ROMANO UNTERWEGS IN MITTEL /SÜDAMERIKA
ARGENTINIEN II
BARILOCHE
Nach 22 Stunden im Bus erreichte ich Bariloche. Die Kaelte und der Regen lassen einem schnell spueren, dass man sich in Patagonien befindet.
Im Hostel lernte ich Maximo kennen, ein Argentinier der seit einigen Jahren auf Ibiza lebt und dort seine Broetchen verdient und hin und wieder seine Ferien in Argentinien verbringt.
Da er sich ein Auto gemietet hatte fuhr ich mit ihm einige Touristenziele in der Region ab. Darunter war auch das " Colonial Suiza ", ein winzig kleines Doerfchen, welches mit seinen Chalets, auf denen man oft ein Schweizerkreuz oder einige Kantonswappen vorfindet, stark an die gute alte Heimat erinnert. Auch die Berglandschaft ist hier sehr aehnlich wie in der Schweiz, nur sind die Seen und Waelder viel groesser und die Weiten scheinen grenzenlos.
Bariloche gilt auch als das Tor zu den sieben Seen, da man auf dem Weg von Bariloche nach San Martin de los Andes, welches 200 Kilometer entfernt ist, sieben Seen passiert.
Da Maximo am naechsten Tag diese Strecke ohnehin in Angriff nahm, bot er mir seinen Beifahrersitz an und wir fuhren innert 5 Stunden nach San Martin de los Andes. Auf dem Weg machten wir immer wieder Halt um die Schoenheit der Natur zu geniessen und liessen unsere Kameras knippsen. Waren teiweise einzigartige Anblicke, wenn zum Beispiel die Auslaeufe der Waelder bis in die Seen vordringen und auf der spiegelglatten Oberflaeche der Seen sich ein exaktes Abbild der verschneiten Berge im Hintergrund abbildet. Auch das Wasser ist hier so was von klar und durchsichtig, wie ich es selten gesehen habe.
Nach einer Nacht in San Martin de los Andes fuhren wir zurueck nach Bariloche, wo mich Maximo an dem Busterminal ausstiegen liess, da ich meinen Bus nach Esquel erwischen musste.
ESQUEL
Nach Esquel verschlaegt es nicht all zu viele Touristen, daher ist das Dorf zum Teil so gut wie ausgestorben.
In dem Hostel, in dem ich unterkam, wohnten auch 4 Argentinier, die in Esquel einige Monate arbeiten und waerend dieser Zeit im Dormitorio hausen. Ich hab mich relativ schnell mit ihnen angefreundet und bin am naechsten Tag mit Andres und zwei Israelis in den " Prque National los Alerces ". Nach 1.5 Stunden Wandern wollte der Einte der Israelis ein gutes Foto von sich schiessen und dies moeglichst nahe am Wasser. Er war dann zu waghalsig und fiel in den See. War ganz lustig...fuer mich...
In der naehe fanden wir ein Restaurant, in dem er seine Kleider trocknen konnte und danach begaben wir uns auf einen Aussichtspunkt, von wo wir eine nette Aussicht hatten.
In Esquel lernte ich auch noch Miriam kennen, deren Eltern ein Resort mit mehreren Chalets besitzen und da zur Zeit gerade Nebensaison ist bot sie mir an in einem davon zu Hausen. Also verbrachte ich meine restlichen Tage in einem Chalet mit eigenem Wohnzimmer, Kueche, Dusche und Schlafzimmer...perfecto...
Der Argentinischen Gastfreundschaft sind anscheinend keine Grenzen gesetzt...
Eigentlich wollte ich nicht so lange in Esquel bleiben, doch zum einen faehrt nur jeden dritten Tag ein Bus nach El Calafate und zum andern ist da jeden Abend maechtig was los, wenn man weis wo man hingehen muss.
EL CALAFATE
Da der Bus von Esquel nach El Calafate nicht voll besetzt war, waren die 24 Stunden im Bus einigermassen ertraeglich, da ich mich auf vier Sitzen breitmachen konnte.
Nach El Calafate begibt man sich eigentlich nur um den Gletscher Perito Moreno zu besuchen, obwohl das Doerfchen auch ganz nett ist.
