Rucksäcke, Kreuzfahrten und ein Camper
Wir schwimmen wieder
Ach wie schön ist Long Beach ... wenn die Sonne scheint!
Als wir vor 3 Jahren das letzte Mal hier waren, haben wir 3 Tage jede noch so kleine Regenpause nutzt um uns etwas umzusehen. Sehr erfolgreich waren wir dabei nicht. Aber das können wir dieses Jahr nachholen.
Diesmal haben wir echt Glück mit dem Wetter und sind freudig überrascht wie schön es hier doch sein kann!!
Geschockt sind wir jedoch wieder über die ganzen Obdachlosen auf der Straße.
Die Großstädte haben ein echtes Problem.
Ein Problem, welches sich wohl so schnell nicht lösen lässt.
Wo soll man anfangen, wenn die Leute auf der Straße leben müssen, weil kein bezahlbarer Wohnraum da ist und sie auf der anderen Seite aber billigst an Drogen ran kommen?
Es ist billiger sich die sofort süchtig machenden Drogen zu beschaffen, als Alkohol zu kaufen.
Ganz, ganz schlimm wie die Meschen auf den Straßen dahin vegetieren. Wir ersparen Euch die Einzelheiten bzgl. Gerüchen und anderen unschönen Begebenheiten.
Das Einschiffen auf unser schwimmendes Zuhause ging erschreckend schnell! Kaum waren wir am Terminal in Los Angeles angekommen wurden wir nicht gefragt, welchen Slot zum einchecken wir genommen haben- diesmal wurden wurden unserem Deck gefragt!
Da diese Frage sehr überraschend kam und wir es nicht wussten, haben wir uns spontan für "Deck 12" entschieden, da die Gäste vor uns auch auf diesem Deck wohnten und sie sofort zum einchecken durch gehen durften!
Pimpampum waren im Bauch unseres riesigen Schiffes...und mussten tatsächlich auf Deck 12!!
Da es in dem Moment sehr voll war und die Aufzüge überbelegt waren, sind wir alllllleee Stockwerke zu Fuss gerannt- mit Gepäck!
Oben angekommen mussten wir leider feststellen, dass die Zimmer noch nich fertig waren.
Also haben wir uns inklusive unserem kompletten Geraffel an den Pool gelegt. Es wurde warm und wärmer....und wir immer noch vollbepackt und langsam am erschwitzen.
Da wohl der ein oder andere etwas ungehalten auf seine Kabine wartete, kam dann irgendwann die Durchsage, dass die Kabinene gegen 15h bezugsfertig seien!
ES WAR 11.30h!!!
Wir haben wirklich versucht geduldig zu sein, aber irgendwann kam uns die glorreiche Idee uns einfach in unseren Gang zu schleichen, die Rucksäcke und die Gitarre ins Zimmer zu werfen und später " offiziell" das Zimmer zu beziehen.
Bis zu dem Zeitpunkt, als uns das endlos erscheinende Gänge-Labyrinth gefressen hatte, war dies eine tolle Idee.
Wir sind sowas von planlos durch die Gänge gerannt. Wenn wir in einen Moment noch ganz nah an unserer Zimmernummer waren, erschien sie 2 Meter weiter wieder unerreichbar.
Die netten Mitarbeiter- die alle irgendwie wie geklont aussahen- wiesen uns darauf hin, dass der Gang eigentlich noch zu wäre und wir erst ab 15h aufs Zimmer könnten.
Wir haben uns 63638 Mal auf verschiedene Weise entschuldigt und versichert, dass wir uns nur verlaufen hätten und den Hauptgang suchen.
Hatten wir uns rein theoretisch ja auch....Auf der Suche nach unserem blöden Zimmer.
Dieses Schiff hat Platz für circa 4000 Personen und somit verdammt viele Zimmer und wiederum mit verdammt vielen Zimmernummern beschriftet sind, die sich sehr ähnlich sehen, wenn man daran vorbei rennt, weil man von den Blicken von naturaus kleinen Philipinos gejagt wird.
Unangenehm wurde es, als wir das 4. Mal die gleiche Runde gedreht hatten und die Arbeiter uns so langsam wieder erkannten.
