Rucksäcke, Kreuzfahrten und ein Camper

Reisezeit: November 2024 - Februar 2025  |  von Katja und Thorsten Jäger und Wald

Ist denn schon wieder Weihnachten?

Auf dem Weg zum Hooverdamm

Auf dem Weg zum Hooverdamm

Das letzte mal hatten wir uns gemeldet, als wir den Plan hatten Richtung Phoenix zu fahren. Jetzt sitzen wir in der Wüste und gucken uns die Smokglocke über Phoenix an.
Genau genommen haben wir uns für die letzten 9 Tage selbst in die Wüste geschickt.
Ausser Kackteen aller möglichen und unmöglichen Formen und Farben, viel Sand, nochmehr Felsen und Wüstentierchen haben wir eigentlich nichts gesehen.
Ok, ein paar einheimische Urlauber oder Renter oder Langzeitreisende waren auch noch da!
Uns ist aufgefallen, dass die Amerikaner wanderfreundlicher geworden sind. Auf unseren Touren haben wir " so viele" Wanderer gesehen, wie noch nie zuvor!
Das erste Mal fiel uns das auf unserem Marsch an der alten Eisenbahnstrecke auf, die damals zum Bau des Hooverdamms gebaut wurde.
Auf unserem ca. 15km Weg der teilweise über Stock, Stein und frische Coyotenkacke führte, sahen wir mindestens 10 Amerikaner. So richtig zu Fuss,   ohne Auto!
Auch haben wir festgestellt, wieder als wir nach einem Ausflug zu Fuss durch die Wüste heim kamen, dass die Camperszene jetzt auch wohl Siesta macht.
Vormittags sind noch alle Hyperaktiv!
Die Stellplätze werden schön her gerichtet und sämtliches Equipment für die Hunde wird schön ordentlich angeordnet.
Hierzu gehören Hundekörbe die nicht auf der Erde stehen, sondern auf eine auf ihre Statik geprüfte Vorrichtung gebaut werden.
(... es gibt ja echt böse Klapperschlangen und mittelgiftige Skorpione- laut Wahrhinweisen!)
Ausserdem werden erdbebensichere Rampen an die Eingangstüren der Camper montiert, damit für den Hund ein einfaches einsteigen gewährleistet ist.
Diese Rampen werden vor dem Urlaub wahlweise mit Gummi ( rutschsicher) oder Teppich ( schön kuschelig) erworben.
Manch ein Hund bekommt eine kleine Badewanne zur  willkommene Abkühlung oder ein schattiges Plätzchen in stets sichtbarer Nähe des Weber Gasgrills des Besitzers bereits gestellt.
Aber, wie durch Magie, wenn man nach der Mittagessenzeit über den Statepark läuft....ist all das verschwunden!
 ( Ausser der Grill, der steht immer auf dem Grilltisch).
Alles weg...inklusive Herrchen, Frauchen und der Hund..! 
( HUND- Laut Definition von Wikipedia stammt dieser ursprünglich vom Wolf ab. Das darf man den Hunden Schrägstrich Wölfen nur nicht erzählen, die halten einen  ja glatt für Hohl!) 
Stattdessen stehen auf den Tischen leere Bierddosen, angesüffelte Weinflaschen und die Klimaanlage des RV's surrt vor sich hin.
 Klaro, weil der Hund ja ansonsten im Camper schmilzt!
Haben wir so auch noch nicht gesehen. 
Unser Wetter ist ziemlich wunschgemäss!
 Tagsüber warm, nachts kalt.
Obwohl uns das die ersten Tage ziemlich egal war. 
Wir sind einfach nicht aus dem Jetlag raus gekommen.
Entweder waren wir hellwach oder todmüde. Leider war dieser Aggregatzustand unseres Körpers immer zu falschen Tageszeit.
Es hat auch nicht grade geholfen, dass wir ständig an der Zeitzonengrenze rumgetingelt sind.
Rein theoretisch kann es uns ja egal sein, welche Uhrzeit es ist, aber manche Stateparks schließen um 16 oder 17h und ohne Torcode kommt man dann eben nicht rein.
Da wir fast nie die Plätze vorab reserviert haben, musste da schon ein bisschen Uhrzeitordnung sein.
Einen 2 Tages Stopp legten wir unplanmässig am Lake Havasu ein, weil es dort zu schön ist um einfach nur kurz anzuhalten. 
Der einfallsreiche Bürgermeister hat irgendwann mal eine super Schnapp gemacht und kaufte die Londonbridge den Engländern ab, verschiffte diese - zum Glück mit Bauplan- nach Havasu und ließ sie dort wieder auf bauen.
Coole Idee, wirkt! 
Um den Ort am Arsch der Welt hat sich Lebbetag angesammelt.
Es gibt viel englischen Tamtam um die Brücke, man kann mit dem Speedboot über den See brettern oder sich-in-sich drehende Partyboote mieten.
