2018 - Bologna, Emilia-Romagna-Italien
Sonntag, 4.11.2018 - 4. Tag: Ehem. jüdisches Viertel
Ehem. jüdisches Viertel mit Piazza San Martino
Das ehemalige jüdische Viertel, inmitten des mittelalterlichen Zentrums gelegen, hat noch heute seine ursprüngliche Struktur beibehalten: ein Labyrinth von verwinkelten Gässchen und ausgesetzten Passagen, überdachten Brücken und kleinen Fenstern erzählt die Geschichte einer kompletten Gemeinschaft. Belebt von den Geschäften der Händler ist das Ghetto zweifellos eines der interessantesten und eindrucksvollsten Viertel der Stadt.
Palazzo Manzoli-Malvasia - Der einzige auch heute noch identifizierbare Zugang zum ex Ghetto ist der Rundbogen, der die Kirche von San Donato (XVIII. Jahrhundert) mit dem antiken Palazzo Manzoli, später Palazzo Malvasia verbindet, der aus dem XIII. Jahrhundert stammt und von dem nur noch einige Torbögen erhalten sind.
Der Palazzo wurde mehrfach umgebaut: der erste Umbau erfolgte im XVI. Jahrhundert, dann 1760 als Werk des Architekten Francesco Tavolini. Man erzählt sich, die Besitzer hätten durch ein Rohr, das in den Mund des Maskaron (Fratzengesichts) eingefügt wurde, Wein in Strömen auf das Volk niederfließen lassen aus Anlass der Ernennung eines Mitglieds ihrer Familie zum Gonfalonier (Bannerherr).
Das Ghetto ist ein weitläufiges Areal, das einstmals durch zwei Tore abgesperrt war: das erste war an der Einmündung der Via de’ Giudei gelegen; das zweite in der heutigen Via Oberdan (der früheren via Cavaliera), mit Verbindung zum Torbogen, der zum Vicolo Mandria führt.
Via dell’Inferno war die Hauptverkehrsader in die ein ganzes Gewirr kleiner Sträßchen mündete: Via de’ Giudei, Via Canonica, Vicolo di S. Giobbe, Vicolo Mandria, Via del Carro und Via Valdonica.
In der Via dell’Inferno findet sich das wichtigste religiöse Bauwerk des Ghetto: es handelt sich um den Sitz der Synagoge, erbaut zwischen 1800 und 1900 und in der Folgezeit im Krieg schwer beschädigt. Zwischen 1586 und 1593, versammelte sich die jüdische Gemeinde Bolognas in diesem Gebäude; eine Gedenktafel an der Außenwand legt Zeugnis von der ursprünglichen Bedeutung des Gebäudes ab und erinnert an die Geschehnisse, denen die jüdische Gemeinde während der Jahre der Verfolgung ausgesetzt war (1938-45).
Aufbruch: | 01.11.2018 |
Dauer: | 6 Tage |
Heimkehr: | 06.11.2018 |