La Moselle - Wanderung auf den Spuren eines Flusses
9.Oktober: Rundwanderung bei Le Ménil
9.Oktober: Eine Wanderung zum Roche des Chênes oberhalb von Le Ménil
Heute habe ich keine Lust auf eine größere Wanderung. Ich entscheide mich, eine kleine Tour am Westhang oberhalb von Le Ménil zu machen. Auf der Wanderkarte habe ich gesehen, daß es in dem Steilhang ein paar größere Felsformationen gibt: Eine trägt die Bezeichnung "Roche des Chênes" -, zu deutsch "Eichenstein". Gleich von der Hauptstraße zweigt der Wanderweg ab, am Ortsrand führt ein steiler Serpentinenpfad nach oben. Über eine Blockhalde führt der schmale, teils kaum erkennbare Pfad. Der Wald ist sehr gelichtet und fast alle Bäume sind abgestorben. Verkohlte Stämme verraten, daß es hier gebrannt haben muß. An manchen Stellen ist es sogar noch deutlich zu riechen. Die Niedervegetation gedeiht jedoch wieder üppig. An einer Stelle versperren mehrere umgestürzte Bäume den Pfad. Ich muß die Stelle mühsam umklettern. Von der Höhe hat man einen schönen Ausblick auf den Ort und über das Tal; auf Le Thillot etwas weiter unten im Moseltal. Auch der Ballon de Servance kommt in Sicht. Oben dann breitere Waldwege. Ich biege in einen Weg ein, der zum Roche des Chênes führen muß. An einer Stelle führt eine Ameisenstraße quer über den Weg. Ich gehe weiter, stelle aber bald fest, daß ich schon wieder auf der Höhe über Le Ménil bin. Also zurück. Und tatsächlich: Da, wo die Ameisenstraße ist, sind oben am Hang größere Felsblöcke im Wald zu erkennen. Ich erkunde sie; gehe zwischen ihnen herum, "erklimme" den höchsten von ihnen. Diese auf-und übereinanderliegenden, verschachtelten Blöcke mit ihren Spalten und Nischen sind sehr spezielle Lebensräume. Ist es eigentlich okay, daß ich hier herumtrampele? Gräser, Farne, Calluna-Heide, Eichen; die Steine sind mit verschiedenartigen Flechten überzogen: schwarzen, weißen, rötlich und gelb leuchtenden. Verschiedene Moosgesellschaften bilden üppige Polster auf und zwischen den Felsblöcken; manchmal wachsen zwei verschiedene Moosarten übereinander. Ich setze mich, an einen Felsen gelehnt, auf den Waldboden. Heute habe ich viel Muße; also genug Zeit zum Lesen und Dösen. Keine große Action. Es ist viel zu warm für die Jahreszeit. Es fühlt sich an wie Sommer. Noch ein Stück weiter durch den Wald; dann entspannt und unangestrengt wieder zurück.
Aufbruch: | 04.10.2023 |
Dauer: | 12 Tage |
Heimkehr: | 15.10.2023 |