Lust auf Zug
Krüger-Nationalpark II
Eine weiträumige Besiedlung der Gegend des heutigen Krüger Nationalparks begann etwa 200 n. Chr., als Bantu-sprechende Völker (zu ihnen gehören unter anderem die Xhosa, Zulu oder Ndebele) die tierreichen Ebenen besiedelten und hier mit ihrem Vieh lebten. Ab dem neunten Jahrhundert fielen allerdings immer öfter arabische Sklavenhändler in der Region ein, die schwarze Sklaven über die Häfen in Mosambik verschifften und eine große Anzahl an Eisenminen betrieben. Mit den ersten Wagenzügen der Vortrekker aus der Kapkolonie, wurden auch immer mehr Menschen europäischer Herkunft hier sesshaft. Wagenrouten verbanden die Republik Transvaal mit der Hafenstadt Lourenço Marques (dem heutigen Maputo) und entlang dieser Routen siedelten Bauern und Händler. Mit den ersten Goldfunden nahe Pilgrim's Rest und Barberton in den Jahren 1873 und 1881 setzte ein ungebremster Aufschwung ein. Immer neue Siedler kamen, brachten Krankheiten, zerstörten die Natur und schlachteten Wildtiere auf der Suche nach schnellem Profit oder zum Spaß in großen Zahlen ab.
aus Wikipedia
1898 beschloss der Volksraad der noch unabhängigen Republik Transvaal unter Leitung von Präsident Paul Kruger die Gründung eines kleinen, staatlichen Wildreservates - Sabie Game Reserve -. Erst 1902 - nach den Burenkriegen , wurde das Reservat - nun unter britischer Herrschaft - erfolgreich weitergeführt.
1912 wurde eine Eisenbahnlinie durch das Reservat gebaut (die alte Eisenbahnbrücke nahe dem Camp Skukuza zeugt noch heute davon) und die ersten Besucher aßen auf der Durchreise hier zu Mittag. Offiziell wurde das Reservat 1926 als erster Nationalpark Südafrikas ausgewiesen und nach Paul Kruger benannt. Im darauffolgenden Jahr öffnete der Park seine Pforten erstmals für interessierte Besucher.
Das tolle Hotelzimmer müssen wir morgens schon früh vor der Frühstückszeit verlassen. Weckzeit 5:00 Uhr. Um 6.00 Uhr bekommen wir eine Frühstücksbox und starten mit gleicher Besetzung auf dem Geländewagen zur ersten Teilsafari für heute. Es ist eisig kalt, die Sonne verhangen, der Dunst/Nebel im Tal – wir haben unseren Jacken im Beutel gelassen und frieren gewaltig.
Ich hoffe die ganze Zeit darauf, dass wir mit interessanten Tieren fündig werden, damit das Auto anhält und der eisige Fahrtwind aufhört. Aber das geschieht nicht bis nach 7:00 Uhr – dann wird an einer get-away-Lokalität (Skukuza Camp) (24,99°S/ 31,59°O) gehalten. Wir kaufen einen Kaffee im Pappbecher mit Plastikdeckel und geben uns an das ausgefallene Frühstück. Die Box ist üppig gefüllt, aber alles in Plastik, egal ob Obst im Minischälchen, Joghurt im Becher, Kracker, Biskuits Saft oder englische gut belegte Sandwiches (natürlich dreieckig). Nur das Ei hat eine natürliche Verpackung! Nach dem kalten Frühstück haben wir Schwierigkeiten den Müll in einer Box unterzubringen. Im darauffolgenden Jahr öffnete der Park seine Pforten erstmals für interessierte Besucher. (im Zuge der 'fridays for future'-Kampagne müßte man hier nach einer Alternative suchen!)
Der Start verzögert sich ein wenig, da eine Mitfahrerin erst um 8.10 Uhr erscheint, Kommentar des Ehemanns: Sie hatte das Geld. Bis 11.30 Uhr wird es allmählich wärmer, außerdem können wir uns in die erfragten Wärmedecken hüllen. Haben wir vor dem Frühstück nichts (d.h. keine Tiere) gesehen, so ändert sich das gewaltig.
Am nächsten Wasserloch werden wir dann verwöhnt: die Flußpferde dösen aneinander gekuschelt, während Impalas vorbeiziehen; andere Flußpferde tummeln sich im Wasser, einzelne Wasservögel stolzieren umher.
Doch dann herrscht Aufregung: eine Löwenfamilie liegt am Straßenrand!
Schon um 11.30 stoppt unser Fahrer am Nkuhlu-Picnic-Site (24,99° S/ 31,77°O) Unser Vorteil: Das aufgebaute exzellente Buffet mit kalten Speisen, angefangen mit Roastbeef, Spinat-Quiche, Chicken-Pastete, Chicken, Hummus, Nudel- und Kartoffelsalat u.a.m. ist noch nicht angebrochen.
Der Platz liegt idyllisch am Sabie, in den Bäumen am Ufer spielen die Miniaffen, in den Ästen kleinerer Bäume sitzen blaue Vögel. Und die Flora begeistert mich auch.
12:45 Uhr ist Abfahrt angesagt für die Restsafari – die nächsten 3 Stunden sind die intensivsten, z.T. herrscht auf den Straßen Chaos. Immer da wo es etwas möglicherweise zu sehen geben könnte, knubbeln sich die Autos, unsere Fahrer drängeln sich dann vor oder zurück und wenden in Windeseile, um einen besseren Ausblick zu haben. Der letzte Teil ist auch was das Aufspüren von wilden Tieren betrifft der effektivste.
Auf der Fahrt zum Ausgang am Crocodile-River nehme ich noch eine kleine Baumsammlung auf, da man sich bislang 'nur' mit den Tieren beschäftigt hat.
in den beiden Tagen haben wir 'nur' den südlichen Teil des Parks besucht - totzdem werden wir zig Kilometer hinte uns gebracht haben
Im Nachmittag verlassen wir dann den Kruger N.P. an der Crocodile Bridge (25,6°S/ 31,89°O), wo Ulrike noch schnell ein Tshirt mit Elefant findet und ich noch zwei Packungen Biltong vom Kudu erstehe. 10 km trennen uns sodann noch vom Bahnhof in Komatipoort (25,43°S/ 31,95°O), die in einer halben Stunde vorbei an Zuckerrohr- und Bananenplantagen bewältigt werden. Am Zug ist wieder der rote Teppich ausgerollt, die Erfrischungstücher werden ausgegeben und ein Begrüßungsschluck wird angeboten.
Den angebotenen Hightea veranstalten wir selbst in unserem Abteil, duschen unseren Safaristaub weg und ziehen uns für Abendessen um. Maria und Konrad geben heute eine Flasche Schampus aus, die zur Suppe (Blumenkohlsuppe mit Trüffelöl) passt. Für das Rinderfilet mit Kartoffelgratin passt allerdings der Rest (halbe Flasche) von unserem Shiraz noch. Zu den Profiteroles wird dann der Kaffee serviert.
Wir erhalten das Programm für morgen und sind erfreut, dass wir einmal nicht um 5:00 Uhr aufstehen müssen.
Aufbruch: | 19.08.2019 |
Dauer: | 15 Tage |
Heimkehr: | 02.09.2019 |
Südafrika
Mosambik
Swasiland