Elli in Down Under

Reisezeit: Juli 2007 - Juli 2008  |  von Elena M.

Meine Sydney - Zeit

16 October ueber: 18 August - 22 September

Dies ist nun der lang erwartete Bericht. Und ich muss euch warnen, es wird ein langer werden, also nur anfangen zu lessen, wenn ihr gewillt seid ihn bis zum Schluss durchzustehen. Es wird auch wirklich endlich Zeit, dass ich ueber meine 5 Wochen in Sydney schreibe, denn ich bin ja jetzt auch schon wieder 3 Wochen in Melbourne.....
Wo fange ich an??? Wie ich ja schon in meinem letzten Bericht erwaehnt habe, hat mir Sydney endlich das Gefuehl gegeben in Australien angekommen zu sein, mein Traum nimmt Gestalt an! Mit diesem wachsenden Traum geht aber auch gleichzeitig das Verlangen und die Gedanken an zu Hause verloren. Nicht dass ich gar nicht mehr an zu Hause denke, aber es ist nicht mehr der Mittelpunkt meines Denkens, sonder Australien, mein Leben hier und meine weitere Reise. Das war dann auch leider der Grund wieso ich mich entschlossen hab mich von meinem Freund zu trennen. Ich weiss dass es eine unguenstige Situation war aber, wenn ich so egoistisch sein darf, es war das Beste fuer mich selbst. Ich habe meine Zeit in Sydney so sehr genossen, wie ich es anders nicht haette tun koennen....

Michael's, Joni's und Doro's letzte Woche haben wir also noch damit verbracht, dass wir ein wenig shoppen waren, naja hauptsaechlich die Jungs... und wir waren in den "Blue Mountains"! 2 Stunden ausserhalb von Sydney fanden wir diesen wunderschoenen Regenwald. Nachdem wir in das sehr familiaere Backpacker eingebucht hatten machten wir uns auf den Weg fuer die erste Tour. Wir beschlossen den 4 ½ stuendigen 'track' bei den Wentworth Falls zu unternehmen. Dieser 'track' war nur fuer erfahrenen Kletterer ausgeschrieben und das hat man definitiv gemerkt; wir mussten teilweise an Abhaengen raufklettern, an denen extra ein Seil zur Unterstuetzung angebracht war. Fast den ganzen 'track' ueber haben wir keine anderen Besucher getroffen. Es war einfach "amazing". Man konnte diese wundevolle Landschaft einfach geniessen. Am zweiten Tag haben wir uns dann noch die "three sisters" angesehen, leider hatte man hier wieder weniger seine Ruhe, weil dort viele Touristen waren. Nach dem wiederum anstrengenden walk von 2 Stunden machte sich auch langsam wieder ein Muskelkater bemerkbar. (Ich hab also beschlossen erst mal weniger 'Sport' zu treiben). Zu erwaehnen sei noch, dass mein Auto mal wieder verrueckt spielte. Es fing nachts einfach so an zu hupen. Als wir nach dem dritten 'Vorfall' beschlossen einfach die Sicherung fuer die Hupe rauszunehemn, fanden wir leider keine... naja ist wohl ein magisches Auto.

Das braucht keine Erklaerungen!

Das braucht keine Erklaerungen!

Wir kamen dann also Freitags Nachmittags nach Hause (Ja, wie schnell man einen Ort sein zu Hause nennt ist schon verrueckt) und es wurde beschlossen, dass wir die naechsten 2 Tage viel feiern wuerden, da uns die drei oben genannten Personen ja am Sonntag verlassen wuerden. Das taten wir dann natuerlich auch! Freitag wurde im beruechtigten Partyzimmer Nr 4 auf dem Balkon gefeiert.
Spektakulaerer war dann jedoch der Samstag Abend. Wir gingen nicht wie gewoehlich im Kings Kross aus, sondern goennten uns ein Ticket zum 'Darling Harbour', um dort die Kneipen unsicher zu machen. Bevor wir losgingen haben wir uns wie immer im 'courtyard' getroffen und dort erst ein paar Bierchen getrunken. Problem nur: Doro und ich haben uns den 'guten' Guun (deutsch: Tuetenwein) gegoennt und wir haben definitive zu viel davon getrunken. Nach ein paar weiteren Freigetraenken in den pubs am harbour (dank den vouchern haben wir ja nie viel Geld fuer Getraenke ausgegeben) war es dann vorbei: mein erster Filmriss.
Also zumindest erfuhr ich das dann am naechsten Morgen. Ich dachte ich wuesste noch alles vom Abend: Ich weiss wo wir waren, mit wem und wie wir nach Hause gekommen sind, nur dass ich mich intensivst ca 20 min mit Max unterhalten habe wusste ich nicht mehr. Max kannte ich bis dahin noch nicht wirklich, er wohnte halt auch im hostel (zu ihm muss man nur sagen: er ist seit 2 ½ Jahren unterwegs und ich denke nicht, dass er den Weg nach Hause noch mal findet oder finden will), erst spaeter haben wir mehr miteinander unternommen; aber er sagte mir dann morgens: "Ja... ich hab dich ja gestern ein bisschen besser kennengelernt." Und ich: "Mhhh, wie was hab ich denn gemacht oder erzaehlt? Ich kann mich nicht daran erinnern mit dir gesprochen zu haben."
Niemand wollte mir sagen was ich ihm genau erzaehlt habe aber er verhielt sich so als ob ich ihm meine tiefsten Geheimnisse anvertraut haette... Naja, auch egal....

