Iceperience - wetterfest oder wetterscheu?
15.8. Egilstadir - Skaftafell
Von Egilstadir in Richtung Skaftafell
Aus irgendeinem Grund war die Nacht für mich recht schlaflos. Um mir die Zeit zu vertreiben, habe ich irgendwann angefangen Tetris zu spielen. Erst war ich schlaflos, jetzt bin ich tetrissüchtig.
Nach einem wirklich netten Frühstück geht es weiter in Richtung Skaftafell Nationalpark. Wieder durchfahren wir eine Landschaft, die einen dazu motiviert, bald wieder nach Island zu fahren. Wir halten in Djupivogur und gönnen uns ausnahmsweise einmal eine Soup of the day.
Soweit wir es übersehen, besteht Djupivogur im Wesentlichen aus einer Küstenstrasse und einigen malerischen Häusern. Eines davon ist über 200 Jahre alt, geht auf dänische Kaufleute zurück und beherbergt heute ein Museum. Durch seine Holzfassade, eine Rarität im holzlosen Island, hat es mich an einen Westernsaloon erinnert.
Nach diversen Abstechern zum Strand und vermeintlichen Seehundbänken und der Entdeckung eines pinguinähnlichen Vogels kommen wir zum Jokurlsarlon, dem Gletschersee des Breidarmerkurjoekull. Wir haben Glück. Die Sonne strahlt von einem makellos blauen Himmel auf diesen unglaublich blauen See, auf dem riesige Eisberge treiben. Irgendwann reißen wir uns los und fahren weiter in Richtung Skaftafell Nationalpark, allerdings geben wir uns vorher noch das Versprechen, dass wir hierhin zurückkommen.
Und irgendwann an diesem Tag haben wir sie wieder getroffen: unsere beiden Radhelden. Sie hatten sie fast drei Viertel der Ringstraße hinter sich gelassen.
Leider haben wir uns dann nicht mehr gesehen. Aber ich bin mir sicher - die beiden haben auch noch die letzten Kilometer locker geschafft.
Greetings to the both heros, who had the "refreshig and relaxing experience" island by bike
Wir halten nach einem Zimmer Ausschau, werden aber im sehr schönen, aber leider ausgebuchten Frost og Funi (Frost und Feuer) darauf aufmerksam gemacht, das selbst die Campingplätze überfüllt sind. Wir finden allerdings noch ein Plätzchen auf dem Campingplatz in Svinafell. Spätestens an dieser Stelle wissen wir den guten Rat zu schätzen, den uns Eva aus dem Forum gab: Es wird der Tag kommen, da werdet ihr froh sein, ein Zelt mit dabei zu haben. Nehmt auf jeden Fall eins mit.
Nach meinem subjektiven Empfinden war der Campingplatz übrigens nicht überfüllt, sondern angenehm belebt. In Sichtweite (!) campte ein sehr nettes französisch-deutsches Pärchen, deren Campingausrüstung deutlich ausgefeilter war als die unsere. Dennoch war es auch den beiden nicht möglich, die Heringe tiefer als 2 cm in den - vermittels Grasnarbe getarnten - Steinboden zu schlagen. Ansonsten ist der Campingplatz in Svinafell empfehlenswert. Er liegt sehr schön an einem kleinen Wasserfall, man kann ein heißes (kostenpflichtiges) Schwimmbad besuchen und die sanitäre Ausstattung ist auch gut - nur der Boden lässt eben zu wünschen übrig. Wir schlafen gut und lange und verpassen so den Morgentau.
Der überfüllte Campingplatz (zugegeben: schaute man in die andere Richtung, sah man auch andere Camper)
Aufbruch: | 05.08.2005 |
Dauer: | 17 Tage |
Heimkehr: | 21.08.2005 |