La Moselle - Wanderung auf den Spuren eines Flusses

Reisezeit: Oktober 2023  |  von Jörg König

14. Oktober: Remiremont - Epinal (Bus)

14.Oktober: Busfahrt Remiremont - Epinal / Ein Tag in Epinal

Der Wetterumschwung kam in der Nacht. Als ich am frühen Morgen die Fenster des Hotelzimmers öffne, ist der Himmel grau und es regnet. Das macht aber gar nichts, da ich ohnehin vorhabe, den Bus (die Züge fahren heute nicht) nach Epinal zu nehmen. Epinal liegt etwa 30 Kilometer moselabwärts. Es ist die Hauptstadt des Départements Vosges und hat etwa 32 000 Einwohner. Die Moselle ist hier schon kein kleines Flüsschen mehr. Sie hat schon deutlich mehr den mir vertrauten Charakter. Sie teilt die Stadt: die Neustadt liegt auf der westlichen und das historische kleine Zentrum auf der östlichen Seite.

Ich gehe vom Hotel aus über eine der Brücken und flaniere durch die gemütlichen Straßen und über die Plätze im Zentrum. Einige schöne alte Häuser stehen hier, vor allem in der Rue du Chapitre; direkt neben der Kirche St.Maurice. Diese ist eine Basilica minor; ihr Hauptbau wurde im 13. Jahrhundert aus dem Sandstein der Vogesen erbaut. Als ich hineingehe, fällt mir sofort der Unterschied zur Abteikirche in Remiremont auf. Der Kirchenraum wirkt dunkel; es gibt nur geringen Lichteinfall durch die Kirchenfenster. Dennoch wirkt die Kirche mit Mittelschiff, Seitenschiffen, Querschiff und Chor sehr einladend. Sehr schön ist vor allem das Mittelschiff mit seinem Kreuzrippengewölbe, einem Erkennungsmerkmal gotischer Kirchen. Von außen fällt der massive, breite Turm auf. Ich gehe weiter zum Chateau d`Epinal hinauf, das über der Stadt thront. Es ist allerdings nur noch eine Ruine. Das Wetter hat sich gebessert. Es regnet nicht mehr, aber es ist kühl. Von den sommerlichen Temperaturen der letzten Tage keine Spur mehr. Ich genieße den schönen Ausblick über die Stadt. Epinal liegt am Südwestrand der Vogesen. Die Berge sind hier kleineren Hügeln gewichen. An das Chateau schließt sich ein Park an, auch ein kleiner Zoo ist hier oben. Vor allem bewundere ich die großen Volieren mit exotischen Vögeln verschiedener Gattungen: Sittiche und andere Papageienvögel, Tauben, Enten, Hühner, Rebhühner, Fasane.
Tiere in Gefangenschaft: Sie sind schön anzuschauen. Manche stoisch, andere aktiv. Sich ihre Gefieder putzend, am Boden pickend, balzend, schlafend, umherlaufend oder -flatternd; fremdartige Laute ausstoßend. Hier oben ist auch ein Kinderspielplatz. Ein Familien-Ort. Trotz des ungemütlichen Wetters ist einiges los. Ein Ort der Entspannung und der Unbeschwertheit.

Ich gehe wieder runter zur Moselle. Obwohl die Stadt klein ist, gibt es eine Vielzahl an Brücken. Ich schlendere noch ein wenig durch einen Park am Ufer, allmählich lustlos. Genug gelatscht für heute. Die Restaurants und Bistros öffnen um 19 Uhr. Ich beende hier meinen ersten Frankreich-Urlaub mit einem Angus-Rindersteak und Weißwein.

Rue du Chapitre und Kirche St.Maurice in Epinal

Rue du Chapitre und Kirche St.Maurice in Epinal

© Jörg König, 2024
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Dieser Bericht ist ein Tagebuch des ersten Teils meiner geplanten Moselreise von der Quelle bis zur Mündung. Eine Wandertour von der Quelle bei Bussang bis Remiremont in den französischen Vogesen im Oktober 2023. Von meinen vielen Wanderreisen ist diese die erste, die ich nicht nur fotografisch, sondern auch schriftlich dokumentiere.
Details:
Aufbruch: 04.10.2023
Dauer: 12 Tage
Heimkehr: 15.10.2023
Reiseziele: Frankreich
Der Autor
 
Jörg König berichtet seit 5 Wochen auf umdiewelt.
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