Portugal - Auffrischung von Ersteindrücken
Halbinsel Setubal
Heute kommt Joke, unser reguläre Reiseleiterin, eine junge Frau aus Flandern mit dem typischen Sprachduktus der Niederländer. (sie verschlucken das End-n) Sie hat das offizielle Programm umgedreht und startet um 8.30 Uhr die Tour zur südlich von Lissabon liegenden Halbinsel von Setubal, wo wir in Aceitao eine Keramikwerkstatt besuchen. Es geht über eine 17 km lange (sagt Joke) Brücke (eigentlich ist so nur 12.3 km lang) über den Tejo, der hier eine riesige Bucht bildet. Ihr Name ist Vasco da Gama Brücke.
Eigentlich fanden wir den Besuch einer Keramikwerkstatt nicht als sehenswerten Programmpunkt. Doch es stellt sich heraus, dass die Erläuterungen und Vorführungen recht ergiebig und interessant sind. So z.B. dass der Ton nach dem ersten Brand monatelang trocknen muß, bevor er mit Glaspulver bestreut und anschließend bemalt wird. Interessant auch, dass beim zweiten Brand die Farben auf die Kachel sinken und das Glaspulver oben den Glanz erzeugt.
Die Kacheln sind nach dem Trocknen auf 14x14 cm beschnitten, damit man einen Quadratmeter mit genau 49 Kacheln unter Berücksichtigung der Fugen belegen kann.
Für die Rückfahrt nach Lissabon bietet sich dann der Besuch des riesigen Christus-Denkmals an.
Entstehung des Heiligtums
Im Jahre 1934 während eines Aufenthaltes in der Stadt Rio de Janeiro sah der damalige Kardinal, Patriarch von Lissabon, D. Manuel G. Cerejeira, die majestätische Statue des Erlösers auf dem Berg Corcovado, und in seinem Herzen entstand der Wunsch, eine solche Statue auch in Lissabon zu haben. Im Jahre 1936 wurde seine Idee dem "Gebetsapostolat" mitgeteilt und von diesem mit Begeisterung aufgenommen. Um zu einem nationalen Monument zu werden, benötigte es aber die Approbation und Zusammenarbeit aller portugiesischen Bischöfe. Diese Zustimmung der Bischöfe wurde gegeben und offiziell bekannt gemacht durch die kollektive Pastoralnote in der Fastenzeit 1937.
Im Jahre 1939 begann der II. Weltkrieg. Während dieser Periode bekam die Idee der Konstruktion des Monuments Christkönig noch eine besondere Bedeutung. Am 20. April 1940 haben die Bischöfe in Fatima ein Gelübde abgelegt: "Wenn Portugal von diesem Krieg verschont bleibt, soll über der Stadt Lissabon ein Herz Jesu-Monument errichtet werden als Wahrzeichen der Liebe Gottes, die ganze Menschheit an sich zu ziehen". Portugal ist nicht in den Krieg mit hineingezogen worden und somit wurde eine nationale Sammlung zur Finanzierung des Monumentes begonnen.
Am 18. Dezember 1949 wurde der erste Stein gesetzt. Am 17. Mai 1959 (Pfingsten) wurde die Einweihung des Monumentes im Beisein der Statue der Muttergottes von Fatima, der gesamten portugiesischen Bischöfe, der Kardinäle von Rio de Janeiro und Lourenco Marques (Maputo), der Zivilautoritäten und circa 300.000 Anwesenden vorgenommen. Die Worte des Kardinals Cerejeira lauteten: "Dieses Monument wird immer ein Zeichen der nationalen Dankbarkeit und des geschenkten Frieden sein". Die Christkönig - Statue wurde von Bildhauer Francisco Franco kreiert und die Statue der Mutter Gottes im Inneren der Kapelle des Monumentes von Meister Lepoldo de Almeida. Für die Gestaltung des Projektes wurden der Architekt Antonio Lino und der Ingenieur D. Francisco de Mello e Castro beauftragt.
Von der Plattform hat man einen tollen Blick auf Gesamtlissabon. Links von der Brücke des 25. April kann man den Torre de Belem, das Seefahrerdenkmal und das Hieronimus-Kloster sehen. Rechts in der Ferne liegt dann das zentrale Lissabon mit dem großen Platz am Hafen und der Festung San Jorge. Die Pflanze im Vordergrund identifiziert meine App als wilden Fenchel.
Danach geht es zurück über die Brücke des 25. April
Aufbruch: | Mai 2019 |
Dauer: | unbekannt |
Heimkehr: | Mai 2019 |