Nathalie & Harry's Welt-Reiseabenteuer
Australien: Albany East Bay
East Bay Albany bis Munglinup
Fr 26.01 (Australien Day)
Heute habe ich tatsächlich ausgeschlafen, bis halb zehn . Als ich dann vorsichtig den Vorhang hob und aus dem Fenster guckte, sah ich nur türkisfarbenes Wasser - wow. Harry kommt gerade anspaziert, er ist natürlich schon seit zwei Stunden draussen ganz fleissig am Fotobuch erstellen, damit er mich nicht stört. So lieb. Bleib liegen und beweg Dich nicht, wir fahren an unseren neuen Platz mit direkter Meersicht, hiess es und schwupp setzte sich unser Campervan in Bewegung. Einige die gestern noch hier waren, sind heute Morgen abgefahren, der Platz ist nicht sehr gross aber es reicht doch für ein paar Autos, Zelte und Tische. Wir entscheiden uns damit, heute den Tag an diesem wunderschönen Strand zu bleiben und erst morgen weiter zu reisen. Das bringt uns Zeit um auszuruhen, die ganzen Einkäufe von gestern noch anständig zu verstauen und dann einfach zu sein. Das schöne Wetter täuscht zwar etwas, der Wind und das Meer sind kühl aber dennoch ist es herrlich, so viel Zeit draussen zu verbringen.
Sa 27.01.
So gut wie ich letzte Nacht geschlafen hatte, war es diese Nacht etwas unruhiger. Auch hatte ein Vogel seinen Spass auf unserem Autodach, so dass ich tatsächlich erwachte. Nun denn, es ist wiederum ein sonniger Tag und bevor wir weiter ziehen, wollen wir noch einen kurzen Spaziergang auf die andere Seite der Bucht entlang machen. Während ich mich noch am Schminken bin, ist Harry bereits mit der Drohne unterwegs - gestern erhielt er ein paar Tipps von einem jungen Camper, der ebenfalls aus den Niederlanden war und eine Saison Cricket in Australien spielt. Plötzlich ruft Harry, dass in unserer Bucht Delfine schwimmen! Ok, sie waren nur von weitem zu sehen und man musste sich auch etwas gedulden aber tatsächlich, dort am anderen Ufer der Bucht schwimmen Delfine. Toll, in freier Wildbahn haben wir beide noch keine gesehen. Der Camper ist soweit abfahrbereit und wir tauschen uns noch kurz mit den neuen Nachbarn aus. Es ist ein Paar (er aus Chile, sie aus den Niederlanden) sowie ihre spanischen Freunde, wollen sie alle heute auch hier schlafen. Da wir ja später wegfahren, können sie gleich unserem Platz benutzen, dann sind sie alle nebeneinander. Perfekt. Wir spazieren also los, erst ist es ein einfacher Weg zwischen den Bäumen hindurch und bald wird es steiler und die Steine immer grösser. Es entpuppt sich eher als Klettertour, denn als Spaziergang. Natürlich hatte ich nur Flipflops an - wie die Australier übrigens auch. Erst ging das auch noch aber dann war ich barfuss wohler, mehr Stand und Sicherheit. Ein besonders schönes Plätzli auf einem Felsen wurde auserkoren, um ein paar Fotos zu machen und uns im Windschatten etwas auszuruhen. Heute ist es ziemlich windig und dazu ist es auch noch ein kalter Wind. Brrr im Windschatten der Felsen ist es hülm und warm. Ein toller Blick, türkisfarbenes Wasser und weisser, pudriger Sand soweit das Auge reicht. Zurück beim Campervan geben wir den Nachbarn Bescheid und schwups sind wir doch schon wieder mitten in einem Gespräch. Wir bekommen noch einige Tipps und eine Karte von Esperance und dann fahren wir weiter. Spannend, den Weg bei Tageslicht zu sehen, den wir nur aus den Schweinwerferwinkel kennen.