Letzteres nur im Sommer, das ist gut so!
Wir haben dort durch einen netten Ranger bereits einen Platz zum Übernachten für Silvester festgemacht.
In fußläufiger Distanz ist ein Saloon und 5 andere Bars, da wollen wir dieses Jahr rein feiern. Der Ort hat so ein bisschen Flair wie Begur, es gibt allerdings ziemlich genau 2 ausländische Touristen...und das sieht man uns sofort an.
Das ist sooooo lustig.
Wir sind die einzigen ohne Vo-ku-hi-la, Cowboystiefel, Karohemd, Trumpkappe und Bart.
Und bei diesem Look macht es kein Unterschied wieviele Chromosome man abbekommen hat. Truckerstyle wird von allen gelebt.
Als wir letzte Woche im besagten Saloon waren, wurde Live Musik gespielt und die Gäste tanzten Linedance quer über 
- die nicht klein-  Tanzfläche aus verdammt alten Holzdielen.
Wir haben es bei Bier ohne Schaum, Wodka Seltzer aus der Dose, 1 Pound Chickenwings und in Bierteig panierten Zwiebelringen belassen, dass war genug Country-Livestyle für uns.
Wenn uns die Amerikaner fragen, wo wir her kommen, müssen wir anfangen zu grinsen und schließen insgeheim Wetten ab, wieviele Deutsche Städte das Gegenüber wohl mit Ä, Ö oder Ü kennt?!?!
Ein ziemlich sicherer Tip ist : alle!
Als erstes wird wiederholt:
AHHHHHH DEUTSCHLÄND! Awesome!
Und dann geht's los, 
fast jeder kennt einen, war schon einmal dort oder arbeitete in Fränkfurt, Nörnbörg, Düsseldörf, Stüttgart, Börlin, Hämbörg oder Kaisersläutern... 
Gestern haben wir auf unserem Weg eine Geisterstadt entdeckt. Bis 1943 wurde dort aus einem 20 Meilen langen Minenstystem Gold geschürft. In der Stadt wohnten bis zu 5000 Menschen. Als es kein Gold mehr gab sind alle weitergezogen und die Stadt verrottete so vor sich hin. 
Mit allen Dingen aus dem täglichen Leben die die Bewohner dort gelassen haben.
Zum Glück kam in den 2000ern jemand auf die Idee, einpaar Wohnhäuser, die Kirche, die Schule, die Post usw. zu restaurieren.
 So bekamen wir einen tollen Einblick wie es damals dort so aussah und das alles mit originalen Möbeln, Geschirr, Klamotten, Werkzeugen und  Musikinstrumenten.
Sehr beeindruckend war die die Erste Hilfe Station mit ihren Utensilien und das Gefängnis mit dem Baum, an dem in den Jahren 34 Golddiebe gehängt wurden.
Spoky!
Eigentlich hätten wir uns gerne dort in der Sonora Wüste, wie viele andere Camper mit ihren 800.000$ fahrenden Villen, irgendwo hingestellt um nachts - ohne jegliche  Lichtverschmutzung-  den Sternenhimmel zu bewundern.
Aber irgendwie waren wir auf einmal und viel zu schnell in der Nähe des Gila River. 
Wasser bedeutet Leben, Wasser bedeutet Zivilisation und unserem Fall riesige Rinderherden. 
Also sind wir weiter in Richtung unseres Zieles Phoenix gefahren und haben glücklicherweise noch einen Platz im White Tank Mountain Park bekommen.
Da Phoenix unter einer Smokglocke liegt, werden wir nicht weiter in diese Richtung fahren. Muss ja nicht sein!
Natürlich sind wir wieder umgeben von Sand, Staub, Kakteen und Bergen.
UND von Tieren!!! 
Der Tag fing mit einer Coyoten Famile an, gefolgt von einem Kolibri der aussen am Fenster unseren glitzernden Weihnachtsmann- Pinguin beobachtete. Weiter ging es bei unserem schlimmer als "moderaten" Marsch durch Canyons und Kakteen mit unzähligen mini Hasen, einer müden Eule in einem Kaktus, wild umher rennenden Roadrunner und kopflos  auf und ab flitzenden Erdhörnchen.
Eigentlich sollte unsere Tour bis zu einem Wasserfall gehen, da aber auch in dieser Gegend das Wasser etwas knapp ist, war dies quasi ein Zonk! 
Jetzt lassen wir langsam den Abend ausklingen.
Der Kartoffelsalat ist zusammen gebastelt, die Fränkfurter Würstchen warten auf ihre morgige Hinrichtung und wir wünschen Euch ein entspanntes Weihnachtsfest.
Was ihr euch auch immer vorgenommen habt!
Wir werden Wäsche waschen und zu einem neuen Statepark umziehen. Nicht weit entfernt, aber mit einem See und wilden Eseln.
In diesem Sinne Marry Christmas

