Namibia - Botswana - Zambia Camping-Safari
Ein Tag wie im Leben von James Bond
Tag 16:
Am Morgen erfuhr ich, daß die Helikopter-Angelegenheit noch nicht klar war, aber man würde mich auch unterwegs auf dem Laufenden halten. (Hää ? Wie ? Naja, die machen das schon !)Ein Kleinbus holte mich und ein paar andere ab (noch nicht sehr 007-mäßig) und fuhr uns in eine Lodge. Hier gab es jede Menge Instruktionen bezüglich des Raftings, mir wurde Angst und Bange ! Die Rafts könnten flippen, also umkippen, man könnte darunter im Wasser liegen, man könnte gegen Felsen knallen und, und, und. Im Notfall würde ein Hubschrauber einen zwar aus der Schlucht holen, aber Krankenhauskosten wären selbst zu tragen... Aaarhg !!! Nichts durften wir mitnehmen:Uhr, Halskette, Ring, alles konnte gefährlich werden und musste runter, Kameras gingen nicht, auch Wasserflaschen nicht. Alles wurde weggeschlossen. Und dann gings in einen LKW und wir rumpelten über üble Pisten bis zum Punkt, von wo wir in die Schlucht hinabstiegen über eine haarsträubende, steile, ewig lange "Treppe", allein das schon halbwegs lebensgefährlich. Naja, zumindest anstrengend. Dann in die Rafts. Ein paar Übungen zum Warmwerden und los ! Wir wurden gefilmt und fotografiert, die Ergebnisse konnten wir nach der Tour kaufen.
Nach kurzer Zeit die erste Stromschnelle, ich habe nur geschrieen und war beim Kommando "down" die erste, die tief im Raft kauerte...Aber war das geil ! Adrenalin-Ausschüttung lief auf Hochtouren ! Nach einigen weiteren rapids dann die whirl-pools, definitiv zu gefährlich für Anfänger. Wir stiegen aus und umkletterten die whirl-pools in den nicht minder anspruchsvollen Felsen. Am Ende hielt mir jemand ein Mikro vor die Nase und fragte mich bei laufender Kamera nach meinem Kommentar:"Hard, very hard ! And scary !" Wieder rein in die Rafts. Unsere potentiellen Lebensretter, die uns in Kayaks begleiteten, vollführten Kunststücke, drehten Eskimorollen und verschwanden manchmal völlig in der Gischt. Wir erreichten eine ruhige Stelle und durften aussteigen und eine Weile im Zambezi schwimmen, machte ich nicht, Gott sei Dank, denn diejenigen, die schwimmen waren, kamen nur mit Mühe und Not und viel Ziehen und Zerren wieder ins Raft. Dann der Höhepunkt: Rapid "Terminator II" (die heißt echt so !)
Rafting-geeignete Flüsse werden in Schwierigkeitsgrade eingeteilt. Grade 5 ist der höchste Schwierigkeitsgrad und der Zambezi ist der einzige Grade-5-Fluss der Welt, der mit blutigen Anfängern machbar ist. Es war grandios, einfach nur toll !
Nach dem Ausstieg wurde es in der Mittagshitze wieder hammeranstrengend: Steil hoch die Schluchtwände über eine wieder gräßliche "Treppe" bis zu dem Punkt, ab dem es eine simple Seilbahn gab für den Rest der steilen Felsen. Oben angekommen, waren wir alle dem Verdursten nahe. Zwar hatten wir alle aus einem Kanister zwischendurch mal einen Schluck Zambezi-Wasser getrunken, aber keiner traute sich, das Flusswasser in größeren Mengen zu trinken. Wir kippten Cola in uns hinein, als gäb´s nie wieder etwas.
Zurück in der Lodge gab es ein Mittagessen und wir mussten warten auf die DVD´s, die in Zimbabwe geschnitten, mit Musik unterlegt und gebrannt werden sollten. Ich saß wie auf Kohlen wegen meines Heli-Fluges. Aber plötzlich kam eine Angestellte der Lodge und holte mich ans Telefon. Heli-Flug ging klar, aber ich musste pronto zum Helikopter-Landeplatz. Kein Problem: Man würde mich kurzerhand hier abholen.
Am Heli-Platz bezahlte ich meinen Flug mit noch nasser, aber trotzdem funktionierender Kreditkarte (die hatte ich während des Raftings nicht wegschliessen lassen) und bestieg wenig später mit noch feuchten Klamotten den Hubschrauber. Das 1. Mal in meinem Leben ! Der Pilot war Südafrikaner, die beiden anderen Passagiere ein älteres britisches Ehepaar. Ich hatte 2 Plätze bezahlt und durfte neben dem Piloten Platz nehmen.
Wir heben ab. Uuuuiii ! Das ist ja wie Achterbahnfahren ! Das kribbelt aber sehr im Magen ! Und der Ausblick durch die riesigen Glasfronten ! Booaah !!!
Und jetzt james-bond-like in die Schlucht !
Es waren am Ende nicht 10 Minuten, sondern 14 und jede einzelne Sekunde war der Hammer !!!!
Das war toll ! Am Abend zurück im Jollyboys hatte ich echt Mitteilungsbedürfnis. Ich traf das italienische Pärchen und plapperte nur noch vom Rafting und Heli-Fliegen. Auch B. und D. lauschten noch meinen begeisterten Erzählungen. Alle 4 hatten das Rafting am nächsten Tag noch vor sich und waren jetzt bestimmt sehr gespannt.
Ich hingegen genoss noch ein letztes afrikanisches Abendessen und packte dann meine Sachen zusammen. Am nächsten Vormittag musste ich zum Flughafen und organisierte mir nur noch den Transfer zum Airport, bevor ich die letzte afrikanische Nacht verschlief.
Aufbruch: | März 2006 |
Dauer: | unbekannt |
Heimkehr: | März 2006 |
Botsuana
Sambia