Fahrrad..Erde..Ein Jahr.."Runde Sache"
China-Teil3-100% sind nimmer genug!: Shangri la-Tiger l.g.-Dali-Jinghong-Ruili
Hi ihr Lieben!
Hab nun mein letztes Etappenziel in China in Ruili im südwestlichsten Zipfel der Yunnan province erreicht und lasse die letzten zwei Wochen in China in Tagebuchform Revue passieren, um mich somit auf den Landeswechsel nach Myanmar am 28.01. vorbereiten zu können.
Nachdem ich dem schönen Lijang auf Wiedersehen sagen musste, ging es zunächst weitere 200 km nördlich nach Shangri La(Zhongdian).
Dieser Ort befindet sich auf einem riesigen flachen Plateau in einer Höhe von 3200 Metern ebenfalls in der Yunnanprovinz, doch genau genommen nur noch einen Hauch entfernt von der Tibet- Provinz.
Dies ist die Heimat von abgelegene Tempeln, zerklüfteten Bergen und ist der Beginn der tibetischen Welt. Grund Genug, hier einen Abstecher zu machen, sollte es einem Ausländer wie mir untersagt sein, zur Winterszeit dem Tibet selbst einen Besuch abzustatten. Da die Temperaturen und klimatischen Bedingungen mehr als nur eine Gefahr bergen, ist dies sicherlich nicht ohne Grund, hat da angeblich in den letzten Jahren vermehrt zu Kälteopfern geführt. Nur mit einer Sondergenehmigung ließe sich dies ermöglichen. Das Tibet ist somit sicherlich eine Reise wert für die Sommerszeit.
Tagsüber erreicht die Temperatur im Winter über 20°C, doch die Sonne ist in ihrer Intensivität in dieser Höhe kaum zu toppen. In der Nacht fällt die Temperatur hingegen bis auf unter -20°C, Temperaturwechsel wie nie zuvor gehabt.
Die Luft ist hier so klar, man hat den Eindruck man sieht die Welt erneut gestochen scharf mit den Augen eines kleinen Kindes.
Die Stadt zeichnet sich aus durch eine ganz eigene Architektur, trotz ihrer Größe herrscht ausgesprochene fast unheimliche Ruhe auf den Straßen und die Tibetians sind ausgesprochen relaxt.
Das Int. YH bot gute günstige Übernachtungsmöglichkeit, nur sollte man abends nicht allzu viel Flüssigkeit aufnehmen, denn so wird der Weg zur außerhalb gelegen Toilette zu einer ausgesprochen unangenehmen Aufgabe. Sollte man wieder zurückfinden, ohne beim sich Entledigen erfrohren zu sein, ist das schon ein wahres Wunder. Nun, in diesen beiden Tagen Aufenthalt hatten's alle überlebt.
Nördlich der Stadt befindet sich das bedeutenste tibetische Kloster im süswestlichen China, das Sangzanlin Si (Ganden Sumtseling Gompa). Hier fühlen sich gut 600 Mönche zu Hause.
Der hier mit den spitzen Hörnern muss allerdings tagsüber vor dem Eingang wachen.
Gemeinsam mit zwei Single-Reise-Kompanen aus dem Hostel gings hier auf Entdeckungsreise. Zu sehen gab's tibetische Wandmalerei..
Klosterbaukunst wie nie zuvor gesehen... (Diese budhistische Stätte verehrt im übrigen den Dalai Lama.)
eine tibetische Küche..,
kleine braungebrannt rotbäckige Tibeter,
und die ganze Familienbande.
Mit der bis dahin weilenden Klosterruhe war's dahin,als wie aus dem Nichts plötzlich die "heiligen" kreischenden Vögel über der Stätte kreisten.
Die Mönche kümmerte das wenig, sie hackten fleissig weiter ihr Holz.
Die Altstadt Shangri La's ebenfalls ein Augenschein!
desweiteren gibts hier tibetische Bräuche..
die Sonne geht, die Kälte hält Einzug..
Das Sonnenaufgangs- Fototeam steht bereit..
und fängt die Sonne da ein, wo sie die Stadt wieder zum Leben erweckt.
Die Anfahrt zum "blue moon snow mountain"..
Mit dem ebenfalls Hiking-begeisterten Amerikaner Matt galt es für mich wieder einmal einen Berg zu erklimmen. Unser Freund aus Hong Kong bevorzugte die Gondel.
Der Weg dort hinauf war vielfach schneebedeckt und machte den Aufstieg zu einer Tourtour.
Doch die Aussicht ließ wieder einmal alle Strapazen vergessen. Dort im Tal lag Shangri La..was fühlte man sich auf einmal so klein hier oben.
Und als bekäme ich vom Bergsteigen nie genug, gings am nächsten Tag wieder 150 km in südlichere Richtung zum "tiger leaping gorge".
Diese gut neunstündige Bergwandertour entlang einer der schönsten und tiefsten Schluchten der Welt nahm ich zusammen mit zwei Engländerinnen in Angriff.
der wollte auch mit, durfte aber nicht, denn er hatte zu kurze Beine.
Und so führten die schmalen Pfade entlang des steilen Abgrundes und eine der beiden Britinnen war mutig genug, diese Strecke auf dem Rücken eines Esels zu absolvieren.. Man muß schon eine ganze Menge Vertrauen in ein Tier stecken oder etwas so sehr wollen, daß man sich nicht einen Moment lang auf einem der schönsten und letzten Skydives seines Lebens sieht.
Diese Kühe hier machten die Aufgabe nicht gerade einfacher.
Nu denn, es war nicht des Mullis Jungfernritt und er war erfahren genug, die Dame sicher zur ersten Verpflegungsstation zu befördern. Er nahm sich allerdings in den steileren Bergaufpassagen seine Verschnaufpausen zur Verärgerung seines Donkeyführers, um sich von seiner ungewohnten geballten Ladung ein wenig zu verschnaufen.
Das breitspurrige Essensangebot stimmte uns positiv und gab uns Kraft für den zweiten Teil der Tour.
Es hieß Wasserfälle zu passieren..
und schlicht die Natur zu genießen.
Dieses recht interessante Gefährt im Tal eine interessante Mischung aus Traktor und Laster ,sieht man hier nicht allzuselten.
Die Reise führte 4 Stunden mit dem Bus weiter südlich nach "Old"-Dali, bekannt durch seine historische Altstadt.
Auf den ersten Blick ähnlich wie Lijang, doch wiederum mit anderem Flair. Für meinen Geschmack etwas zu touristisch mit all seinen Souvenirshops..aber gut, wems gefällt.
Das Jade Emu hostel bietet für wenig Geld viel Moderne und ausnahmsweise mal eine warme Dusche mit vernünftigem Wasserstrahl.
Dali wirkt von oben quadratisch..praktisch..gut und liegt ca. 2 km vor dem Erhai Hu lake.
Von Dali ging es mit dem Nachtbus weitere 15 Stunden Fahrt ins südlichst gelegene Eck der Yunnan provinz, nach Jinghong am Mekongriver in der Xishunagbanna- Region. Von hier aus ist es nur noch ein Wimpernschlag zum Grenzzug von Laos und Myanmar.
Diese Gegend grenzt sich so ziemlich in allem vom restlichen China ab, was man so kennt. Die Gegend enthält tropischen Regenwald, ist somit auch im Winter entsprechend warm und bietet Gelegenheit fürs "Flip-Floppen" auf Jinghongs Strassen. In den umliegenden Parks haben etliche Elephanten ihr Zuhause.
Ungefähr ein Drittel der Bevölkerung ist Dai, ein weiteres Drittel Han (was in China bekanntlich den weitaus größten Anteil ausmacht)und der Rest ist eine Mischung aus Minderheiten wie Hani, Lisu, Yao, Jinuo, Bulang Lahu und Wa- also kunterbunt gemischt.
Der Name Xishungbanna ist eine Annäherung aus dem thailändischen Sip Sawng Panna (twelve thousand rice fields) und besser bekannt als Banna,.. somit wurde diese Region zu Chinas eigenem Mini-Thailand..