Manche waren dann auch vielleicht nicht mehr ganz so nett.
Das wirklich doofe bei unserer nur halb durchdachten Aktion war, das 2 Menschen in Flipflops mit 2 voll gepackten Rucksäcken auf dem Rücken, 2 kleinen Rucksäcken vorm Bauch und einer Gitarre nicht wirklich leise durch enge Gänge rennen können!
Bei der 5. Runde um unseren Block hatten wir das Glück, dass ein amerikanisches Pärchen ihren Rollstuhlbouns ausgespielt hat und die irgendwie schlecht gelaunten Kofferboys abgelenkt haben.
Wir sind unter hektischen flipflopflipflop schnell in unser Zimmer abgebogen, warfen das Gepäck aufs Bett und sind
( fast ) lautlos wieder verschwunden.
Heute ist übrigens Tag 4 an Bord und wir haben immer noch so unsere Probleme einen direkten Weg zu finden.
Aber eben haben wir kleine Aufkleber in die Nähe unserer Kabine geklebt, damit wir uns orientieren können.
Eigentlich dekorieren die verrückten Amis ihre Kabinen mit lustigen Sprüchen, Girlanden oder Fotos, so hat man selbst immer eine grobe Orientierung wo es lang geht. Aber auf diesem Schiff hängt nix an den Türen. Schadefür uns.
Das Schiff ist entgegen unserer Erwartung -und Hoffnung- ziemlich voll.
Es gibt 20 Bars und bestimmt 13 Restaurants...es verläuft sich also meistens.
Lustiger Weise haben wir eine Frau wieder getroffen, die auch von Barcelona nach Miami mit uns gefahren ist!
Ansonsten können wir nicht viel über die anderen Passagiere sagen. Es gibt keine offiziellen Infos über die Anzahl der Gäste und deren Nationalitäten...aber wir haben schon einige Deutsche an der Wursttheke gesehen und konnten viele kleinkarrierte Hemden Schweizern zuordnen.
Auch hört man in kleinen Gruppen Dänen und andere Nordlichter reden. Aber die Überzahl sind Amerikaner.
Das Essen auf dem Schiff ist super. Genau so gut und abwechslungsreich wie auf der Fahrt nach Amerika.
Das Animationsprogramm ist um ein vielfaches besser.
(Ok, das war nicht allzu schwer)
Wir haben einen Caverne Club wo eine Beatles Coverband auftritt. Genial!
Die 4 Jungs Leben und Lieben die Band.
Die ganze Reise über werden sie in dem Club wo nur ca. 60 Zuschauer rein passen verschiedene Shows spielen.
Wir waren heute das erste Mal dort und gehen wieder hin!
Dann haben wir bisher verschiedene Piano Spieler, eine Country Band, Latinos und Jamaikaner gesehen und gehört.
Alle klasse!
Die abendlichen Shows ( Hypnose und Akrobatik) haben wir ausfallen lassen, da das Live Musik Angebot zu gut ist!
Unsere Liebnlingsbar ist im Moment ein Pup mit 40 verschieden Bieren! Thorsten testet dort aktuell alle IPA's und Katja diverse Cocktails. (Es gibt davon übrigens 100 verschiedene!)
Der gestrige Seetag war, war sehr kurzweilig und begann natüüüüürlich im Fitnessstudio! Das Studio ist super eingerichtet, top modern....aber leider viel zu klein!
Gestern meinten alle, das sie spontan sportlich sein müssten.
Von 5 befreundeten Damen ( alle dezent rosa gekleidet ) bis zu einer Dame die in Jeans und Umhängetasche mal eben auf dem Laufband ein paar Meter lief.
Es war ein Schaulaufen der Jane Fondas und Irene Caras!
Thorsten hingegen musste aufpassen, dass er nicht von wild darum fuchtelten Nachbarn mit der Handel erschlagen wird.
Es gibt sehr coole und modere Laufbänder.
Das heisst die Operationen "Trainieren für den Mammutlauf " hat begonnen!!
Heute waren wir sogar im Studio bevor wir an Land gegangen sind.
