Namibia - Botswana - Zambia Camping-Safari
Halb und halb: Wildnis und Livingstone
Tag 15:
Gestern abend hatten wir das letzte Mal den Standardspruch unseres Guides vernommen: "ok, folks, plan for tomorrow..." Plan für heute war frühes Aufstehen, Zusammenpacken des camps, game drive zum Abgewöhnen von der lieb gewordenen Wildnis, Fahrt nach Katima Mulilo, shopping im örtlichen Supermarkt, Grenzübertritt nach Zambia, Beziehen unserer Unterkunft im Jollyboys, ggfs. Buchen der Aktivitäten für morgen und abendliche Feier im Restaurant des Jollyboys Backpackers als Abschluss unserer Tour. Punkt 1 und 2 der Tagesordnung erledigten wir routiniert innerhalb von 15 Minuten. Inklusive Duschen. Man entwickelt einen Automatismus und hält sich in Afrika nicht lange damit auf, unter einer eiskalten open-air-Dusche am frühen Morgen zu stehen...Frühstück sieht mittlerweile so aus, daß man sich einen Becher Kaffee holt + Toast und beides verzehrt, während man das zelt abbaut und Sachen verstaut.
Die Elefanten trösteten über den bevorstehenden Abschied vom Busch hinweg...
In Katima Mulilo, der Grenzstadt, kauften wir im örtlichen Supermarkt ein. L. fand nach seinem Biereinkauf neue Freunde auf dem Parkplatz, denen er afrikanische Holzskulpturen abkaufte. Nachdem wir ihn nach einiger Zeit wiedergefunden hatten, stieg er mit seinen "Handelsobjekten" wieder ein und versuchte, sie uns zu verkaufen. Sein Auftritt als afrikanischer Souvenir-Verkäufer war aber nicht von Erfolg gekrönt. Damit hatte er allerdings auch nicht wirklich gerechnet, denn in seinen Augen waren wir Spießer ja eh alle blöd.
Für die Einreise nach Zambia braucht man ein Visum. Das können für Gruppen wie uns, aber auch zambische Unterkünfte organisieren. Wir hatten diesen Service des Jollyboys alle in Anspruch genommen und als wir am border post ankamen, ging es recht schnell: Nur noch ein Formular ausfüllen, ein paar Stempel in die Pässe, noch irgendeinen Versicherungs-Zinnober wegen des Autos und schwupps, waren wir in Zambia !
Zambia ist ja nun - ganz im Gegensatz zum Nachbarstaat Zimbabwe - eines der prosperierendsten und organisiertesten Länder Afrikas. Nicht so erfolgreich wie Südafrika, Namibia und Botswana, aber auf einem guten Weg. Dieser Eindruck wurde aber ca. 30 KM hinter der Grenze zunichte gemacht: Die Verkehrspolizei stoppte uns, kontrollierte die Papiere und unser Fahrzeug. Angeblich waren die Versicherungspapiere für den Anhänger nicht okay und es begann ein Verhandlungs-Marathon ums Bußgeld für diese "Verfehlung" zwischen unserem Guide und den Polizisten. Das war Anschauungsunterricht in Sachen Korruption vom feinsten ! Wir hielten uns raus, war wohl auch besser so, unsere europäischen/neuseeländischen Ansichten wären wohl eher kontraproduktiv gewesen...
Wir erreichten Livingstone. An die Polizisten waren übrigens 500 Namibia-Dollar gewandert...Hier, in Livingstone hatten wir sehr unterschiedliche Reservierungen gemacht: Ich hatte meine A-frame-Hütte ganz für mich allein, das italienische Pärchen genauso ein Teil zusammen, B. und D. hatten Betten im dorm (Schlafsaal) reserviert und L. ein Zelt. Für jedes Bedürfnis und Budget war also ein Schlafplatz da.
Als erstes ließ ich mir an der sehr nett besetzten Rezeption des Jollyboys die Ausflugsmöglichkeiten für den morgigen Tag erklären. Ich wollte zweierlei: Eine halbtägige Rafting-Tour auf dem Zambezi und einen Helikopter-Flug über die Victoria Fälle. Ersteres will fast jeder und war überhaupt kein Problem, letzteres ist etwas kostenintensiv, daher nicht ganz so gefragt. Nur wenn der Hubschrauber mit 4 Passagieren voll besetzt ist, kostet der 10-minütige Flug 120 USD, ansonsten wird´s entsprechend teurer. Es lag leider noch keine zeitlich passende Buchung anderer Gäste für den nächsten Tag vor, aber man versprach mir, alle Hebel in Bewegung zu setzen und ggfs. auch morgen noch zu versuchen, einen Flug für mich zu reservieren. Ich signalisierte, daß ich auch für 2 Plätze bezahlen würde, wenn der Flug sonst nicht zustandekommen könnte.
Gemeinsam machten wir uns anschließend in´s Stadtzentrum von Livingstone auf, versorgten uns am Geldautomaten mit Kwacha, suchten Post, Internet Cafe und Supermarkt auf. Besonders schön ist Livingstone nicht, ist halt eine typische afrikanische Stadt, aber unangenehm oder besonders unsicher ist es dort auch nicht.
Anschließend verlustizierten wir uns am Pool und machten uns irgendwann schick für unser Abschiedsessen. Es gab ein afrikanisches Büffet.
Es war der letzte Abend in der vollen Besetzung, jedenfalls verabschiedeten wir uns alle schon mal, tauschten email-Adressen aus und wünschten uns allen viel Glück. Das italienische Pärchen wollte weiter nach Mosambik zum Tauchen, D. und B. mussten zurück nach Kapstadt, L. wollte sich durch den Westen Afrikas bis Marokko durchschlagen und die Guides mussten am nächsten Morgen sehr früh nach Windhoek zurück.
Aufbruch: | März 2006 |
Dauer: | unbekannt |
Heimkehr: | März 2006 |
Botsuana
Sambia