Das letzte mal hatten wir uns gemeldet, als wir den Plan hatten Richtung Phoenix zu fahren. Jetzt sitzen wir in der Wüste und gucken uns die Smokglocke über Phoenix an.
Genau genommen haben wir uns für die letzten 9 Tage selbst in die Wüste geschickt.
Ausser Kackteen aller möglichen und unmöglichen Formen und Farben, viel Sand, nochmehr Felsen und Wüstentierchen haben wir eigentlich nichts gesehen.
Ok, ein paar einheimische Urlauber oder Renter oder Langzeitreisende waren auch noch da!

Uns ist aufgefallen, dass die Amerikaner wanderfreundlicher geworden sind. Auf unseren Touren haben wir " so viele" Wanderer gesehen, wie noch nie zuvor!
Das erste Mal fiel uns das auf unserem Marsch an der alten Eisenbahnstrecke auf, die damals zum Bau des Hooverdamms gebaut wurde.
Auf unserem ca. 15km Weg der teilweise über Stock, Stein und frische Coyotenkacke führte, sahen wir mindestens 10 Amerikaner. So richtig zu Fuss, ohne Auto!
Auch haben wir festgestellt, wieder als wir nach einem Ausflug zu Fuss durch die Wüste heim kamen, dass die Camperszene jetzt auch wohl Siesta macht.

Vormittags sind noch alle Hyperaktiv!

Die Stellplätze werden schön her gerichtet und sämtliches Equipment für die Hunde wird schön ordentlich angeordnet.
Hierzu gehören Hundekörbe die nicht auf der Erde stehen, sondern auf eine auf ihre Statik geprüfte Vorrichtung gebaut werden.
(... es gibt ja echt böse Klapperschlangen und mittelgiftige Skorpione- laut Wahrhinweisen!)

Ausserdem werden erdbebensichere Rampen an die Eingangstüren der Camper montiert, damit für den Hund ein einfaches einsteigen gewährleistet ist.
Diese Rampen werden vor dem Urlaub wahlweise mit Gummi ( rutschsicher) oder Teppich ( schön kuschelig) erworben.

Manch ein Hund bekommt eine kleine Badewanne zur willkommene Abkühlung oder ein schattiges Plätzchen in stets sichtbarer Nähe des Weber Gasgrills des Besitzers bereits gestellt.

Aber, wie durch Magie, wenn man nach der Mittagessenzeit über den Statepark läuft....ist all das verschwunden!
( Ausser der Grill, der steht immer auf dem Grilltisch).

Alles weg...inklusive Herrchen, Frauchen und der Hund..!
( HUND- Laut Definition von Wikipedia stammt dieser ursprünglich vom Wolf ab. Das darf man den Hunden Schrägstrich Wölfen nur nicht erzählen, die halten einen ja glatt für Hohl!)

