La Moselle - Wanderung auf den Spuren eines Flusses
4.Oktober 2023 Wanderung Fellering - Gustiberg
4.Oktober 2023 - Anreise und erste Wanderung
Ich sitze im Zug, das heißt: in drei Zügen: Köln - Basel, Basel - Mulhouse, Mulhouse - Fellering. In dem kleinen Ort Fellering im elsässischen Thurtal steige ich aus. Es gibt hier nichts Besonderes zu sehen. Die Kirche ist offen. Ich gehe hinein. Dann weiter durch den Ort. Es ist warm. Am Ortsrand geht es dann endlich bergan. Auf schmalen Wurzelpfaden durch herrlichen Mischwald, immer weiter am Berghang hinauf. Fichten, Buchen, Ahorne, Farne. Ein Birkenwäldchen. Allmählich komme ich in den Zustand des meditativen Gehens. Und ich empfinde auch wieder dieses unbeschreibliche Gefühl von Freiheit: der Beginn einer mehrtägigen Tour, die ich lange im Voraus geplant habe. Jetzt bin ich hier und draußen und lasse alles, was Alltag ist, hinter mir! Ich erinnere mich: Zum ersten Mal hatte ich dieses Gefühl im August 2005. Damals kam ich während eines vierwöchigen Wanderurlaubs in Lappland nach Karasjok, einen alten samischen Ort im hohen Norden Norwegens. Sven Engholm, mein Gastgeber, hatte mich mit seinem Landrover zum Startpunkt des Trails über die karge, weite, einsame Hochebene der Finnmarksvidda; der alten Postroute von Karasjok nach Alta, gebracht und ich wanderte mit meinem schweren Rucksack bergan zur Ravnastua, meinem ersten Quartier.
Immer weiter geht es hinauf, über den Tulberg; der Ort Urbes unten im Tal kommt in Sicht. Die mächtigen, bewaldeten Berge der Vogesen zeigen immer deutlicher ihre Konturen. An einer Stelle öffnet sich der Blick zum Grand Ballon, dem "Großen Belchen", dem höchsten Berg der Vogesen. Nach knapp drei Stunden kommt die Ferme Auberge Gustiberg in Sicht, mein erstes Quartier für zwei Tage. Ich gehe auf sie zu, an einem steilen Wiesenhang entlang, an dem Schafe grasen. Der Berggasthof liegt auf knapp 1000 Metern Höhe.
Aufbruch: | 04.10.2023 |
Dauer: | 12 Tage |
Heimkehr: | 15.10.2023 |