Nathalie & Harry's Welt-Reiseabenteuer
Australien: Lake Dundas
Esperance bis Dundas
Mo 29.01
Wir sind ausnahmsweise nur eine halbe Stunde zu spät. Aber eine kurze Dusche wollten wir uns doch noch genehmigen, bevor es weiter geht. Zuerst machen wir aber noch kurz Besorgungen, Harry braucht Linsenmittel und anschliessend fahren wir zum Jetti. Ein Pier ins Meer hinaus, es ist windig und ich friere schon wieder. Ok, es ist auch nur 21° und der Wind weht eisig. Nach dem Jetti gehts weiter auf dem Ocean Drive. Ein Lookout ist schöner als der andere, so kommen wir wieder nicht vorwärts, es ist einfach zu schön um nicht um jedes Eck zu schauen und einen neuen Blick auf den schönen Küstenabschnitt zu erhaschen.
Am Ende des Drives kommen wir zum Pink Lake. Der Salzsee ist aber gar nicht mehr Pink wie auf allen Bildern zu sehen ist. Das hat mit dem Bau der Eisenbahn und des Highways zu tun. Es störte das empfindliche Wassersystem aus mehreren Seen und so gelangte mehr Frischwasser in den See und die Salzkonzentration sank. Dadurch kann das Bakterium, dass die Salzseen rot färbt nicht mehr existieren. Etwas später machen wir nochmals einen Halt, um auf dem See bis zum Wasser zu laufen. Das sind rund 25 min.
Die Reise führt uns weiter Richtung Norseman. Die Landschaft ändert sich und der Strassenverlauf wir immer gerader. Auf und ab aber fast schnurgerade. Neben der Strasse verlaufen die Gleise der Eisenbahn. Ich frage mich, ob hier tatsächlich mal ein Zug fährt. Ich entschliesse mich, einen Fotostopp an einer der Geraden einzulegen. Harry folgt mir und wir machen noch ein paar Portraits.
Wieder im Auto, sind wir am überlegen, ob wir bei Sonnenuntergang noch irgendwo essen wollen und dann einen Campground suchen oder ob wir bis Norseman durchfahren. Norseman liegt auch an einem See, hier lässt sich bestimmt ein schönes Plätzli finden für die Nacht. Kurz nach den Fotos auf den Geleisen, sehe ich im Augenwinkel immer eine Bewegung zwischen den Bäumen. Sind das Tiere? So genau kann ich nicht hinschauen, muss ich mich doch auf die Strasse konzentrieren. Die Bäume lichten sich kurz und ich stelle fest, tatsächlich es ist ein ZUG, ein Güterzug. Schade, man kann ihn nirgends genau sehen aber er ist lang, sehr lang. Der nächste Bahnübergang folgt auch schon, das heisst, wir haben den Zug um wenige Minuten verpasst. Der Lastwagen vor uns ist sicherlich froh, dass er gerade nach dem Zug durchfahren kann und nicht anhalten musste, wir hingegegen bedauern, dass wir ihn verpasst haben. Weiter Richtung Norseman bleiben wir unterwegs jedoch an einem Abzweiger hängen. Wir finden einen schönen Platz und richten uns zum Essen ein. Hier in der Wildnis gefällt es uns, so dass wir entscheiden, die Nacht hier zu verbringen. Harry übt sich noch in der Sternenfotographie und bald fallen wir müde in unser Bett.
