Fahrrad..Erde..Ein Jahr.."Runde Sache"

Reisezeit: August 2008 - September 2009  |  von Peter Greiner

Ungarn- Land der Magyaren

Hello' oder jo napot aus Ungarn
Nach dem Flug von London an das Westufer des Balaton in Ungarn beginnt hier mein erster großer Radabschnitt mit einer wunderschönen Route durch den Südosten Europas.
Dieser erste Teilabschnitt durch doch recht gut erschlossene Gebiete mit ähnlich gewohnter Infrastruktur, wie man es von zu Hause kennt, sei hierbei der vielleicht richtige Einstieg für eine Weltreise auf zwei Rädern mit Muskelanrieb, bevor es letztlich durch weitaus weniger gut erschlossene Gebiete mit anspruchsvolleren klimatischen Bedingungen gehen sollte.

Das Wetter hier hätte im Vergleich zum Abflug in Stansted kaum kontrastreicher ausfallen können. Jeder kann sich denken, wo die Sonne geschienen hat und wo man beinahe ein Amphibienfahrzeug als Fortbewegungsmittel an Land benötigt hätte. Dem englischen Regen konnte ich mich sodenn gerade noch entziehen. Glücklicher Verlauf

Die Suche nach einem geeigneten Schlafquartier erweist sich allerdings nicht immer als simpel. Kurz nach Balatonfüred, am nördlichen Ufer des Plattensees war es dann aber kein Problem.
Nach meiner ersten ungarischen Nacht im Schlafsack erwartete mich dieser schöne Sonnenaufgang am Balaton. Traumhaft so geweckt zu werden.

Die Suche nach einem geeigneten Schlafquartier erweist sich allerdings nicht immer als simpel. Kurz nach Balatonfüred, am nördlichen Ufer des Plattensees war es dann aber kein Problem.

Nach meiner ersten ungarischen Nacht im Schlafsack erwartete mich dieser schöne Sonnenaufgang am Balaton. Traumhaft so geweckt zu werden.

Es galt nun, die 150km Rad nach Budapest in Angriff zu nehmen.
Wem fällt an diesem Lenker etwas auf? Richtig, da feht rechts doch der Stöpsel, damit der Lenker nicht volläuft wie eine Badewanne, sollte es dann doch mal regnen. Wo könnte dieser auch besser verblieben sein, als auf einem Flug von Ryanair.
Sportgepäck kostet zwar 50 Euro extra bei dieser Airline, Vorsicht beim Transport ist aber Fehlanzeige. Die beiden zusätzlichen Trinkflaschen in meiner Sattelhalterung waren im übrigen auch verschwunden, obwohl sehr feste Halterung! Nun, Verluste gibts im Leben, die Trinkflaschen sind ersetzt und das Loch gestopft. Ein Grund wahrscheinlich, warum die Airlines neuerdings oft auf folienumwickelte Spezialgegenstände setzen, damit eben genau jenes nicht passiert.

Die Fahrt ging gut über die Pedale und die Bleibe war rasch erreicht, das Budapester Hostel recht familiär und wohnbar. Die drei Nächte dort vergingen allerdings viel zu rasch.

Die Stadt hat eine Fülle an Bars, Kneipen und Unterhaltung jeglicher Art vom Feinsten, gerne hätte ich hier auch einige Tage länger verweilen können.

Die Stadt hat eine Fülle an Bars, Kneipen und Unterhaltung jeglicher Art vom Feinsten, gerne hätte ich hier auch einige Tage länger verweilen können.

Der Besuch dieses wunderschönen Spa Gyógyfürd thermal war seinen Forint allemal wert, angesichts der prachtvollen Umbauung wollte man nicht mehr aus dem Wasser heraus.

Der Besuch dieses wunderschönen Spa Gyógyfürd thermal war seinen Forint allemal wert, angesichts der prachtvollen Umbauung wollte man nicht mehr aus dem Wasser heraus.

Sicherlich zum Muß für Budapestbesucher gehört dann noch ein Bick auf das Parlamentsgebäude,

Sicherlich zum Muß für Budapestbesucher gehört dann noch ein Bick auf das Parlamentsgebäude,

die chain bridge bei Nacht,

die chain bridge bei Nacht,

die St. Stephans Basilika,

die St. Stephans Basilika,

oder die Zitadelle, um nur wenige zu nennen.

oder die Zitadelle, um nur wenige zu nennen.