Als wir dann morgens um 5 die Jungs (Michael & Joni) verabschiedet hatten und so gegen 12 dann auch Doro, ging ich mit ein paar Leuten ausm hostel zum Bondi zum surfen. Mir war es zwar definitive zu kalt, aber die jungs schlugen sich gut... Naja, Tobi hat aufgegeben nachdem er das Surfboard an den Kopf bekommen hat.
Ja am Bondi haben wir schoene Tage und Naechte erlebt. Einen Abend fuhren wir zum Bondi und haben uns einfach die Sterne angeschaut und ueber Gott und die Welt geredet. Max und Tobi sind dann noch nackt schwimmen gegangen, natuerlich gereade dann wenn ich aufs Klo gehen musste, mist! Abends haben wir noch ein wundervolles Dinner gekocht mit scampis, Kartoffeln mit Dip (echter Luxus als Backpacker) und einem unheimlich leckeren Salat! Ein toller Abend...

Bondi Beach und im Hintergrund der Bondi Icebergs Club...

Bondi Beach und im Hintergrund der Bondi Icebergs Club...

Da mir das Zimmer und die Leute in Sydney so gut gefielen blieb ich die ganzen 5 Wochen ueber in einem Zimmer im hostel. Der einzige der mit mir alle 5 Wochen teilte war Tobi. Wir haben viele Leute kommen und gehen gesehen... Sonja und Jane, deren Geburtstag wir in der World Bar gefeiert haben. Ginger, ein rothaariger Englaender, der einfach ziemlich verwirrt war und immer mit einem glitzernen Hut rumlief; ein komischer Hollaender, der nicht gern geredet hat und zum Schluss hat uns dann Max die Ehre seiner Anwesenheit gegeben. Das Zimmer ist wirklich zu einem zu Hause geworden... auch wenn durch Max dann, zu Tobi, noch ein weiterer Schnarcher meinen wertvollen Schlaf stoerte, aber wozu gibt es Ohrstoepsel?!? (Die ich uebrigens als ein "Zeichen" von Tobi geschenkt bekam, dass ich doch bloss nicht das 'Zimmer' verlassen sollte).
Zwei wirklich nette Maedels hab ich auch kennengelernt. Jana, die ich jetzt schon hier in Melbourne wiedergetroffen habe und Maren. Sie hab ich echt ins Herz geschlossen! Wir kennen uns jetzt zwar nur eine Woche, aber wir haben uns auf Anhieb super verstanden, haben stundenlang gequatscht, obwohl wir den courtyard schon laengst haetten verlassen muessen (aber wir kannten ja den 'night manager'), und ich hoffe dass ich sie hier wiedertreffe wie es ausgemacht war.

Da ich ja leider in Sydney keinen Job gefunden hab, naja so richtig hatte ich auch noch keine Lust zu arbeiten, habe ich viel Zeit allein verbracht. Manchmal war es langweilig, aber es war schoen, sich einfach mit einem Buch in den Hyde Park oder den Botanischen Garten, mit Blick aufs Opera House und Harbour Bridge, zu legen und zu lesen; oder einfach einen sonnigen Tag am Darling Harbour zu verbringen und das Treiben zu beobachten... oder im 'Penny's market' shoppen zu gehen, wo es das Beste Obst zum Spottpreis gibt. Manche Tage verbrachte ich mit Max, z.B. auf der APEC Demo, wo gegen die Politik und natuerlich Bush demonstriert wurde.

So stand die Polizei an der Hauptstrasse... pure Geldverschwendung!

So stand die Polizei an der Hauptstrasse... pure Geldverschwendung!

