Farm&Travel in Australien
Where the reef meets the rainforest: Cairns I
In Cairns hatte ich zehn Tage Zeit, während ich auf meine neuen Arbeitgeber wartete. Das Schuljahr endete in dieser Zeit. Die Kinder der Farm gingen nicht in eine normale Schule, denn das geht im Outback natürlich nicht - die Farm der Familie befand sich schließlich 400 km vom nächsten Ort entfernt. Statt dessen nahmen die Kinder an der "School of Distance Education" teil, die ihren Sitz in Cairns hatte. So wurden sie von Cairns aus per Funk und Internet unterrichtet. Da das Schuljahr gerade endete, trafen sich nun alle Kinder mit ihren Eltern in der Stadt. Das passte gut, denn so konnte die Familie mich von hier aus einfach mitnehmen, wenn sie zurück zur Farm fuhr.
Ich freute mich, dass ich nun zunächst zehn Tage in dieser tollen Gegend verbringen konnte, wo es so viel zu unternehmen gab.
Am ersten Tag erkundete ich zunächst die Esplanade, eine Promenade ähnlich wie The Strand in Townsville. Statt auf einem Sandstreifen spazierte man hier jedoch über einen Bretterweg am Meer entlang. Cairns war wirklich tropisch - türkisblaues Meer, Palmen, Pelikane und Sonne ohne Ende... Genau das richtige, um mich von den letzten Tagen zu erholen.
Am Ende der Esplanade befand sich eine große Salzwasserlagune, an der jede Menge Trubel herrschte. Touristen wie Einheimische lagen in der Sonne, zogen ihre Bahnen im Wasser oder saßen einfach da und unterhielten sich. Ein wunderbarer Ort, um sich ins Gras zu setzen und dem regen Treiben am Pier zuzusehen.
Am Nachmittag machte ich mich auf den Weg zu den Flecker Botanic Gardens, von denen ich absolut begeistert war. Die Gärten waren einfach wunderschön, voll von Palmen und Pflanzen des Regenwaldes - von kleinen Blümchen bis hin zu Riesen.
Neben kleinen Regenwäldern und Blumenbeeten gab es einen Garten mit Nutzpflanzen der Aborigines: Auf Tafeln wurde hier erklärt, wie die jeweiligen Pflanzen genutzt wurden, als Nahrung, Medizin oder zur Herstellung von z.B. Kleidung und Werkzeugen. Zum anderen gab es noch den Gondwanan Evolutionary Trail. Hier wurde erklärt, wie sich die Natur Australiens im Laufe von Millionen von Jahren entwickelte und veränderte, bis sie zu dem wurde, was sie heute ist.
Gegenüber den Flecker Botanic Gardens befand sich der Rainforest Boardwalk, der zu zwei Seen führte. Hier war es um einiges wilder als im botanischen Garten. Der Bretterweg führte mitten durch den Urwald, vorbei an riesigen Bäumen, üppigen Büschen, vermodernden Sträuchern und allem erdenklichen Grün, dass man sich vorstellen kann. Dann und wann ließen sich große Bush Turkeys (wilde Truthähne) beobachten.
Der Boardwalk führte schließlich in einen kleinen Park, von dem aus es zu den beiden Seen, den Centenary Lakes, ging. Das blaue Wasser, der Wald und die Berge im Hintergrund - diesen Ort kann kein Wässerchen trüben, dachte ich, bis ich das Schild "Vorsicht Krokodile" entdeckte!
Am nächsten Tag ging ich in die Cairns Regional Gallery. Die Gallerie zeigte Leinendrucke des Künstlers Dennis Nona. Dieser ist ein Torres Strait Islander und so drehen sich seine Werke um die Mythen dieses Volkes. Die Bilder fand ich sehr eindrucksvoll.
Nachdem ich nun schon einiges von Cairns gesehen hatte, freute ich mich auf die Touren in die Umgebung.
Cairns Regional Gallery
Aufbruch: | 07.11.2006 |
Dauer: | 3 Monate |
Heimkehr: | 07.02.2007 |