Budapest, ich komme wieder

Budapest, ich komme wieder

Das Rad wurde dann wieder gesattelt und es ging nun von Budapest richtung Südost nach Szeged.
Jagdhaus? Ein Traum? Nein, am Balaton ist deutsch vermehrt zu finden. Zu DDR-Zeiten viel die Wahl beim Urlaubsdomizil meist auf Ungarn oder Rumänien. Dieses Schild steht allerdings südoestlich von Budapest Richtung Szeged. Ich dachte derweil immer, der Balaton sei damals die einzige Anlaufstelle gewesen.
Das geplante Erreichen von Szeged blieb mir im übrigen an diesem Tag verwehrt, lag zum einen an der ausgedehnten Abschiedsszeremonie im Hostel und zum anderen an dem unangenem starken Gegenwind, der mir das Vorankommen schwer machte.

Die Nacht darauf erwies sich als wirklich scary!! Ich fuhr erst in die Dunkelheit hinein, mit der Hoffnung, an Szeged vielleicht doch noch zu schnuppern, lümmelte mich dann aber 30 km davor mit Schlafsack an den Rand eines Feldweges. Wie ich bereits fast einzuschlafen schien, vernahm ich dann plötzlich eine Stimme und im Dunkeln sah ich dann die Umrisse einer Gestalt gerade mal wenige Meter vor mir entfernt. Da blieb mir beinahe das Herz stehen und ich versank einen Moment lang in eine Schockstarre.
Mir wurde dann aber doch schnell klar, der Kerl wollte nichts böses. Er bot mir denn eine Zigarette an, sprach natürlich nur ungarisch und sah aus wie so ein Bauernknecht..was er dann meiner Vermutung nach auch war. Seine Aufgabe bestand wohl einzig darin, den Weg zu seinem Herrn vor Eindringlingen zu bewachen. Dies machte er mir bei schwachem Feuerzeuglicht durch eine Handgestik "Kopf ab und Fingerzeig auf das Haus" mehrmals klar- was ihm durch seinen Herrn bevorstünde, sollte er seiner Arbeit nicht nachkommen..anfangs dachte ich, die Geste gelte mir- oh Schreck!
Ich gab dann also klein bei und fuhr ganz rasch um 11 Nachts noch an ein paar Höfen mit bellenden Hunden vorbei, ehe ich mir meines Schlafquartieres sicher war. (so einen Kläffer hat da in der Pusta fast jeder Hof, wie sich herausstellt. Tollwutimpfung ist da bei Durchradeln Pflicht, alles andere ist Suizid.
Von dort an jedenfalls, bis auf wenige Ausnahmen, suchte ich mir mein Schlafgemach immer nur noch bei Tageslicht.

Als ich dann schließlich dieses Schild las, dachte ich zunächst, ich müßte bereits Abschied nehmen von Ungarn. Dem war aber noch nicht so. Die Grenzpolizisten schickten mich zum nächstgrößeren Übergang gute 30 km entfernt, was keinen wirklichen Meter Vorankommen gen Süden verhieß. Warum die Überquerung dort nicht möglich war, habe ich bis heute nicht raus.
viszlat Ungarn

© Peter Greiner, 2008
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Die Reise
 
Worum geht's?:
13 Monate Weltreise geschmückt mit unvergleichbar schönen Erfahrungen auf einer Vielzahl von Radabschnitten sowie dem Leben unter den Menschen durch Homestay, langen Busfahrten auf Reissäcken in Myanmar, Bergvölker in Laos und vieles mehr. Die Reise führt durch Ungarn nach Griechenland, Dubai, Indien, Japan, China, Myanmar,Thailand, Laos, Vietnam, Malaysia, Philippinen, Borneo, Singapur, Sydney, Chile, Argentinien, Brasilien, Florida, Mexiko und findet in Madrid ihr Ende.
Details:
Aufbruch: 28.08.2008
Dauer: 13 Monate
Heimkehr: 28.09.2009
Reiseziele: Großbritannien
Ungarn
Serbien
Griechenland
Vereinigte Arabische Emirate
Indien
China
Japan
Hongkong
Myanmar
Thailand
Laos
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Vietnam
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Der Autor
 
Peter Greiner berichtet seit 16 Jahren auf umdiewelt.
Reiseberichte von Peter sind von der umdiewelt-Redaktion als besonders lesenswert ausgezeichnet worden!
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