Abenteuer Amazonas
Hühnersuppe
Frühstück allein macht keinen Spass. Wenigstens weiss, ich, dass in Paracas alles in Ordnung ist. Sie werden jetzt auf dem Boot sein, das sie zu den Inseln bringt.
Hoffentlich klappt das. Einmal hat es bei mir fast nicht geklappt. Wegen hohem Wellengang war es ungewiss, ob die Schiffe überhaupt fahren könnten. Man musste eine Stunde warten, dann ging es doch. Hoffentlich ist heute alles normal.
Ich merke, wie bei mir grad gar nichts normal geht. Mein Magen steht Kopf. So jedenfalls fühlt er sich schon die ganze Nacht an. Und es will nicht bessern. Ausserdem bin ich gar nicht da, sondern dort.
Ich gehe zurück ins Zimmer, kämpfe mit dem Internet, versuche, mein Buch zu lesen. Nichts passt. Ich schlafe ein.
Geweckt werde ich vom WhatsApp: „sind im Hotel in Huacachina, sehr schön hier.“ Dazu ein Foto. Ja, den Pool kenne ich, das Hotel ist in Ordnung. Aber warum jetzt schon, was war mit der Pisco-Degustation beim Catador? Keine Zeit, keine Kommunikation, es läuft einfach immer noch schief. Dabei waren Dana und Hannah nicht mehr dabei. Ich halte mich zurück. Bleibe ruhig. Sehr ruhig, bleibe überhaupt gleich im Zimmer.
Erst viel später bestelle ich eine Hühnersuppe. Eine heisse Hühnersuppe ist ein internationales Rezept gegen Kummer, gegen Unwohlsein, gegen jegliche Art von Sorgen. Sie tröstet, sie wärmt, sie versöhnt und gibt Kraft.
Kraft, die nächste Botschaft zu verdauen. „Habe Dora im Hotel angetroffen, sie scheint mit dem Bus gefahren zu sein.“
Ich mag nicht mehr, ich gehe schlafen. Die anderen fahren jetzt auf die Sanddünen mit dem Buggy zum Sonnenuntergang. Das muss einfach toll sein.
Es war toll und das habe ich später auch erfahren, doch meine Stimmung war da bereits am Schlafen – zum Glück.
Aufbruch: | 04.01.2020 |
Dauer: | 4 Wochen |
Heimkehr: | 31.01.2020 |