Stattdessen stehen auf den Tischen leere Bierddosen, angesüffelte Weinflaschen und die Klimaanlage des RV's surrt vor sich hin.
Klaro, weil der Hund ja ansonsten im Camper schmilzt!
Haben wir so auch noch nicht gesehen.

Unser Wetter ist ziemlich wunschgemäss!
Tagsüber warm, nachts kalt.

Obwohl uns das die ersten Tage ziemlich egal war.
Wir sind einfach nicht aus dem Jetlag raus gekommen.

Entweder waren wir hellwach oder todmüde. Leider war dieser Aggregatzustand unseres Körpers immer zu falschen Tageszeit.

Es hat auch nicht grade geholfen, dass wir ständig an der Zeitzonengrenze rumgetingelt sind.
Rein theoretisch kann es uns ja egal sein, welche Uhrzeit es ist, aber manche Stateparks schließen um 16 oder 17h und ohne Torcode kommt man dann eben nicht rein.
Da wir fast nie die Plätze vorab reserviert haben, musste da schon ein bisschen Uhrzeitordnung sein.
Einen 2 Tages Stopp legten wir unplanmässig am Lake Havasu ein, weil es dort zu schön ist um einfach nur kurz anzuhalten.
Der einfallsreiche Bürgermeister hat irgendwann mal eine super Schnapp gemacht und kaufte die Londonbridge den Engländern ab, verschiffte diese - zum Glück mit Bauplan- nach Havasu und ließ sie dort wieder auf bauen.
Coole Idee, wirkt!

Um den Ort am Arsch der Welt hat sich Lebbetag angesammelt.
Es gibt viel englischen Tamtam um die Brücke, man kann mit dem Speedboot über den See brettern oder sich-in-sich drehende Partyboote mieten.
Letzteres nur im Sommer, das ist gut so!

Wir haben dort durch einen netten Ranger bereits einen Platz zum Übernachten für Silvester festgemacht.
In fußläufiger Distanz ist ein Saloon und 5 andere Bars, da wollen wir dieses Jahr rein feiern. Der Ort hat so ein bisschen Flair wie Begur, es gibt allerdings ziemlich genau 2 ausländische Touristen...und das sieht man uns sofort an.
Das ist sooooo lustig.
Wir sind die einzigen ohne Vo-ku-hi-la, Cowboystiefel, Karohemd, Trumpkappe und Bart.

Und bei diesem Look macht es kein Unterschied wieviele Chromosome man abbekommen hat. Truckerstyle wird von allen gelebt.

Als wir letzte Woche im besagten Saloon waren, wurde Live Musik gespielt und die Gäste tanzten Linedance quer über
- die nicht klein- Tanzfläche aus verdammt alten Holzdielen.

Wir haben es bei Bier ohne Schaum, Wodka Seltzer aus der Dose, 1 Pound Chickenwings und in Bierteig panierten Zwiebelringen belassen, dass war genug Country-Livestyle für uns.

Wenn uns die Amerikaner fragen, wo wir her kommen, müssen wir anfangen zu grinsen und schließen insgeheim Wetten ab, wieviele Deutsche Städte das Gegenüber wohl mit Ä, Ö oder Ü kennt?!?!
Ein ziemlich sicherer Tip ist : alle!

Als erstes wird wiederholt:
AHHHHHH DEUTSCHLÄND! Awesome!

Und dann geht's los,
fast jeder kennt einen, war schon einmal dort oder arbeitete in Fränkfurt, Nörnbörg, Düsseldörf, Stüttgart, Börlin, Hämbörg oder Kaisersläutern...

Gestern haben wir auf unserem Weg eine Geisterstadt entdeckt. Bis 1943 wurde dort aus einem 20 Meilen langen Minenstystem Gold geschürft. In der Stadt wohnten bis zu 5000 Menschen. Als es kein Gold mehr gab sind alle weitergezogen und die Stadt verrottete so vor sich hin.
Mit allen Dingen aus dem täglichen Leben die die Bewohner dort gelassen haben.

Zum Glück kam in den 2000ern jemand auf die Idee, einpaar Wohnhäuser, die Kirche, die Schule, die Post usw. zu restaurieren.
So bekamen wir einen tollen Einblick wie es damals dort so aussah und das alles mit originalen Möbeln, Geschirr, Klamotten, Werkzeugen und Musikinstrumenten.
Sehr beeindruckend war die die Erste Hilfe Station mit ihren Utensilien und das Gefängnis mit dem Baum, an dem in den Jahren 34 Golddiebe gehängt wurden.
Spoky!