Da wir erst um 11h von Bord konnten und Origami irgendwie nicht so kompatibel mit uns ist, haben wir die Zeit davor maximalst Sinnvoll genutzt und uns sportlich betätigt.
Woher kommt nur dieser Tatendrang?
Der Tag an der Südspitze der Baja California war schön und ohne besondere Ereignisse!
In 2021 waren wir schon einmal hier,
damals war weniger los, weil es noch grosse Einschränkung wegen Corona gab.
Nicht nur viel, viel mehr Geschäfte waren heute geöffnet, es waren auch wesentlich mehr nervende Strassenverkäufer am Start!
Nervend, aber durchweg freundlich!
Wir haben seit heute ganz viele neue mexikanische Amigos bei denen wir ( weil wir keinen Gringos sind, sagten sie) immer den besten Preis für Hochseefischen, Glasbodenboot fahren, Cocktails, Joints und Heroin bekommen.
Da soll mal einer sagen, dass Sprachen nicht das Tor zur Welt sind!
Morgen geht's nach Mazatlan-Mexiko!
*** und schon ist Morgen!
Wie schnell die Zeit doch vergeht!
Als wir das Schiff in Mazatlan verlassen hatten, wussten wir sofort wieder wo wir sind!
Der eigentlich eher unspektakuläre Ort blieb uns von der letzten Kreuzfahrt in Erinnerung, weil amerikanische Renter den Kreuzfahrern den Weg in die Altstadt zeigen!
An den Straßenkreuzungen stehen einheitlich gekleidetete
ü 70 um den Weg zu zeigen und Fragen zu beantworten.
Das ist ein krasser Gegensatz zu den Polizei-Pickups, die auf der Ladefläche Polizisten sitzen haben, von denen man nur die Augen und die Maschinengewehre erkennen kann.
Wenn hier keine Kreuzfahrer mehr ankommen würden, konnte man den Ort zubetonieren. Es gibt alle möglichen Transportmöglichkeiten um die Kreuzfahrer von A bis nach B zu bringen ( auch wenn es bei B nichts zu sehen gibt) , Klippenspringer springen für ein paar Dollar Trinkgeld ins Meer, es gibt allen möglichen Nepp zu kaufen und auch Hippe Cafés wollen auf der Welle mitschwimmen.
Da wir wussten, daß es in einem dieser Cafés saubere Klos und WiFi gibt, sind wir da heute wieder gewesen.
Wir wurden nicht enttäuscht, auch nach 4 Jahren war alles beim Alten!
Lustig wurde es, als wir die Rechnung bestellten.
Der Rechnungsbetrag war umgerechnet 6 Euro, wir könnten aber auch gerne in harter US Währung zahlen.
Das würde dann 16 US Dollar machen!!
16 Dollar sind etwas weniger als 16 Euro!
Äääääääääääh, was ist denn das für ein Umrechnungskurs?!
Volle Touriabzocke!
Dann sind wir doch lieber in den einheimischen Lokalitäten unterwegs. Wie in der Markthalle, zum Beispiel.
Wenn man nicht durch die Nase atmen möchte und nicht aufs Klo muss, ist das der " Place to be".
Es war mal wieder lustig durch die Gänge zu laufen und die ungekühlten Theken gefüllt mit kompletten Schweineköpfen und klein geschnitten Hühnerfüssen mit allen Sinnen zu erleben!
Unser Tages Highlight war eine Knochensäge die noch mit Fleisch und Knochen bestückt war und einpaar Vögel munter darauf herum turnten.
Das ist Südamerika wie wir es kennen und irgendwie auch lieben.
Morgen kommen wir zum letzten uns bekannten Hafen.
In Puerto Vallarta und Umgebung hat es uns damals so gut gefallen, dass wir gleich einpaar Tage länger geblieben sind.
Wir werden Berichten, ob es uns nach Covid immer noch dort gefällt....bis dahin...erfriert uns bitte nicht!
Aufbruch: | 28.11.2024 |
Dauer: | circa 11 Wochen |
Heimkehr: | Februar 2025 |
Live-Reisebericht: