Fahrrad..Erde..Ein Jahr.."Runde Sache"
London- die Speicher wurden gefüllt
Der erste Reiseabschnitt befindet sich in Europa. Ein erstes Einradeln führte von Heidelberg nach Baden- Baden. Von dort brachte mich Ryanair nach London und dann nach Ungarn westlich des Balaton. Eine einmonatige Radreise verlief dann bis Griechenland durch Serbien, Bosnien, Kroatien, Monenegro und Albanien.
Als Fortbewegungsmittel für die ersten Reiseabschnitte entschied ich mich zunächst für ein Rennrad mit "unkaputtbaren" Reifen von Continental. Nur eines sei verraten, ich kam nach einem Jahr mit einem anderen Rad nach Hause zurück, als mit welchem ich es verließ China sei dank.
Bier enthält viele Kohlenhydrate, Kalium und gleicht den Flüssigkeitsverlust aus. Auch vor großen Anstrengungen kann man seine Speicher schon einmal mit diesem kostbaren Gut füllen...und wo schmeckt es besser als in London?
Spaß beiseite..das beste Bier gibts in Deutschland und der Grund für einen Umweg über London ist der Anschlussflug zum Radreiseausgang mittels Ryanair an den Balaton. Sehe London allerdings als verdammt gute Vorbereitung oder geeigneten Abstecher um sich ein wenig Mut anzutrinken für die folgenden langen Strapazen. Aber nach eigener Erfahrung ist das Leistungsvermögen nach dem ein oder aderen Bierchen am Vorbend nicht zu sehr negativ beeinflusst, wenn solche Abende nicht die Regel werden.
Der Checkin vor dem Flug nach London war allerdings erstmal mit leichten Unannehmlichkeiten geschmückt. Wie so mancher weiß , stellen bei Ryanair 15kg Eincheck-Gewicht und 10 kg Handgepäck das Maximum dar (zu diesem Zeitpunkt) und diese Airline läßt sich jedes zusätzliche Kilo mit 15 Euro gut bezahlen. Ich kam somit auf gute 60 Euro extra.
Nuja, Lehrgeld muß man (Mann) bezahlen. Aber besser man zahlt ein wenig mehr, als daß man am Ende noch erfriert oder verhungert. Soviel sei gesagt, bereits beim nächsten Flug war ich gewichtstechnisch im Soll.
Die Londoner City war nach gut 70 km von Stansted aus mit dem Rad gut erreicht und auch was das Wetter anbelangte,war das Glück auf meiner Seite. Es blieb ungewöhnlich trocken, die Abende dort wurden allerdings feuchtfroehlich.
Das Hostel am Picadilly Circus war akzeptabel, bis auf den fahrradhochkant-ungeeigneten Fahrstuhl und die fehlende Security durch den Rezeptionisten in der Nacht..
Er machte jedenfalls im Fünfsekundenrhytmus den Eindruck, als wollte er wieder aus seinem Schlaf erwachen um seiner Arbeit nachzugehen. Der Grund wahrscheinlich, der die Hosteldiebe schließlich doch fern hielt.
Der Picadilly Circus..also tolle zentrale Lage.
Die Bars sind an den letzten Freitagen im Monat in London immer sehr voll mit trinkfreudigen Briten, da diese da meist schon ihren nächsten Monatslohn an der Bar verhökern dürfen. Gesellig war's allemal, auch mit den anderen Hostlern.
Schließlich zählte ich auch schon die Stunden bis zur Abreise, um nicht so zu enden wie dieser Hausgenosse.
London hat vieles zu bieten, ob kleine zahme Nager im Greenpark..
Im Hydepark an der "Speakers corner" versammeln sich Scharen begeisterter Zuhörer, um ihren Propheten zu finden.
Der Blick vom "eye" über die Themse auf Londons Wahrzeichen wie den Big Ben darf für viele nicht fehlen.
Den Stansted- Airport am Vorabend vor dem morgendlichen Flug erreicht, alles schön grammgenau abgewogen, hielt das nächtliche Abenteuer mit schweißgebadeter Stirn eines Fahrradreisenden Deutschen seinen Einzug.
Es war ein netter Pole, der mir im Flughafen -Irishpub gute zwei Stunden über seine einjährige Erfahrung bezüglich der zwei Varianten englischer Frauen berichtete. Mein Fahrrad war in dieser Zeit gut und sicher neben einem Gepäckgrößen- Prüfgestänge befestigt, dachte ich..ohne zu behindern versteht sich.
Es kam anders. Das Rad war weg und das Prozedere danach war schon echter Albtraum nach britischem Drehbuch.
Jedenfalls gab sich die Security eine gute halbe Stunde unwissend über den Verbleib des Rades. Laut Flughafenverordnung gilt ein führerloses Fahrrad am Flughafen als höchstes Gefahrengut, sagte man mir.
Schliesslich war es doch nicht, wie zunächst von einem der betrunkenen Securityleute beschrieben mit durchgetrenntem Rahmen bereits auf dem Weg zur Schwermetalldeponie, sondern bei einer Spezialstelle am Flughafen abzuholen. Und ich war den Tränen doch schon so nahe.
Glück im Unglück also.
Fazit: Das schwere Schloss war doch nicht unzerstörbar, und wenn man einige Zeit mit einem Rad im Ausland seine Freude haben möchte, so sollte man es nicht zu lange aus den Augen verlieren.
Schließlich war es vielleicht auch gut wie es lief, ich war nun fast 2 kg leichter und ein leichteres Ringelschloss ist für eine solche Unternehmung ohnehin die bessere Wahl, dennn die Berge warten noch.
Nun, das waren sie also, 3 Tage London, schonn gleich ereignisreich aber schön
Aufbruch: | 28.08.2008 |
Dauer: | 13 Monate |
Heimkehr: | 28.09.2009 |
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