Eigentlich hätten wir uns gerne dort in der Sonora Wüste, wie viele andere Camper mit ihren 800.000$ fahrenden Villen, irgendwo hingestellt um nachts - ohne jegliche Lichtverschmutzung- den Sternenhimmel zu bewundern.

Aber irgendwie waren wir auf einmal und viel zu schnell in der Nähe des Gila River.
Wasser bedeutet Leben, Wasser bedeutet Zivilisation und unserem Fall riesige Rinderherden.

Also sind wir weiter in Richtung unseres Zieles Phoenix gefahren und haben glücklicherweise noch einen Platz im White Tank Mountain Park bekommen.
Da Phoenix unter einer Smokglocke liegt, werden wir nicht weiter in diese Richtung fahren. Muss ja nicht sein!

Natürlich sind wir wieder umgeben von Sand, Staub, Kakteen und Bergen.

UND von Tieren!!!
Der Tag fing mit einer Coyoten Famile an, gefolgt von einem Kolibri der aussen am Fenster unseren glitzernden Weihnachtsmann- Pinguin beobachtete. Weiter ging es bei unserem schlimmer als "moderaten" Marsch durch Canyons und Kakteen mit unzähligen mini Hasen, einer müden Eule in einem Kaktus, wild umher rennenden Roadrunner und kopflos auf und ab flitzenden Erdhörnchen.
Eigentlich sollte unsere Tour bis zu einem Wasserfall gehen, da aber auch in dieser Gegend das Wasser etwas knapp ist, war dies quasi ein Zonk!

Jetzt lassen wir langsam den Abend ausklingen.

Der Kartoffelsalat ist zusammen gebastelt, die Fränkfurter Würstchen warten auf ihre morgige Hinrichtung und wir wünschen Euch ein entspanntes Weihnachtsfest.

Was ihr euch auch immer vorgenommen habt!

Wir werden Wäsche waschen und zu einem neuen Statepark umziehen. Nicht weit entfernt, aber mit einem See und wilden Eseln.

In diesem Sinne Marry Christmas

...und den Vollstreckungsbaum⁵

...und den Vollstreckungsbaum⁵

Ist denn heut schon Weihnachten?

Das letzte mal hatten wir uns gemeldet, als wir den Plan hatten Richtung Phoenix zu fahren. Jetzt sitzen wir in der Wüste und gucken uns die Smokglocke über Phoenix an.
Genau genommen haben wir uns für die letzten 9 Tage selbst in die Wüste geschickt.
Ausser Kackteen aller möglichen und unmöglichen Formen und Farben, viel Sand, nochmehr Felsen und Wüstentierchen haben wir eigentlich nichts gesehen.
Ok, ein paar einheimische Urlauber oder Renter oder Langzeitreisende waren auch noch da!

Uns ist aufgefallen, dass die Amerikaner wanderfreundlicher geworden sind. Auf unseren Touren haben wir " so viele" Wanderer gesehen, wie noch nie zuvor!
Das erste Mal fiel uns das auf unserem Marsch an der alten Eisenbahnstrecke auf, die damals zum Bau des Hooverdamms gebaut wurde.
Auf unserem ca. 15km Weg der teilweise über Stock, Stein und frische Coyotenkacke führte, sahen wir mindestens 10 Amerikaner. So richtig zu Fuss, ohne Auto!
Auch haben wir festgestellt, wieder als wir nach einem Ausflug zu Fuss durch die Wüste heim kamen, dass die Camperszene jetzt auch wohl Siesta macht.

Vormittags sind noch alle Hyperaktiv!

Die Stellplätze werden schön her gerichtet und sämtliches Equipment für die Hunde wird schön ordentlich angeordnet.
Hierzu gehören Hundekörbe die nicht auf der Erde stehen, sondern auf eine auf ihre Statik geprüfte Vorrichtung gebaut werden.
(... es gibt ja echt böse Klapperschlangen und mittelgiftige Skorpione- laut Wahrhinweisen!)