Wenn Tobi dann mal frei hatte haben wir eine echt schoene Zeit verbracht. Ob wir einfach nur durch die Stadt gelaufen sind und die Leute beobachtet haben oder im Botanischen Garten sassen und ueber die Vergangenheit, das hier und jetzt und die Zukunft geredet haben oder wir mit Maren auf dem 'spring festival' in Sydney waren (wo wirklich viel techno gespielt wurde...) oder Abends in irgendwelche Pubs gegangen sind,mhhh... ich hab Sydney echt genossen! Ein unvergesslicher Abend war der 'Piercing-Abend': Tobi und ich waren in der Innenstadt in ein paar pubs; haben erst mal realisiert, dass es Rugby auch in Europa gibt, es liefen naemlich gerade die 'world championchips', die in Frankreich ausgetragen wurden; und als wir ganz in Ruhe einer Live-Band lausten beschloss Tobi aufeinmal er muesse sich ein Augenbrauenpiercing stechen lassen. Da wir in der Innenstadt kein Piercingstudio gefunden haben, gingen wir also zum Kings Cross... wir wissen bis heute nicht ob sie die Kanuele mit der sie die Piercings stechen je desinfizieren. ;-(

Wir aufm Spring-Festival

Wir aufm Spring-Festival

Am Besten war natuerlich mein letztes Wochenende: Tobi hat sich frei genommen, wir haben in Ruhe gefruehstueckt (mit 'geschnorrtem' Brot vom BBQ) und sind dann zum Bondi Icebergs Club in die Sauna gefahren (Paris Hilton hat dort ihren Geburtstag gefeiert!). Es war zwar nur eine sehr kleine Sauna aber mit Blick auf Bondi Beach, das war echt der Hammer! Danach waren wir noch was essen und haben den Abend mit Rum/Cola im courtyard beendet.
Die beiden Jungs (Max und Tobi), die mir inzwischen echt ans Herz gewachsen sind mit ihrem Berliner Dialekt und bloeden aber immer passenden Spruechen, haben mir dann zum Abschied noch ein Bauernfruehstueck gekocht (natuerlich mal wieder mit 'geschnorrten' Kartoffeln vom BBQ)... ja ich vermisse sie echt.

Auch vermisse ich das Hostelleben. Einfach zum Fruehstueck runter zu gehen und irgendwen zu treffen und sich mit ihm unterhalten. Ich denke so ein schnuckeliges hostel ist schwer wiederzufinden, auch wenn es ein bisschen 'scary' war:
Donnerstags haben Leute von der Kirche ein BBQ fuer 3$ gegeben und haben danach immer versucht alle von ihrem Glauben zu ueberzeugen...nur war es eher ne Sekte in der die drin waren. Naja, das Essen war gut! Und Tobi hat immer das Brot das uebrig blieb geschenkt bekommen, also warum beschweren... Ausserdem wurden wir unter der Woche immer in Pubs gefuehrt und haben zumindest einen 'free drink' bekommen und mit den vouchern die wir beim einchecken bekamen dann auch noch ein paar mehr.
Auch wenn uns zu viele Deutsche im Hostel waren war es eine super Zeit, man muss sich dann halt mal an die nicht-deutschen wenden. In Sydney kommen halt fast alle Backpacker an, daher trifft man dann auch so viele Deutsche.

Unser free BBQ

Unser free BBQ

Auch wenn das Foto unscharf ist, es ist das einzige von Max...

Auch wenn das Foto unscharf ist, es ist das einzige von Max...

Noch ein Abend Party (v.l.: Maren, kenn ich nicht, Ike, Scotti- the night manager und Ginger)

Noch ein Abend Party (v.l.: Maren, kenn ich nicht, Ike, Scotti- the night manager und Ginger)

Ich kann nur sagen: Sydney I love you! (Auch wenn es eine sehr hektische Stadt ist, sie hat Charme)

© Elena M., 2007
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Die Reise
 
Worum geht's?:
"Ohhhhh" werden manche sagen, "das ist doch sooo gefährlich" oder aber "Mann ist das mutig!". Hier werde ich versuchen den Menschen, die Angst um mich haben, zu zeigen, dass es Down Under gar nicht sooo gefährlich ist. Ich werde versuchen Einblicke in meinen Alltag in OZ zu geben und hoffe, dass ich so nicht in Vergessenheit gerate.... ;-)
Details:
Aufbruch: 24.07.2007
Dauer: 12 Monate
Heimkehr: Juli 2008
Reiseziele: Australien
Der Autor
 
Elena M. berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.