Bali - noch einmal nach 25 Jahren

Reisezeit: Oktober 2024  |  von Peter B.

Mt. Ijen

Nach intensiver Befassung hatten wir uns entschieden, auf einen Guide zu verzichten, bei dem Weg kann man sich nicht verlaufen und alles Nötige kriegt man auch so hin.

Was aber unverzichtbar ist: ein Fahrer. Man sollte nicht selbst zum Startpunkt fahren, denn die Balinesen haben sich noch einen Gesundheitscheck ausgedacht, den man nachweisen muss, um den Aufstieg zu starten. Reisepass nicht vergessen.

Kosten für den Fahrer: 850.K IDR (ca. 50€). Dafür bringt der einen zum Gesundheitscheck, zum Startpunkt, wartet und fährt dann wieder zurück.

Der nächtliche Arztbesuch.

Der nächtliche Arztbesuch.

Es wurde Blutdruck gemessen und auch Temperatur, dann wurde noch ein Formular ausgefüllt, ein Protokoll (das bekamen wir dann mit) und die Rechnung. Naja, wer kann schon sagen, dass er für 1,80 € mal fix in der Nacht ein Check Up bekommen hat...

Weiter gring´s zum Startpunkt, ca. 50 Minuten Fahrt. wir warn kurz nach 2 Uhr da (das Gate öffnet 2 Uhr, einige waren schon unterwegs).

Der Parkplatz...ein bisschen Gastro, ein bisschen Verkaufsstände, ein Zeltplatz...auf jeden Fall eine größere Anzahl von Menschen. Balinesen, die sich als Guide anboten.

Dann Tickets besorgt (115 K IDR/Nase). Gasmaske leihweise (50 K)...wir hätten auch noch warme Wintermützen kaufen können. Eine zusätzliche Stirnlampe haben wir uns ergänzend zur Taschenlampe noch gegönnt.

Anprobe

Anprobe

2.15 Uhr sind wir gestartet.

Ca. 1,5 Stunden sollten für den Aufstieg nötig sein.

Der Weg ausgebaut, Verlaufen wirklich unmöglich. Aber 2/3 des Wegen wirklich steil bergauf. Es war eine Glühwürmchenparade mitten in der Nacht. Wir waren nicht allein.

Neuer Service, man kann sich auf den Berg hochfahren lassen...in so einer Art Handwagen mit Polsterung...und es haben auch tatsächlich Leute davon Gebrauch gemacht...bergauf ein Schieber, zwei die gezogen haben...Abwärts dann nur ein Fahrer. Irgendiwe peinlich, sich in solch einer Sänfte nach oben schaukeln zu lassen. Für die Balinesen aber wohl eine Einnahmequelle...aber ein irre schwerer Job.

Für uns war es schon so eine Anstrengung. Natürlich hat Raphael das am wenigsten ausgemacht. Nach 2/3 des Weges geht es dann fast eben weiter, nur mal kleine Anstiege.

Oben. Aber was ist oben..es liefen welche geradeaus weiter, andere bogen links ab. Das muss der Einsteig in den Krater sein, der Weg zum blauen Feuer....haben wir Glück und können es erleben? Nach kurzem Zögern haben wir uns dann auf den Weg nach unten gemacht. Ein paar, die den Abstieg mit uns wagten, dann kamen auch einzelne schon zurück. Auch einer der Schwefelarbeiter, der in zwei Kiepen ca. 70 kg Schwefel, den steilen Geröllweg mach oben bugsierte.

Dieser Job, gesundheitsgefährdend durch die Schwefeldämpfe...körperlich grenzwertig und schlechtbezahlt.

Dieser Job, gesundheitsgefährdend durch die Schwefeldämpfe...körperlich grenzwertig und schlechtbezahlt.

Der Weg geht weit hinunter in den Krater, das konnte man an den Taschenlampenlichtern sehen. Zum Klettern, aber nicht unmöglich. Nach nicht allzulanger Zeit kamen uns Deutsche entgegen, von denen wir erfuhren, dass derzeit wegen zu gringer vulkanischer Aktivität keine blauen Flammen zu sehen sind,...und der Weg nach unten sich daher eigentlich nicht lohne.