Ausserdem werden erdbebensichere Rampen an die Eingangstüren der Camper montiert, damit für den Hund ein einfaches einsteigen gewährleistet ist.

Diese Rampen werden vor dem Urlaub wahlweise mit Gummi ( rutschsicher) oder Teppich ( schön kuschelig) erworben.

Manch ein Hund bekommt eine kleine Badewanne zur willkommene Abkühlung oder ein schattiges Plätzchen in stets sichtbarer Nähe des Weber Gasgrills des Besitzers bereits gestellt.

Aber, wie durch Magie, wenn man nach der Mittagessenzeit über den Statepark läuft....ist all das verschwunden!
( Ausser der Grill, der steht immer auf dem Grilltisch).

Alles weg...inklusive Herrchen, Frauchen und der Hund..!
( HUND- Laut Definition von Wikipedia stammt dieser ursprünglich vom Wolf ab. Das darf man den Hunden Schrägstrich Wölfen nur nicht erzählen, die halten einen ja glatt für Hohl!)

Stattdessen stehen auf den Tischen leere Bierddosen, angesüffelte Weinflaschen und die Klimaanlage des RV's surrt vor sich hin.
Klaro, weil der Hund ja ansonsten im Camper schmilzt!
Haben wir so auch noch nicht gesehen.

Unser Wetter ist ziemlich wunschgemäss!
Tagsüber warm, nachts kalt.

Obwohl uns das die ersten Tage ziemlich egal war.
Wir sind einfach nicht aus dem Jetlag raus gekommen.

Entweder waren wir hellwach oder todmüde. Leider war dieser Aggregatzustand unseres Körpers immer zu falschen Tageszeit.

Es hat auch nicht grade geholfen, dass wir ständig an der Zeitzonengrenze rumgetingelt sind.
Rein theoretisch kann es uns ja egal sein, welche Uhrzeit es ist, aber manche Stateparks schließen um 16 oder 17h und ohne Torcode kommt man dann eben nicht rein.
Da wir fast nie die Plätze vorab reserviert haben, musste da schon ein bisschen Uhrzeitordnung sein.

Einen 2 Tages Stopp legten wir unplanmässig am Lake Havasu ein, weil es dort zu schön ist um einfach nur kurz anzuhalten.
Der einfallsreiche Bürgermeister hat irgendwann mal eine super Schnapp gemacht und kaufte die Londonbridge den Engländern ab, verschiffte diese - zum Glück mit Bauplan- nach Havasu und ließ sie dort wieder auf bauen.
Coole Idee, wirkt!

Um den Ort am Arsch der Welt hat sich Lebbetag angesammelt.
Es gibt viel englischen Tamtam um die Brücke, man kann mit dem Speedboot über den See brettern oder sich-in-sich drehende Partyboote mieten.
Letzteres nur im Sommer, das ist gut so!

Wir haben dort durch einen netten Ranger bereits einen Platz zum Übernachten für Silvester festgemacht.
In fußläufiger Distanz ist ein Saloon und 5 andere Bars, da wollen wir dieses Jahr rein feiern. Der Ort hat so ein bisschen Flair wie Begur, es gibt allerdings ziemlich genau 2 ausländische Touristen...und das sieht man uns sofort an.
Das ist sooooo lustig.
Wir sind die einzigen ohne Vo-ku-hi-la, Cowboystiefel, Karohemd, Trumpkappe und Bart.

Und bei diesem Look macht es kein Unterschied wieviele Chromosome man abbekommen hat. Truckerstyle wird von allen gelebt.

Als wir letzte Woche im besagten Saloon waren, wurde Live Musik gespielt und die Gäste tanzten Linedance quer über
- die nicht klein- Tanzfläche aus verdammt alten Holzdielen.

Wir haben es bei Bier ohne Schaum, Wodka Seltzer aus der Dose, 1 Pound Chickenwings und in Bierteig panierten Zwiebelringen belassen, dass war genug Country-Livestyle für uns.

Wenn uns die Amerikaner fragen, wo wir her kommen, müssen wir anfangen zu grinsen und schließen insgeheim Wetten ab, wieviele Deutsche Städte das Gegenüber wohl mit Ä, Ö oder Ü kennt?!?!

Ein ziemlich sicherer Tip ist : alle!

