp and Off Bus bis Piazza Maggiore
Restaurants: Dai Birichini und Ristorante Franco Rossi
Wie immer treffen wir uns um 8 Uhr zum Frühstück. Heute wird im Hotel Cavour im Frühstücksraum etwas repariert, so dass wir in das benachbarte Restaurant Da Pino laufen müssen, um dort zu frühstücken.
Alles ist gut auf dem Frühstücksbuffet, bis auf die Rühreier - von Pulver? - und die hartgekochten Eier - eingefroren? Die sind ungenießbar.
Nach dem Frühstück wandern wir über die schöne Via Indipendenza zur Piazza Maggiore, wo wir den San Luca Express zum Santuario Beata Virgine di San Luca nehmen wollen. Abfahrt 9.45 Uhr.
Unser 2-Tages-Ticket gilt auch für diesen kleinen Zug. Leider ist der Fahrer etwas unverschämt, er will uns vorschreiben, wo wir zu sitzen haben. Aber nicht mit uns. Wir wollen ja auch während der Fahrt fotografieren und so sucht uns Anneken den besten Platz aus.
Auch heute erfahren wir einige interessante Dinge über Bologna. Wer weiß, dass es einen unterirdischen Wasserfall von 10 m Höhe gibt? Leider werden wir uns nicht alles anschauen können.
Gegen 10.20 Uhr kommen wir an der Wallfahrtskirche an. Leider auch heute Nebel und daher keine Sicht auf Bologna.
Mir sind hier definitiv zu viele Leute unterwegs. Viele respektieren diesen Ort auch nicht, wobei ich mich dann frage, was machen die da.
Mit dem Aufzug fahren wir hinauf in die Basilica della Madonna di San Luca. Dort findet gerade eine Messe statt, so dass wir uns in eine Bank setzen und abwarten.
Später gibt es genug Zeit, die prachtvolle Basilica - Eintritt frei - anzuschauen. Alle Gläubigen wandern dann auch an der Marien-Ikone vorbei, um ihren Segen zu erbitten. Wir schließen uns natürlich an.
Normalerweise führt eine kleine Wanderung im Südosten der Stadt durch 666 Bögen zu dem Wallfahrtsort.
Der längste Arkadengang der Welt endet auf einen kleinen Hügel außerhalb Bolognas, auf dem sich die Basilica Santuario della Madonna di San Luca mit einer byzantinischen Marien-Ikone befindet. Sie ist bis heute integraler Bestandteil von Prozessionen.
Der Portikus (1674 begonnen und 1739 fertig gestellt) besteht aus 666 Bögen mit 15 eingelagerten kleinen Kapellen, die an die Mysterien des Rosenkranzes erinnern. Er erstreckt sich auf 3,8 km, von denen ca. 1,5 km eben und ca. 1,8 km steil bergauf gehen
Der Weg windet sich von der Porta Saragozza auf einen Hügel vor den Toren Bolognas zur Wallfahrtskirche Basilica Santuario della Madonna di San Luca. Der Weg durch den längsten Arkadengang der Welt mit seinen vielen Stufen ist ein Abenteuer für sich. Oben angekommen, belohnt die grandiose Aussicht auf Bologna und den Apennin muntere Müßiggänger. In der Kirche aus dem 18. Jahrhundert ruht eine hochverehrte Marienikone, die jedes Jahr in der Himmelfahrtswoche im Rahmen einer feierlichen Prozession von der Basilika in die Stadt getragen wird.
Wir haben den Weg ja nicht zu Fuß gemacht, sondern sind mit dem San Luca Express hinauf gefahren. Und leider war es an diesem Morgen wieder nebelig, so dass wir keine Aussicht von dem Hügel hatten. Vor mehr als 20 Jahren, als ich regelmäßig nach Bologna fuhr, bin ich einmal den Weg gelaufen. Ich erinnere mich, dass es sehr anstrengend war.
Nach der Besichtigung der Basilica besuchen wir noch einen kleinen Laden, in dem eine alte Nonne Bücher, Rosenkränze und allerlei andere Dinge verkauft. Wir erstehen einige Sachen für Zuhause, ehe wir uns zu der Haltestelle begeben, wo wir wieder in den San Luca Express einsteigen wollen, der uns zurück in die Stadt bringt.
Wir lassen uns in der Via Sant'Isaia absetzen und machen uns auf den Weg zur Piazza Malpighi. Unterwegs kommen wir an dem Museo della Resistenza di Bologna vorbei. Wir können in den Innenhof schauen.
Der Widerstand ist ein komplexes Phänomen, das die Geschichte aller europäischen Gesellschaften prägt und ist zugleich die gemeinsame Wurzel der Demokratie. Der Faschismus war eine gewaltige Bedrohung für ganz Europa in der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen. In allen besetzten Nationen entwickelte sich der Widerstand in spontanen und organisierten Formen als bewaffneter Kampf und Gehorsamsverweigerung, als Solidarität und Hilfe für die politisch und rassistisch Verfolgten und als Unterstützung für die militärischen Operationen der demokratischen Mächte.
Der Widerstand bestand trotz härtester Unterdrückung und dem Terror, dem er unterlag, fort und wuchs weiter an.
Das Museum befindet sich im Klostergebäude San Mattia und versammelt verschiedene Materialarten (Archivdokumente, Fotografien, Plakate, Multimedia-Produkte) im Zusammenhang mit der Geschichte des Antifaschismus, dem Widerstand in Bologna und des republikanischen Italien. Stadt des Widerstands - Bologna war eines der städtischen Zentren der Resistenza Oberitaliens.
