Zwischen RHÖN und THÜRINGER WALD
Heyda-Talsperre
na ja, mit kleinen Abweichungen hat es ja geklappt, aber dazu mehr im Text. Und NEIN, es ist nicht wie es aussieht: ich bin nicht durch Wasser gelaufen oder geschwommen, die Talsperre hatte einfach sehr wenig Wasser.
19. September 2020
Heyda-Talsperre::
Uferlänge: 8400 m
Wassertiefe: durchschnittlich 5 m
Die Talsperre Heyda staut die Wipfra bei Ilmenau im südlichen Thüringen. Die Talsperre wurde von 1980 bis 1988 gebaut und 1989 zu Bewässerungszwecken in Betrieb genommen. (Quelle: Wikipedia)
Startpunkt:
Hotel und Steakhouse Riverdam, An der Talsperre 1, 98693 Ilmenau
Parkplatz ist kein Problem, im Gegenteil: sind auf mehreren Kilometern am Straßenrand der Zufahrt Parkplätze ausgewiesen und auch viele belegt, so dass ich befürchte, dass es dieses Mal ein "Gruppen-Wandertag" werden könnte.
Über den Staudamm sind dann bei herrlichem Wetter mit purer Sonne und über 20 Grad tatsächlich so einige Menschen unterwegs.
Der Talsperren-Rundweg ist einfach ausgeschildert und so denke ich, dass ich mich heute mal nicht auf "Abwege" begeben werde.
... so weit, so der Plan ...
Wie bereits letzte Woche, sehe ich viele Pilze und auch einige Wanderer, die mir mit gefüllten Körben entgegen kommen. Aber ich bleibe beim Fotografieren, mangels Kenntnissen und lasse das Abendessen für andere Wanderer am Boden stehen.
Der Weg verläuft zunächst im Wald. Der Boden ist sandig, übersät mit Kiefernzapfen und -nadeln, fast ein wenig wie in manchen Gegenden am Mittelmeer.
Und als ich zwischen den Bäumen das Wasser sehe und einen kleineren Weg dorthin, ist es schon wieder passiert: ich befinde mich auf "Abwegen"
Da die Talsperre wenig Wasser führt, ist es möglich auf Trampelpfaden lange Strecken direkt am Wasser entlang zu laufen. Und es lohnt sich: Schilf, Gräser, Baumwurzeln gestalten hier wunderschöne Stillleben.
Fast wäre ich darauf getreten, frage mich kurz was das denn ist??? Ein Teil eines Autoreifens... dann sehe ich kleine Zähne und sehe, es handelt sich um einen Fisch, ziemlich groß, ca. 70 cm dürfte der gehabt haben. Nun schaue ich doch genauer auch dahin, wo ich meine Füße hinsetze und sehe tatsächlich noch mehr solche Kadaver. Ich frage einen Angler, ob mir erklären könne, was das für Fische seien. Er meinte, es seien vermutlich Karpfen und wenn das Wasser zu warm werde, habe es zu wenig Sauerstoff und die Fische erstickten.
Zuhause finde ich noch eine weitere Erklärung im Internet:
Im Frühjahr 2013 verendeten binnen kurzer Zeit tausende in der Talsperre lebende Silberkarpfen. Sie waren noch zu DDR-Zeiten eingesetzt worden, um später Medizinprodukte aus ihnen zu gewinnen. Warum die etwa 25 Jahre alten Tiere starben, war zunächst unklar, zumal alle anderen Fischarten nicht betroffen waren. Ein Befall durch Viren oder Bakterien konnte durch Laboruntersuchungen ausgeschlossen werden. Später stellte sich heraus, dass die Fische an Altersschwäche starben, da eine Fortpflanzung der, eigentlich aus Asien stammenden, Fische durch das zu kalte Wasser nicht möglich war. (Quelle: Wikipedia)
Hm ... also entweder habe ich uralte Leichen gesehen oder die Nachkommen dieser asiatischen Silberkarpfen.
Weiter geht es, hin und wieder führt der Trampelpfad durch Schilf und Gräser, die um einiges höher sind als ich
Einen abwechslungsreicheren Wanderweg hatte ich schon lange nicht mehr. Eine längere Strecke ist z. B. total mit Klee bewachsen. Ich laufe wie auf einem Teppich, sehe allerdings trotz dieser Millionen nicht DAS 4blättrige
Dann befinde ich mich vis-a-vis zum Startpunkt - nur eine schmale Wasserstelle dazwischen, aber der Rundweg zieht sich noch ein wenig - um den westlichen Arm der Talsperre.
Jetzt geht es wieder durch ein Waldstück. Sehr abenteuerlich. Es empfiehlt sich, Boden, der von Wurzeln durchzogen ist, gut im Blick zu halten.
Irgendwann lande ich dann wieder auf dem Weg mir der "3", dem offiziellen Rundweg und meine Tour mit Abwegen war nun ca. 1 km länger, aber definitiv abwechslungsreich!
Mit dieser einfachen Beschilderung denke ich, dass sogar ich mal einen Rundweg bewältige, ohne auf "Abwege" zu geraten... denke ich...
und VOILA, da ist er wieder, der offizielle Heyda-Rundweg
in meisten Teilen wohl ein "normaler Forstweg"
Aufbruch: | 15.05.2020 |
Dauer: | 19 Monate |
Heimkehr: | Dezember 2021 |