Zwischen RHÖN und THÜRINGER WALD
Vesser (oberes Vessertal)
12.09.2020
Das Vessertal liegt ca. 15 km entfernt von Suhl, in einer Höhenlage von ca. 600 bis über 800 m. 2007 wurde es unter 40 Tälern als "schönstes Tal Mitteldeutschlands" gewählt.
Es gibt einen Rundweg, markiert mit einem grünen Punkt. Der Verlauf im Oberen Vessertal beträgt 9,5 km, im Unteren Vessertal 16 km.
So weit meine Informationen vorab. Ich starte von Kühndorf.
Wenn ich zu einem Wanderstartpunkt fahre, wähle ich meist die Anfahrtstrecke ohne Autobahn. Und schon ist die erste kleine Straße von Kühndorf nach Rohr ein Erlebnis:
schnell merke ich, dass die Geschwindigkeitsbegrenzung von 60 km/h eigentlich überflüssig ist. Bei den vielen Schlaglöchern ist eine Minimal-Reisegeschwindigkeit um die 40 km/h absolut ausreichend. Und so habe ich auch noch Augen für die Raubvögel, die elegant über die Felder segeln. Und auf einmal sehe ich ein Reh, ca. 2 m von meinem Auto entfernt. Ich halte an und wir sehen uns interessiert durch das Beifahrer-Fenster an. Für ein Foto mag es dann aber doch nicht posen, bis ich das Handy bereit habe, dreht es mir seinen hübschen Popo zu und entfernt sich schnell über das Feld.
Die Talbrücken, die ich so oft per Autobahn fahre, machen von unten auch einen sehr imposanten Eindruck.
Talbrücke Schindgraben (Länge 464 m, Höhe max. 55 m) bei Rohr, und dann Talbrücke Haseltal (Länge 845 m, Höhe max. ca. 82 m) bei Suhl.
Ich parke am Wanderparkplatz Wegscheide und entscheide mich für den Rundweg "Oberes Vessertal".
Nach kurzer Zeit gelange ich zur Vesser-Quelle. Ein Wanderer macht mich darauf aufmerksam, dass das Wasser hier eigentlich aus drei Quellen kommt. "Aha, sage ich, dann macht das Hinweisschild ja Sinn, da es in einer Astgabel mit 3 Ästen befestigt ist." Der Wanderer denkt nicht, dass dies ein gewollter Zusammenhang ist, bescheinigt mir jedoch eine blühende Fantasie.
Der Wanderweg führt neben dem Flüsschen her, das allerdings so wenig Wasser führt, dass es zunächst eher ein Bächlein ist, das man nicht einmal plätschern hört.
Ein breiter leicht geschotterter Forstweg, immer wieder schöne Sitz Gelegenheiten zum rasten - dieser Weg lässt sich entspannt laufen.
Ein Highlight: die "Zehn Teiche", ein Naturdenkmal mit ursprünglich erhaltener Forellenzucht.
Nach dem Waldgasthaus Schwarzer Crux freue ich mich über federnden Waldboden mit viel Gras.
Freunde aus Nürnberg sind gerade auf dem Weg in den Urlaub nach Norden. Und zum passenden Zeitpunkt so in der Nähe, dass wir uns tatsächlich auf eine gemeinsame Rast am Berggasthof Stutenhaus treffen. Ein Picknick bei Sonnenschein mit herrlichem Blick, dann reisen Sabine und Mani mit dem Wohnmobil weiter, ich mache mich per pedes auf den Weg zurück Richtung Parkplatz.
Und dann passiert es wieder mal:
trotz googlemaps, trotz einen Plan in der Hand, trotz abfotografierter Karte schaffe ich es, den "offiziellen" Rundweg zu verlassen und nicht mehr so wirklich wiederzufinden. Es ist aber erst viertel vor 1 Uhr, noch länger hell, es regnet nicht, also mache ich mir noch keine großen Sorgen, sondern laufe nun halt anders
Nun lasse ich mich von Tante Google navigieren, gerate so auf einen Weg, von dem ich vermute, dass ihn äußerst selten ein menschlicher Fuß tangiert. Auch begegnen mir keine Menschen mehr. Ich frage mich, welches Risiko größer ist: vom angeknacksten Baum erschlagen oder vom Jäger erschossen zu werden, weil der mich für ein Wildschwein hält??
Allerdings kann ich so Natur PUR genießen.
Und irgendwann lande ich dann auch wieder in der Zivilisation
nach fast. 14 km
Und wer wissbegierig ist, findet viele Infotafeln zu verschiedensten Themen aus Flora, Fauna und Region.
mit meinen besten Freunden aus Nürnberg Die sind gerade auf dem Weg in einen Urlaub und per Zufall konnten wir die gemeinsame Rast einrichten.
Aufbruch: | 15.05.2020 |
Dauer: | 19 Monate |
Heimkehr: | Dezember 2021 |