Farm&Travel in Australien
Die Reise beginnt: Auf dem Weg
In Brisbane hieß es nun auch für unsere Gruppe Abschied von einander zu nehmen. Wir verbrachten einige kurze Nachmittagsstunden in Brisbane, dann verabschiedeten wir uns alle voneinander und jeder ging seiner Wege. Um zu meinem Job zu gelangen, musste ich zuerst nach Townsville fliegen. Dort würde ich zwei Näche verbringen, bis ein Bus nach Richmond fuhr, von wo aus die Farmer mich abholen würden.
Vor dem Old Treasury Building stand inzwischen ein riesiger Weihnachtsbaum, der etwas künstlich aussah...
So kurzfristig Flugtickets zu bekommen war kein Problem gewesen, aber: Ich konnte im Internet oder per Telefon in ganz Townsville kein Hostel finden, in dem noch ein Bett frei war. Außerdem kam ich erst um halb zehn abends in Townsville an, zu spät also, um noch auf Hostelsuche zu gehen. Ich hoffte also, dass vielleicht am Flughafen ein Bus eines Hostels stand, der mich doch mitnahm oder dass ich durch Zufall jemanden traf, der wusste, wo noch etwas frei war. Plan B: Im Flughafen oder bei McDonalds schlafen.
Im Flugzeug unterhielt ich mich mit einer Frau Ende zwanzig. Sie wohnte in Townsville. Als ich ihr von meinem Problem erzählte, erklärte sie sich sofort bereit, mich für eine Nacht aufzunehmen. Ich war einfach baff! Sie kannte mich überhaupt nicht und lud mich einfach ein, bei ihr in der Wohnung zu schlafen! Natürlich war ich mehr als glücklich, eine sichere Unterkunft für die Nacht zu haben und noch dazu umsonst. Der zweistündige Flug verging rasch. Am Flughafen wurden wir von dem Ehemann der Frau abgeholt und nach einer Stunde thailändischem Essen und Futurama im TV schlief ich entspannt auf der Luftmatratze im Büro der beiden ein.
Am nächsten Morgen war ich sehr früh wach, da meine innere Uhr den Rhythmus von Ettiewyn übernommen hatte. Leise packte ich meine Sachen, hinterließ einen Gruß und verließ die Wohnung der beiden, denn ich wollte sie nicht wecken, hatte aber auch keine Lust, noch mehrere Stunden zu warten, bis sie wach waren - schließlich war Sonntag und sie würden lange schlafen.
In der selben Straße fand ich ein Fast Food-Restaurant und fragte dort nach dem Weg in die Innenstadt, um zu einem Hostel zu gelangen. Jedoch musste ich bestürzt feststellen, dass ich mich einige Kilometer vom Stadtkern entfernt befand und dass auch kein Bus fuhr!
Wieder einmal retteten mich die hilfsbereiten Australier: Ein älteres Ehepaar bot sofort an, mich ins Hostel zu fahren und bezahlte mir zudem ein Frühstück! Satt und glücklich gelangte ich also in die Stadt. Erlebnisse dieser Art hatte ich häufig, bei denen mich Einheimische mit ihrer Offenheit und Hilfsbereitschaft schier verblüfften.
Townsville ist für Australien als Militärstandort bedeutsam, aber auch als Urlaubsziel hat die Stadt sich einen Namen gemacht. Vor der Küste liegen nämlich die schöne Insel Magnetic Island und das Great Barrier Reef.
Als erstes suchte ich nun nach einem Hostel, um ein sicheres Bett für die Nacht zu haben und mein Gepäck abstellen zu können. Bald fand ich eines nah dem Stadtzentrum. Es war ein wirklich schlechtes, aber es war ja nur für eine Nacht, also machte es mir nichts aus.
Nun schlenderte ich durchs Stadtzentrum und besuchte ein Internetcafé, dann ging ich zur Promenade "The Strand". Hier wimmelte es von Cafés, Spielplätzen und Hotels, die nur durch kleine Parks vom Sandstrand getrennt wurden. Lange ging ich hier spazieren und erfreute mich an dem Blick aufs Meer. Alles sah so exotisch aus, und ich genoss die Sonne.
The Strand
Anzac Memorial
Am nächsten Morgen stieg ich erneut in einen Greyhound ein und los ging die Fahrt mitten ins Outback! Ich war fasziniert, denn ich hatte nicht erwartet, diese Landschaft in Queensland anzutreffen. Sie unterschied sich komplett von der Gegend um Ettiewyn. Hier war die Erde rot, sandig, mit nur wenigen Bäumen und vollkommen flach. So stellt man sich das Outback vor! Nun fuhr ich hier mit dem Bus entlang und sah die Weite und Grenzenlosigkeit zum ersten Mal mit eigenen Augen...
Die Pause machten wir an einem Roadhouse mitten im Nichts. Ein kleines Haus mit Tankstelle, darin ein kleiner Shop und daneben ein Container mit Toiletten. Glühende Hitze und ringsherum nichts als Sand und ein paar Bäumchen.
Nach einer halben Stunde fuhren wir weiter und näherten uns Richmond - und der Farm, auf der ich arbeiten würde.
Aufbruch: | 07.11.2006 |
Dauer: | 3 Monate |
Heimkehr: | 07.02.2007 |