Rucksäcke, Kreuzfahrten und ein Camper
Kolumbien...eine schöne Überraschung
Alles hat ein Ende...nur die Brotwurst hat 2!
Wir hatten einen super schönen und super heißen Tag in dem wunderschönen Cartagena/ Kolumbien.
Bereits beim betreten des Hafengebäudes ( natürlich mal wieder in einem postkartenreifen Frachthafen) waren wir positiv überrascht.
Es war diesmal kein Gebäude in Form eines Hauses mit 4 Wänden und Stacheldraht-Verzierung, sondern ein Tierpark.
Wir gelangten direkt vom Schiff in eine Art Dschungel mit wilden Papageien, Aras, Pfauen, kleinen Schweinchen und Flamingos!
Da wir so ziemlich die Ersten waren die um 11h das Schiff verlassen hatten, haben wir noch gewitzelt, dass die nicht fliegenden Papageien morgens in den Baum hoch geworfen werden und abends mit dem Lasso wieder runter geholt werden.
Von wegen...alle diese Tiere waren freiwillig dort. Alle Konten fliegen, ok..ausser ( tendenziell) das Schwein!
Natürlich war gaaaaanz aussen um diese Oase herum ein Zaun, damit die 4 Füssler nicht zwischen den Kontainern rum flitzen, aber nach oben gab's kein Netz oder ähnliches.
Beeindruckend!
Eine echte Oase im Grossstadtdschungel.
Da wir auf der Suche nach einem Taxi waren, standen wir etwas unter Zeitdruck. Der Aufenthalt in Cartagena war relativ kurz veranschlagt...11h bis 17.30h
Fest entschlossen entweder eine private Taxitour für 2 zu machen ( im Idealfall nicht in einem Drogenkuriertaxi) oder mit dem weltweit bekannten roten Hop-Hop Bus die Stadt zu erkunden, haben wir uns in das Schleusertreiben gewagt.
100 hoch offizielle Tourismusbeauftragte -mit lustig bunten Mappen voll mit Informationsmartial über die sehenswerte Stadt) boten uns ihre Dienste in Sekundentakt an.
Sightseeing per Taxi, Bus, Partytaxi, Partybus, viel besseres Taxi, viel mehr Partyimbus, noch mehr Infos für weniger Dollars....die Auswahl war riesig oder besser: fast unendlich.
Da William ( unser neuer kurzzeit Amigo aus Cartagena) eine lustige Art hatte und nicht aussah als ob wir mit Drogenkondomen gefüttert zurück auf unser Schiff müssen, haben wir mit ihm exklusive Verhandlungen geführt.
Nach 2 gewechselten Sätzen standen 5 weitere Männer um uns herum und hörten der lustigen Konversation über Angebot und Nachfrage zu.
Wir 3 waren uns recht schnell einig, bis es zum gegenseitigen Abnicken des Preises kam.
An diesem Punkt der Verhandlung " ent- amigosierten" wir uns wieder.
Er hatte souverän für eine 2 Stunden Tour 150$ veranschlagt. Natürlich auf Verandlungsbasis.
Unsere Reisegruppe wollte aber nur 50$ ( unterhandelbar) zahlen.
150$ ist für ein südamerikanisches Land sehr, sehr, sehr viel Geld. Besonders wenn man beachtet, dass es sich um eine Stadttour mit ca. 20 zu fahrenden Kilometern handelt.
William ging nach einem bißchen Verhandlung erst auf den Deal ein, dann wollte er doch lieber noch 2 andere Personen in das Auto mit rein packen, das wollten wir ( wie bei der Vorverhandlung bereits erwähnt) nicht.
Nach Rücksprache mit einem Kollegen wollte er uns an einen anderen Schleuser weiter geben. Dieser passte aber nicht in unser Bild von einem seriösen Taxifaher.
Als nächstes kamen noch andere Personen ins
( Verhandlungs) Spiel und wir waren raus aus der Nummer.
Adios amigo William, es war nett mit dir zu Handeln, aber die Wege müssen sich an dieser Stelle wieder trennen, da wir jetzt Plan B umsetzen!
Keine 2 Meter später haben wir einen unschuldig, da bezahnspangten Angestellten von der Hop-Hop Busgesellschaft gesehen.
Wir sollten den offiziellen Ticket Preis zahlen und werden zusätzlich noch in einem Minibus zu der 3 km entfernten Bushaltestelle gefahren.
DEAL
Gabriel der Zahnspangen-Engel und wir gingen sofort eine innige Freundschaft ein.
Da sich -erwartungsgemäss alle An und Abfahrszeiten gemäss südamerikanischen Standart etwas verzögerten- quatschen wir ein bisschen mit ihm.
Ein super nette Bekanntschaft vom Ticketverkauf bis zur zufälligen Begegnung am Abend, als er sich Gedanken machte, warum wir laufend unterwegs sind!