Die Dai sprechen eine eigene Sprache und haben eigene Schriftzeichen. Die Verkehrsschilder sind daher vereinzelt dreisprachig, zu oberst Dai, dann Chinesisch(Mandarin) und zu unterst mit etwas Glück auch für uns verständlich.
So ging's zusammen mit dem Canadier Bratt und der Philippinin Vivian auf Erkundungsfahrt.
Diesem im hostel neu eingetroffenen Herrn wurde der Weg zur Dusche gleich mehrfach deutlich gemacht..
und an den beiden zu kurz geratenen Wachmännern führte auch kein Weg vorbei.
Und da verbrachte man seine gute kostbare Freizeit mit typisch chinesischen Spielen..
..mit Hahnenkämpfen. (Den Wirkstoff, den die beiden Streithähne zuvor verabreicht bekommen haben müssen, muss die Agression wirklich erheblich nach oben treiben.
Ach, hatten doch alle Spass dabei die beiden blutverspritzten Gackermänner bald auf dem Teller zu sehen!!
Nu, und denn wurde auch mal geheiratet, wenn man gar nichts mehr mit sich anzufangen wusste..
nu, wir haben immer gegessen, wenns der Magen zuließ.
Die Pepperonies, die dem Gericht die richtige Schärfe gaben, wuchsen nur unweit entfern.
Ja, und die asiatische Küche ist einmal mehr zu loben, was birgt sie doch Abwechslung und Vielfalt.
Hier gibts Sternfrüchte, Kokosnüsse, Mandarinen, Bananen, Litschi und vieles mehr frisch von nebenan.
Ob giftig oder nicht..da gings schnell weiter.
In Ganlanba (Menghan)-Dai minority park kommt man in den Genuss dieser "water-splash" -Veranstaltung. Auch der Elephant machte seine Sache gut.
Die Mädels wussten mit Wasser gut umzugehen.
Dem Kleinen war's dann aber doch zu nass.
Nu, und nach nur drei Nächten in Jinghong ging's dann weiter zum letzten Etappenziel in China nach Ruili. Der Sleeperbus benötigte 18 Stunden zunächst nach Baoshan auf zum Teil übelsten Waldwegen, was ich als die insgesamt schlimmste Nachtfahrt meines Lebens in Erinnerung behalte. Wer weiß, ob sich das auf dieser Reise noch toppen lässt.
Von Baoshan führte die Reise mit einem weiteren Bus schließlich in 5 Stunden nach Ruili.
Das was ihr hier seht, sind keine Strassenschlachten, sondern begrüsst das chinesische neue Jahr am 26. Januar, trägt auch den Namen "spring-festival".
Da wird geböllert was das Zeug hergiebt, das hab ich bei Lebzeiten noch nie gesehen. Besser du trägst hier Ohrschutz, sonst ist's Trommelfell so durchlöchert wie ein Emmentaler. Da siehst du vor lauter Böllerqaualm nicht mal mehr recht das Feuerwerk. Ahtemschutzausrüstung ist ebenfalls anzuraten.
Die ganz kleinen dürfen auch schon ganz Grosses anzünden, ist das nicht toll. Papi ist derweil woanders am böllern.
Ach, und nachdem so'n Paket Sprengstoff sein Ende gefunden hat, sieht die Strasse ungefähr so aus wie die chinesische Flagge..,ach ist rot doch eine schöne Farbe.. ja, das ist China- ein wunderbares Land, wunderbare Leute, Essen zum Verlieben. Ich persönlich begrüsse das Feuerwerk am liebsten auf Heidelberger Art.
Am 28. Januar sollte die organisierte Einreise nach Burma mit einem Guide erfolgen, den ich am Grenzübergang antreffen sollte..(auf eigene Faust ist die Einreise nicht möglich, da sie angeblich Risiken birgt)
so will ich mal hoffen, daß das alles wie geplant läuft und daß Myanmar nur gutes bereithält.
Bis bald dann hoffentlich
Viele liebe Grüsse,
peter
Aufbruch: | 28.08.2008 |
Dauer: | 13 Monate |
Heimkehr: | 28.09.2009 |
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