Iceperience - wetterfest oder wetterscheu?
9.8. Heimaey und Reykjavik: Bootstouren
Auch an unserem zweiten Tag auf Heimaey nieselte es und natürlich lag die Insel in dichtem Nebel. Was ich bisher nicht wahr haben wollte, wurde Gewissheit: Wenn ich nicht 14 Tage komplett auf Heimaey verbringen wollte, musste ich mich wohl oder übel auf die Fähre wagen.
Ich habe Boot fahren erst einmal geübt. Mit einer Bootsfahrt rund um die Insel. Papageientaucher von ihrer anderen Seite: mitten auf dem Meer oder in den kompletten Kolonien. Wunderschön. Dazu gab es viele andere Arten. Ich bin nicht so ornothologisch, aber es war wunderschön - und ich habe das Boot fahren gut vertragen.
Zum Schluss der Tour sind wir dann in eine Höhle gefahren. Auch als der Kapitän zum dritten Mal sagte, hier herrsche eine gute Akustik, habe ich nicht geschaltet. Erst als der Kapitän sich sein Saxophon reichen ließ, schwante mir etwas. Mitten in der Höhle intonierte er eine isländische Volksweise. Pure Touri-Bespaßung. Egal. Ich war einfach nur gerührt, ich mochte den Ort und die Musik ging einfach unter die Haut. Der Moment hätte ewig dauern können.
Die zweite Bootsfahrt an diesem Tag, die Fährfahrt von Heimaey nach Polarkshöfn war nicht annähernd so spektakulär - und auch nicht annähernd so schaukelig wie die Hinfahrt. Ich hatte pünktlich eine Stunde vor Abfahrt eine dieser Wundertabletten genommen, habe es dann noch aus eigener Kraft auf die Fähre geschafft, dort gemerkt das mein Magen angesichts der drohenden Fahrt schon ein wenig rebelliert und dann, dann bin ich eingeschlafen. Tief und fest. Mit mir ungefähr 80 % der anderen Fährgäste, so dass man schon den Eindruck eines Totenschiffs hätte bekommen können (wenn man denn eben wach gewesen wäre).
Wieder in Reykjavik haben wir dann die einzige schlechte Erfahrung des Urlaubs gemacht: Wir hatten uns eine Unterkunft in der Nähe des Busbahnhofs gesucht, damit wir es am nächsten Morgen zu den verschiedenen Autovermietstationen nicht so weit hatten. Wir haben telefonisch alles klar gemacht, den Vermieter vor Ort getroffen, bezahlt - und dann hat er uns kein Zimmer in dem Treffpunkt gegeben, sondern eines am anderen Ende der Stadt in irgend so einer Kascheme. 30 Zimmer auf einem Flur, eine Dusche für alle, eine Herrentoilette, eine Damentoilette. Das wars. Und wir mussten 30 Minuten mit vollem Gepäck zum Busbahnhof zurück laufen. Ich habe mich schwarz geärgert. Über mich, dass ich mir das Zimmer nicht vorher zeigen lassen habe. Und über diese Abzockerei (80 Euro und dafür noch verarscht).
Blick von Heimaey aufs Meer. Gegen Mittag.
Aufbruch: | 05.08.2005 |
Dauer: | 17 Tage |
Heimkehr: | 21.08.2005 |