Unübersehbar manifestiert sich diese Geschichte an der Außenwand des Palazzo Comunale (Palazzo d’Accursio) und an den großen Wandtafeln, die dort angebracht sind. Sie zeigen hunderte kleiner Porträts zur Erinnerung an die gefallenen Widerstandskämpferinnen und -kämpfer aus Bologna.
Aus Bologna kamen weit über 14.000 Partisanen, unter ihnen mehr als 2.000 Frauen. Über 2.000 der Partisanen fielen im Kampf und über 2.000 wurden als Geiseln ermordet, mehr als 800 starben in Lagern.
Bologna stellte 18 Partisanenbataillone (zwei wurden von der Aktionspartei, zwei von den Sozialisten, eines von den Christdemokraten und 13 von der kommunistischen Partei getragen). Der Stadt wurde vom italienischen Staatspräsidenten die Goldene Widerstandsmedaille verliehen.
Auf unserer weiteren Wanderung entdecken wir auch heute viele schöne Palazzi. Es gibt immer viel zu fotografieren.
Vorbei am Ex-Convento di San Francesco (schade, dass der so verfällt) kommen wir zur Piazza Malpighi, wo uns als erstes die Colonna dell'Immaculata ins Auge sticht. Anneken begibt sich mal wieder mitten auf die Straße, um besser fotografieren zu kennen. Sie kennt da, wie mein Rolf, nichts. Mir ist das zu gefährlich, ich bleibe auf dem Bürgersteig.
Es ist Mittagszeit, wir haben Hunger. Einladend sieht die Trattoria Dai Birinchini aus. Auch hier sind wir die ersten Gäste, doch das Inhaberehepaar begrüßt uns freundlich und wir bekommen einen schönen Tisch mit Blick auf den Platz. Anneken wählt Nudeln mit Schinken und Parmesan-Sauce, ich entscheide mich für Kaninchen mit Oliven, Fenchel, Tomaten, dazu 1/2 l offener Weißwein. Zum Nachtisch genehmigen wir uns je eine Portion Zuppa Inglese und Tiramisu, welches wir unter uns teilen. Alles sehr lecker und zu sehr zivilen Preisen. Hier verirren sich selten Touristen hin. Das Lokal ist voll mit einheimischen Familien mit Kindern.
Gegen 15.30 Uhr öffnet die Basilica di San Francesco. Es warten schon einige Menschen, um eingelassen zu werden.
Es ist eine riesige Kirche, für mich aber ohne Atmosphäre, vielleicht liegt das an der nicht gerade schönen Geschichte, die diese Kirche durchleiden musste.
Nach 16.30 Uhr nehmen wir den Hopp and Off Bus zur Piazza Maggiore. Über die Via Indipendenza laufen wir zurück zum Hotel. Unterwegs kaufe ich in einem Herrenausstatter-Geschäft einen Pullover und eine Strickjacke für Rolf. Der Verkäufer berät mich gut und die Sachen passen und gefallen Rolf sehr.
Um 17.30 Uhr sind wir im Hotel, Siesta bis 19.30 Uhr.
Heute haben wir es nicht weit zum Essen. Wir haben einen Tisch reserviert im Ristorante Franco Rossi, gegenüber vom Hotel.
Um es vorneweg zu nehmen: Das Restaurant war eine einzige große Enttäuschung. Uns unbegreiflich, wieso von vielen gelobt.
Zunächst ist das Lokal sehr klein, man hat fast immer den Nachbarn auf dem Schoss sitzen, was wir schon sehr unangenehm fanden. Dann viel zu viele Kellner, die wir schon als aufdringlich empfanden.
Zum Essen: Anneken hatte Breseola mit Tomaten und Mozzarella. Tomaten waren unreif, nicht gut. Kosten 15 Euro, völlig überteuert. Meine Vorspeise Anchovis, Crostini und Butter. Kosten 17 Euro. Auch viel zu teuer. Anchovis in der Dose, Crostini aus der Tüte, nein, nicht wirklich ansprechend und gut.
Weiter Hauptgericht Anneken: Tagliata mit Steinpilzen. Was kam, hatte mit Tagliata nichts zu tun, Anneken hat es zurück gehen lassen zum Schneiden. Kosten 22 Euro. Geschmeckt hat es Anneken.
Ich hatte Branzino, gegrillt. Es kam kein ganzer Fisch, sondern schon filetiert. Ich habe es nicht aufgegessen, da ich das Gefühl hatte, der Fisch ist nicht frisch. Kosten 22 Euro.
Dazu Flasche Wein 17 Euro, Wasser 3 Euro und Coperta 5 Euro.
Später kam der Inhaber und hat mit einigen Gästen herumgealbert. Nein, uns hat es in dem Lokal weder vom Ambiente noch vom Essen gefallen.
Wir sind zurück ins Hotel und haben und dort einen eisgekühlten Lemoncello gegönnt, ehe wir schlafen gingen.
Weitere Bilder findet Ihr unter
Uschi & Rolf – Italien Schweiz Slowenien @Uschi.Rolf.Italien.Schweiz.Slowenien
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Aufbruch: | 01.11.2018 |
Dauer: | 6 Tage |
Heimkehr: | 06.11.2018 |