Wir fahren also in Richtung Esperance, das sind rund 400 km. Unterwegs machen wir natürlich noch den einen oder anderen Schwenker, um entweder in eine Bucht zu fahren oder den Touristdrive zu nehmen. Nur, was man tatsächlich in Australien immer unterschätzt, sind die Distanzen. Eine Fahrt in die Bucht, kann schnell mal einen Weg von 50 km bedeuten, heisst, dann auch wieder 50 km zurück, sind schnell mal 100 km um in einer Bucht einen kurzen Stop einzulegen. Da wir ja sowieso schon wieder spät unterwegs sind, spielt es heute keine Rolle. Unsere Batterie aus der Fahrgastzone sollte sich mit der langen Fahrt auch wieder aufgeladen haben. Wir machen also Halt in Bremer Bay. Die Sicht ist wieder einmal atemberaubend, aber hier können wir "nur" zu Fuss vom Parkplatz aus in die Bucht ausser man hat einen 4x4. Ein Strandspaziergang und ein paar Fotos später, sind wir wieder beim Van und überlegen, ob wir hier gleich kochen und essen - es gibt so tolle Barbecue-Plätze mit Tischen und Abfalleimern. Was mich aber am meisten begeistert, ist, wie sauber diese sind. Blitzblank, als wären sie neu. Die Idee ist gut aber vor uns liegen noch ein paar hundert Kilometer und je später der Abend, je mehr Tiere sind auch unterwegs. Das macht das Fahren anspruchsvoll und ermüdend. Also los, weiter gehts.
Die sich langsam senkende Sonne färbt die Landschaft in gelb, rot, braun Töne, dass es immer spektakulärer wird. Wir realisieren, dass wir soeben einen der schönsten Sonnenuntergängen erleben. Damit wird es aber auch immer später, denn für die schönen Fotos haben wir natürlich angehalten - wenn auch die Fotos der Wirklichkeit in keiner Weise entsprechen. Wir ruhen, wir geniessen. Jetzt sollten wir aber tatsächlich weiter, wir wissen ja noch nicht mal wo wir schlafen werden. Damit töggele ich während der Weiterfahrt auf meinem Wiki herum, um einen geeigneten Platz zu finden. Angesichts der fortgeschrittenen Stunden, habe ich ca. 100 km vor Esperance ein Roadhouse gefunden, an dem man offiziell schlafen darf. Wir entscheiden bis dorthin zu fahren. Als ich mein Handy wieder verstaute, sah ich verträumt zum Fenster hinaus und sah am Horizont einen roten Ball. Ich war im ersten Augenblick irritiert, die Sonne ist doch soeben untergegangen!? Es ist der Mond! Vollmond, rot, riesig. Dieser Anblick werde ich ebenso wenig vergessen, wie jener, der eben untergegangenen Sonne. Damit wir das Spektakel geniessen können, legen wir einen erneuten Stopp ein. Die Zeit schreitet weiter voran. Nun denn, jetzt spielt es auch keine Rolle mehr. Wir haben zwei so schöne Dinge erlebt, dass es den Zeitverlust allemal wett macht. Nun ist es dunkel. Damit es einfacher wird, reduzieren wir die Geschwindigkeit und ich halte nach Tieren am Fahrbanrand oder auf der Strasse ausschau. Gemeinsam klappt das ganz gut. Einheimische überholen uns mit ihren Flutlichtern und bolzen mit den erlaubten 110 km/h der Strasse entlang. Ja, wäre es unser Van, hätten wir auch so Flutlichter dran. Die Sicht wäre tatsächlich um einiges besser. Ursprünglich wären wir gemäss Navi ca um halb neun am Roadhouse Stopp angekommen, nun ist es bereits elf, als wir auf den Parkplatz einbogen und nur noch kurz ein paar Pizzaresten und ein belegtes Brot assen, bevor wir erschöpft einschliefen.
Aufbruch: | 08.01.2024 |
Dauer: | 8 Monate |
Heimkehr: | 30.08.2024 |
Frankreich
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Australien
Live-Reisebericht:
Wir, Jutta und Rainer, sind wieder in Deutschland angekommen. Somit habe ich wieder mehr Zeit Euch zu Stalken
Ich lese gerne Euren Bericht. Er ist unverkrampt und Locker. Einfach schön zu lesen!
Ich wünsche Euch noch viele tolle Erlebnisse.
Rainer
neugierig auf ein paar Bilder wäre ich ja schon...
Viel Spaß auf Eurer Reise
LG Maritta
Wir sind ja auch mit einem Van unterwegs.
Rainer (vom Nachbarblog https://www.umdiewelt.de/t9957)