Als erstes wird wiederholt:
AHHHHHH DEUTSCHLÄND! Awesome!

Und dann geht's los,
fast jeder kennt einen, war schon einmal dort oder arbeitete in Fränkfurt, Nörnbörg, Düsseldörf, Stüttgart, Börlin, Hämbörg oder Kaisersläutern...

Gestern haben wir auf unserem Weg eine Geisterstadt entdeckt. Bis 1943 wurde dort aus einem 20 Meilen langen Minenstystem Gold geschürft. In der Stadt wohnten bis zu 5000 Menschen. Als es kein Gold mehr gab sind alle weitergezogen und die Stadt verrottete so vor sich hin.
Mit allen Dingen aus dem täglichen Leben die die Bewohner dort gelassen haben.

Zum Glück kam in den 2000ern jemand auf die Idee, einpaar Wohnhäuser, die Kirche, die Schule, die Post usw. zu restaurieren.
So bekamen wir einen tollen Einblick wie es damals dort so aussah und das alles mit originalen Möbeln, Geschirr, Klamotten, Werkzeugen und Musikinstrumenten.
Sehr beeindruckend war die die Erste Hilfe Station mit ihren Utensilien und das Gefängnis mit dem Baum, an dem in den Jahren 34 Golddiebe gehängt wurden.
Spoky!

Eigentlich hätten wir uns gerne dort in der Sonora Wüste, wie viele andere Camper mit ihren 800.000$ fahrenden Villen, irgendwo hingestellt um nachts - ohne jegliche Lichtverschmutzung- den Sternenhimmel zu bewundern.

Aber irgendwie waren wir auf einmal und viel zu schnell in der Nähe des Gila River.
Wasser bedeutet Leben, Wasser bedeutet Zivilisation und unserem Fall riesige Rinderherden.

Also sind wir weiter in Richtung unseres Zieles Phoenix gefahren und haben glücklicherweise noch einen Platz im White Tank Mountain Park bekommen.
Da Phoenix unter einer Smokglocke liegt, werden wir nicht weiter in diese Richtung fahren. Muss ja nicht sein!

Natürlich sind wir wieder umgeben von Sand, Staub, Kakteen und Bergen.

UND von Tieren!!!
Der Tag fing mit einer Coyoten Famile an, gefolgt von einem Kolibri der aussen am Fenster unseren glitzernden Weihnachtsmann- Pinguin beobachtete. Weiter ging es bei unserem schlimmer als "moderaten" Marsch durch Canyons und Kakteen mit unzähligen mini Hasen, einer müden Eule in einem Kaktus, wild umher rennenden Roadrunner und kopflos auf und ab flitzenden Erdhörnchen.
Eigentlich sollte unsere Tour bis zu einem Wasserfall gehen, da aber auch in dieser Gegend das Wasser etwas knapp ist, war dies quasi ein Zonk!

Jetzt lassen wir langsam den Abend ausklingen.

Der Kartoffelsalat ist zusammen gebastelt, die Fränkfurter Würstchen warten auf ihre morgige Hinrichtung und wir wünschen Euch ein entspanntes Weihnachtsfest.

Was ihr euch auch immer vorgenommen habt!

Wir werden Wäsche waschen und zu einem neuen Statepark umziehen. Nicht weit entfernt, aber mit einem See und wilden Eseln.

In diesem Sinne Marry Christmas

Mittlerweile verschmelzen wir mit der Umgebung

Mittlerweile verschmelzen wir mit der Umgebung

Wüsten Lunch

Wüsten Lunch

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Aufgrund unseres Berufes dürfen wir da arbeiten, wo andere Urlaub machen.....allerdings dürfen wir auch dann arbeiten, wenn andere Urlaub machen!! Aber jetzt sind wir dran! Vom 28.11. 24. bis Februar reisen wir endlich wieder!!! Wir haben uns für Kreuzfahrten und für das Mieten eines Campers entschieden. Und das in und um die USA. Morgen geht's los.....endlich!
Details:
Aufbruch: 28.11.2024
Dauer: circa 11 Wochen
Heimkehr: Februar 2025
Reiseziele: Vereinigte Staaten
Live-Reisebericht:
Katja und Thorsten schreibt diesen Reisebericht live von unterwegs - reise mit!
Der Autor