Ein bissel waren wir schon traurig. Haben dann kehrt und uns auf den Weg nach ganz oben gemacht. Der Wind macht das Ganze zu einer wirklich kalten Angelegenheit...Shirt, Pullover und Jacke waren wirklich nötig. Ist auch noch einmal ein Stück nach ganz oben und auf dem Kraterrand kann man noch weit laufen. Am Horizont machte sich schon der Tag bemerkbar.

Haben uns dann einen Platz am Kraterrad gesucht und so ganz langsam kam aus der Dunkelheit diese gigantische Kulisse zum Vorschein...

Das lässt sich nicht in Worte fassen und auch die Bilder geben es nur unvollkommen wieder.

Au der linekn Seite des Sees, dort wo die Qualmwolken zu sehen sind, da ist der Schwefelaustritt...auf dem Weg dorthin sollten eigentlich die blauen Flammen sein.

Ganz allein waren wir nicht, vielleicht 300-400 Menschen, die sich das Schauspiel diesem Tag anschauen wollten..

Ganz allein waren wir nicht, vielleicht 300-400 Menschen, die sich das Schauspiel diesem Tag anschauen wollten..

Aus dem Schwefel werden von den Schwefelarbeitern nun auch kleine Figuren geschnitzt und verkauft.

Aus dem Schwefel werden von den Schwefelarbeitern nun auch kleine Figuren geschnitzt und verkauft.

70 kg Schwefel....unvorstellbar zum Tragen in diesem Terrain..

70 kg Schwefel....unvorstellbar zum Tragen in diesem Terrain..

Die obere "Taxi"-Station.

Die obere "Taxi"-Station.

Wir hatten bei dem Anblick zwiespältige Gefühle...gerade noch am Kraterrand für die Internet-Gemeinde posiert...und jetzt lässt man sich von alten Männern dort chauffieren...und durch den steilen Weg ist das nicht ohne... auf der anderen Seite scheint der Tourismus und genau dieser ob immer noch besser zu sein als der Schwefelabbau und -transport...das ernährt Familien. Bleibt für uns trotzdem schwierig.

Gegen 7 UIhr machten wir uns wieder auf den Weg nach unten....sollte nicht so kraftraubend sein wie der Aufstieg. Aber der steile Weg bergab ist auch nicht ohne. Dicke Staubschichten machen das Ganze rutschig.

Es war ein tolles Erlebnis, auch ohne blauem Feuer, aber wir sind froh, als wir wieder unten sind am Parkplatz...dann nicht mehr durchfroren, aber sehr müde.

Dann schnell ins Hotel, noch fix frühstücken und dann die Augen zu.

Nachlese:
Ein tolles Erlebnis, dass wir auf jeden Fall empfehlen. Wer nicht in den Krater runterklettern möchte, der kann eine halbe Stunde später starten, um pünktlich zum Sonnenaufgang oben zu sein.

Wir hatten Pech mit den blauen Flammen, aber Glück mit dem Wetter. Herrlicher Sternenhimmel und ein sonniger Morgen waren ein schönes Ambiente.

Und die Gasmasken? Hätten sie nicht gebraucht? Ist die Familie geteilter Meinung. Ob bei größerer vulkanischer Aktivität/anderem Wind es zwingend nötig ist, das können wir nicht beantworten. Der Schwefelduft war zumindest nicht angenehm, aber noch zu ertragen.

Der Rest des Tages gehörte dem Schlaf bzw. dem Ausruhen am/im Pool...begleitet von den fleißigen Rufen des Muezzins...hier leben vorwiegend Moslems. während Bali vorwiegend von Hindus bewohnt ist.

© Peter B., 2024
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Die Reise
 
Worum geht's?:
17 Tage Bali mit einem Abstecher zum Mt. Ijen auf Java - Natur, Kultur, Götter erleben.
Details:
Aufbruch: 02.10.2024
Dauer: 3 Wochen
Heimkehr: 19.10.2024
Reiseziele: Indonesien
Live-Reisebericht:
Peter schreibt diesen Reisebericht live von unterwegs - reise mit!
Der Autor
 
Peter B. berichtet seit 10 Jahren auf umdiewelt.