Iceperience - wetterfest oder wetterscheu?
20.8. Arnarstapi - Hellnar
20.8. Wanderung von Arnastapi nach Hellnar
Ich wache nur langsam auf und fühle mich wie gerädert. Minuten vergehen, bis ich es schaffe, mich auf die Seite zu drehen. Mein erster Gedanke ist, dass ich wohl auf einem Stein (auf einem Felsen?) geschlafen habe. Etwas wacher diagnostiziere ich schweren Muskelkater im Rücken. Zum Glück habe ich in meiner gestrigen Reitglückseligkeit nicht gleich einen zweiten Ausritt für den heutigen Tag gebucht. Ich kann kaum aufstehen - ich hätte mich wohl kaum auf ein Pferd hiefen können.
Nach einem ausgiebigen Frühstück mit Luxus Silt & Co. starten wir mit einer ebenso leckeren Wanderung entlang der Küste zum Gasthaus in Hellnar. Als erstes begegnen wir Bardur, dem steinernen Riesen. Badur war der erste Siedler von Snaefellsnes, heute erinnert eine riesige Skulptur aus Lavasteinen (woraus sonst? Marmor?) an ihn. Natürlich ragt sich auch um ihn eine Legende. Er soll halb Mensch, halb Riese gewesen sein. Er lebte und arbeitete auf seinem Hof Laugarbrekka. Ganz in der Nähe, in Arnastapi, wohnte sein Bruder Porkell. Die Kinder der beiden spielten gerne miteinander. Raudfeldur, ein Sohn Porkells, setze Bardurs Tochter Helga auf einen Eisberg und schob sie hinaus aufs Meer. Helga kam zwar gut in Grönland an, jedoch war Bardur sehr wütend und übte grausame Rache. Er stieß Raudfeldur in die Schlucht Raudfeldsgjá und seinen Bruder Sölvi vom Felsen Sölvshamar ins Meer. Danach verschwand Bardur für immer unter der Eiskappe des Snaefellsjökull (ob die Erderwärmung in wohl wieder ans Tageslicht bring?).
Der Weg von Arnastapi nach Hellnar ist sehr schön und sehr einfach zu begehen. Tatsächlich treffen wir eine nennenswerte Anzahl von "Mitläufern". Dennoch finden wir im Fjöruhusid noch ein Plätzchen und genießen wieder einmal den Blick auf die Badstofa, die große Brandungshöhle. Leider ist das Dach der Höhle eingestürzt, so dass es eigentlich nur ein Bogen zu sehen ist.
Wir nehmen den selben Weg zurück und brechen unser Zelt ab - schließlich haben wir uns für die letzte Nacht in eines der besten Hotels Islands eingebucht, und da will man jede Minute auskosten (um den Preis wenigstens im Ansatz vor sich selbst rechtfertigen zu können).
Aufbruch: | 05.08.2005 |
Dauer: | 17 Tage |
Heimkehr: | 21.08.2005 |