Ich begab mich auf die " BIG ICE " Gletschertour. Morgens um 07:00 holte man mich ab und brachte mich mit dem Bus in den " Parque National los Glaciars " . Meine Gruppe wurde zuerst zu der Aussichtsplattform gefuehrt, von wo man den Gletscher von oben bestaunen kann, was mich nicht so sehr beeindruckte. Danach gings mit dem Boot richtig nahe an den Gletscher heran und man liess uns auf der anderen Seite des Sees aussteigen. Jetzt war ich maechtig beeindruckt, denn wenn man sich dieser 60 - 80 Metern hohen Gletscherfront, mit seinen spitzen Eisbergen naehert, bleibt einem fast die Spucke weg. Ich habe vorher schon Bilder davon gesehen, aber vergesst die Bilder, dieses Antlitz der Natur muss man mit eigenen Augen sehen...unglaublich...
Vom Ufer aus begaben wir uns auf einen Pfad, der uns an den Rand des Gletschers brachte. Dort befestigte man Steigeisen an unseren Schuhen und wir begaben uns auf eine 4 stuendige Wanderung auf dem Gletscher. Waehrend dieser Zeit befanden wir uns in einer anderen Welt, da man auf dem Gletscher kleine Seen, Fluesse und tiefe Wasserloecher vorfindet. Durch die Reflektion des Lichtes mit dem Eis weist das Wasser ein unglaublich schoenes Blau auf, welches ich in dieser Form noch nie zuvor gesehen habe.
Danach liefen wir wieder den Pfad entlang, bis wir das Ufer des Sees erreichten. Dort bestiegen wir einmal mehr das Boot, welches uns auf die andere Seite brachte. Auf dem Weg dahin verweilten wir jedoch noch etwa 10 Minuten nahe der Gletscherfront und man servierte uns einen Whisky on the Rocks. Ploetzlich fing der Gletscher an zu knarren und es gab einen Knall auf den sich ein riesen Eisberg loeste und mit lautem getoese in das Wasser stuerzte...spektakulaer...
Dies war eine meiner besten Touren, welche ich bisher gemacht habe und mit seinen 170 CHF auch die teuerste, doch es war jeden Franken wert.
EL CHALTEN
Dieses kleine Doerfchen ist 3 Stunden von El Calafate entfernt und seine Umgebung gehoert zu den besten Trekkingspots der Welt!
Am ersten Tag begaben Yuen, die ich in El Calafate wieder antraf, und ich uns auf eine 7.5 stuendige Wanderung, die uns zuerst auf kleinen Pfaden durch verwachsene Waelder, offene Steppen, verschneiten Bergen und an einem Gletscher vorbei fuehrte. Nach einiger Zeit erreichten wir den Fuss eines Berges von dessen Gipfel man einen herrlichen Ausblick auf den Cerro Fitz Roy hat. Nach einem harten Aufstieg, der durch peitschende Winde und Schneegestoeber noch erschwert wurde, erreichten wir den Gipfel. Doch leider konnten wir den Cerro Fitz Roy nicht sehen, da es die Wolken und der Nebel nicht zuliessen. War trotzdem eine coole Sache und auf jedenfall die Muehen wert.
Nach einem Lunch machten wir uns auf den Rueckweg, der irgendwie nicht enden wollte, da die Beine immer schwerer wurden. Wir haben El Chalten dann gegen 20:00 erreicht, was hier kein Problem ist, da es erst so gegen 21:30 Uhr anfaengt zu daemmern.
Der naechste Tag begruesste uns mit waermenden Sonnenstrahlen und einem stahlblauen Himmel, was bleibt einem da anderes uebrig als sich auf eine schoene Wanderung zu begeben...
Also machten wir uns auf zu einer 5 stuendigen Wanderung zum Cerro Torre.
Auch dies war wieder fantastisch, da sich am Fusse des Berges ein Gletscher befindet, welcher in einen See muendet auf dem kleine Eisschollen treiben.
Fuer mich beginnt das " richtige " Patagonien ab El Calafate, denn genau so habe ich mir dieses Flaeckchen Erde vorgestellt:
Peitschende Winde, dichte Waelder, offene Ebenen, verschneite Berge, Gletscher, Baeche, Fluesse, Seen und atemberaubende Landschaften...BIENVENIDOS EN PATAGONIA...
Aufbruch: | 09.02.2009 |
Dauer: | 12 Monate |
Heimkehr: | Februar 2010 |
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