( er weiss ja nicht, das wir in ca. 3 Wochen 30 km zu Fuss unterwegs sein werden!)
Aufgrund der atemberaubenden 32 Grad und mal wieder viel energiefressenden Luftfeuchtigkeit von 80% haben wir nur einmal Hop on gemacht und sind nach 12 Stationen wieder am Anfangspunkt unserer Tour ausgestiegen.
Die Altstadt war - für uns- eine der schönsten und interessantesten Stellen in der Stadt. Von dort aus sind wir durch viele kleine Gassen, an wunderschöner Architektur, tollen Restaurants und Cafés vorbei gelaufen.
In einem sehr schön restauriertem Kloster oder Krankenhaus haben wir dann sogar leckeren Kaffee bekommen.
So richtig frisch gemahlenen und aufgebrühten kolumbianischen Kaffee. Das Thorsten dieses Geschmackserlebnis noch erfahren durfte grenzt an ein Wunder, welches dem Bau des Kanals fast in den Schatten stellt!
Wenn man an Kolumbien denkt, hat man als erstes Drogen, dann Drogen und an dritter Stelle vielleicht Drogen im Gedächtnis.
(Okeeeeee, wenn ein Tesla Spacetruck durch die Strassen fährt, dann könnte man auch zusätzlich an Drogen denken.)
Aber aufgrund der (weiteren) sicheren Einnahmequelle
" Tourismus " ist Cartagena die sicherste Stadt in Kolumbien.
Es ist wie gewohnt viel Polizei present, aber ohne Maschinengewehren oder in grossen Gruppen.
Es gibt nur einen grossen Nachteil....es ist das ganze Jahr ziemlich gleich heiß.
Daraus Resultiert, dass diverse illegale Grünpflanzen gut wachsen- womit wir wieder bei dem grossen Problem des Landes sind- und für uns ist das kein angenehmes Reisewetter.
Aber tendenziell wurde Kolumbien wegen den durchweg positiven Erfahrungen auf unsere Bugetlist gesetzt.
In den letzten Tagen wurden wir des öfteren an Bord mit einem erschreckenden "CODE ALPHA" konfrontiert.
Seit dem wir so eine abartig Hitze/Luftfeuchtigkeit Kombination haben, mussten wir diesen Code des öfteren hören.
Wir haben draussen seit einigen Tage diese Wetterkombi und kommen dann ins innere des Schiffes.
Dort herrschen Temperaturen wie im Eisschrank.
Dieser Umschwung ist nichts für Weicheier.
Wie bereits erwähnt ist ein sehr, sehr hoher Prozentsatz unserer Mitreisenden sehr, sehr betagt.
Ein 84 jähriger Deutscher, den wir gestern Abend spontan adoptiert hatten, bemängelt auf dem dem Schiff:
... O-TON... die ganzen alten Menschen!!!
Wenn die Ersthelfer dringend zu einem medizinischen Notfall gerufen werden, dann kommt über die Bordlautsprecher ein echt bedrückendes und sehr dumpfes Signal.
-Man könnte annehmen es folgt die Nachricht, dass das Trumpfieber ausgebrochen ist, alle seine Wähler müssen sofort zur Quarantäne nach Guantanamo.-
Aber es folgt stattdessen eine sonore Stimme -die ohne irgendeine Betonung- die bedrohlichen Worte
" Code alpha, Code alpha...gefolgt von einer Ortsangabe " mehrfach sagt.
Es herrscht sofort Ruhe unter den Reisenden und jeder denkt sich wahrscheinlich, daß er selbt Glück hatte, weil der Sensemann sich hinter einer anderen Tür versteckte.
Das ist echt böse und gemein, aber hey...wir haben diese Blicke jetzt des öfteren gesehen....
Und 3 Personen die an verschieden Häfen mit Koffern ausgestiegen sind!
Aber eine Person ist wieder zurück an Bord gekommen....Diese wohnt jetzt wahrscheinlich komplett in ihrer Kabine und hat die Heizung an!
Ähnlich wie wir! Unsere Klimaanlage ist komplett aus, manchein Bewohner der Kabine könnte sogar meinen, dass der Regler auf " heizen" steht...da sind sich die Kabienbewohner seit mehreren Tagen uneinig drüber.
Sicher ist jedoch das auffällig viele Mitreisenden am Husten sind oder ziemlich rauhe Stimmen haben.
In der Beatles- Bar ist es am aller kältesten....die Beatles haben 3 Tage in Folge alle Auftritte abgesagt, weil Ringo Star auch krank war.
Wir lassen jetzt mal so langsam den Tag ausklingen!
Bis bald......
Aufbruch: | 28.11.2024 |
Dauer: | 9 Wochen |
Heimkehr: | 01.02.2025 |