Di 30.01
Die Nacht war ruhig, ich habe richtig gut geschlafen daher war ich wohl auch schon vor 8 Uhr putz munter. Frisch machen, schön schminken - auch wenn wir mit dem Campervan unterwegs sind, gehören ein paar Rituale wie schminken und abends wieder abschminken und mein Gesicht massieren dazu. Harry fliegt unterdessen mit der Drohne eine erste Runde und anschliessend geniessen wir unser Frühstück. Unser Nachtlager war unweit der 550 Milionen Jahre alten Dundas Rocks, welche bei Tageslicht nun besser sichtbar sind, als in der gestrigen Abenddämmerung. Bald sind wir im Nullarbor und kommen dann nach South Australia - somit unterliegen wir bei der Durchfahrt den Quarantänebestimmungen und dürfen nicht einfach alles mitbringen was wir wollen. Honig zum Beispiel schon mal nicht, alles andere muss ich noch herausfinden aber in meinem schlauen Reisebuch habe ich einen Link gefunden, der das wunderbar erklärt. Zuerst fahren wir aber noch ein paar Kilometer weiter in den Bush, hier gibt es letzte Überreste einer ehemaligen Stadt - die Stadt Dundas, die zu Goldrauschzeiten florierte. Viel ist nicht übrig geblieben, ein wenig Schrott, ein paar Strassenschilder und neue Hinweistafeln über die Geschichte. Angeblich gibt es auf einer Salzseeinsel ein einsames Grab, dass Lone Grave, mal sehen, ob wir es ohne Karte finden. Der Lake Dundas ist riesig, noch viel grösser als der Pink Lake bei Esperance. Heute ist es heiss, was ich in den letzten Tagen trotz Sonnenschein gefroren habe, schwitze ich nun aus allen Poren. Das Termometer zeigt schon um 10 Uhr morgens 27° an. Ein Blick auf mein Handy verrät, diese Woche wird über 42° hier. Wir huschen von Baum zu Baum, am Horizont auf dem See flimmert die Hitze. Ein bisschen klettern und Steine inspizieren, dann sind wir am Ufer und finden auch tatsächlich weitere Hinweisschilder zum Lone Grave. Wir wandern am Seeufer und dann quer über einen Ausläufer auf ein Inselstück und finden versteckt unter einem Baum das uralte Grab. Ein siebenmonatiges Baby wurde hier 1897 vergraben. Gleichzeitig ist dies der einzige Beweis, dass hier tatsächlich Menschen lebten.
Zurück auf dem Highway geht es nach Norseman nur noch 40 km. Hier tanken wir nochmals auf, das Benzin ist sicherlich noch etwas günstiger als dann im Nullarbor. Weiter gehts, wir wollen ja noch ein gutes Stück weiter kommen, die Strassen werden immer gerader, der Verkehr weniger. Wir nehmen uns vor, im Roadhouse Balladonia zu Duschen, gemäss App sollte das hier gegen Entgelt möglich sein, dann fahren wir noch ein Stück und wollen an einem 24h Stopp nächtigen. Ok, die App sagt man könne auch nur duschen, was sich vor Ort aber anders heraussstellt. Wir überlegen hin und her, eine Dusche um Haare zu waschen wäre schon nicht schlecht, etwas Strom auch nicht, ok, wir beissen in den sauren Apfel und bezahlen die 50 Dollar. Die nette Thekenbediendung stellte sich als junger Deutscher heraus, der das Work-and-Travel-Visum noch erhalten hat und nicht wie wir schon viel zu alt ist. Bevor wir schlafen, chatten wir noch mit Mami, sie musste noch kurz nach dem Rechten schauen in unserer Wohnung und die Post sichten. Da nun beide gleichzeitig online sind und wir ausnahmsweise einigermassen guter Empfang haben, rufe ich über den Hotspot an und wir freuen uns, einander kurz zu sehen und ein Schwätzchen zu halten.
Aufbruch: | 08.01.2024 |
Dauer: | 8 Monate |
Heimkehr: | 30.08.2024 |
Frankreich
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Australien
Live-Reisebericht:
Wir, Jutta und Rainer, sind wieder in Deutschland angekommen. Somit habe ich wieder mehr Zeit Euch zu Stalken
Ich lese gerne Euren Bericht. Er ist unverkrampt und Locker. Einfach schön zu lesen!
Ich wünsche Euch noch viele tolle Erlebnisse.
Rainer
neugierig auf ein paar Bilder wäre ich ja schon...
Viel Spaß auf Eurer Reise
LG Maritta
Wir sind ja auch mit einem Van unterwegs.
Rainer (vom Nachbarblog https://www.umdiewelt.de/t9957)