ROMANO UNTERWEGS IN MITTEL /SÜDAMERIKA

Reisezeit: Februar 2009 - Februar 2010  |  von Romano T.

BRASILIEN I

FLORIANOPOLIS

Da wir beide auf Sonne, Strand und Meer aus waren begaben wir uns nach Florianopolis. Am Busterminal fing uns bereits ein Touristenfaenger ab, der uns ein grosses Appartement an dem besten Strand der Gegend versprach.
Nach etwa einer Stunde in seinem Auto erreichten wir das versprochene Appartement und da er es uns am Schluss zu einem Schnaeppchenpreis anbot, mieteten wir das Ding gleich fuer die naechsten 5 Tage.
Dies war perfekt fuer uns, da wir zwei Schlafzimmer, ein Bad und eine Kueche unser eigen nennen konnten. Vor allem die Kueche war weltklasse, denn die Restaurantpreise in Brasilien sind ziemlich hoch angesiedelt. Somit haben wir jeden Tag schoen gekocht und es uns gut gehen lassen.
Unser Kulinarischeshighligt bestand am Ende aus einer Putte, die wir 2 - 3 Stunden im Ofen schmoren liessen und uns dann ueber den Vogel hermachten.

In unserer Kueche mit dem Gaumenschmaus...

In unserer Kueche mit dem Gaumenschmaus...

Ansonsten sind wir eigentlich nur am Strand gelegen und haben uns von der Sonne braeunen lassen, der Einte mehr, der Andere weniger...

Der hier eher weniger...

Der hier eher weniger...

An einem Abend wollten wir noch das Nachtleben in Augenschein nehmen und begaben uns dafuer in das 20 Minuten entfernte Lagos. Da wir uns immer noch Argentinische Zeiten gewoehnt waren, wo die Party so gegen 02:00 - 03:00 Uhr startet, kehrten wir erst so gegen 02:00 Uhr in die Barstrasse ein. Wir fanden dann noch eine Bar mit live Musik in der man uns noch 2 -3 Cervezas ausschank. In der Bar wurden wir auch das erste mal als " fucking Gringos " bezeichnet, doch dies war erst die Spitze des Eisberges, denn als wir zu spaeter Stunde uns noch einen Hot - Dog genemigten wurden wir von den 6 - 8 Typen, die auch am Hot - Dog Stand waren, angepoebelt und uns wurde vorgeworfen, dass wir schlecht ueber Brasilien geredet haetten. Als die Agressionen langsam ueberschwappten und der eine einen Stuhl in die Hand nahm traten wir langsam den Heimweg an...macht ja keinen Sinn 6 - 8 Brasilianer zu verkloppen......nein nein, mit ziemlicher Sicherheit haetten die uns verkloppt...

Ich war ein wenig ueberrascht ueber diese Reaktionen, da man mir ueberall erzaehlte, dass die Brasilianer keine Vorurteile hegen und super liebe Menschen seien. Mittlerweile kann ich sagen, dass dies auf die meisten zu trifft und wir an diesem Abend einfach ein wenig Pech hatten.

An einem anderen Abend fand unweit von unserem Appartement noch eine Sambaparty statt, bei der wir nette Leute kennenlernten und einen super Abend verbrachten.

jep, war ne lustige Nacht...

jep, war ne lustige Nacht...

SALVADOR I

Da uns zu Ohren gekommen ist, dass das " richtige " Brasilien im Norden des Landes liegt buchten wir auf die Schnelle einen 3 stuendigen Flug von Florianopolis nach Salvador.
Im historischen Zentrum Pelourinho, welches mit seinen wunderschoenen Altbauten und den kopfsteingepflasterten Strassen ein Juwel ist, befand sich unsere Unterkunft. Das einzige , aber grosse Problem hier ist, dass man staendig von irgendwelchen Typen bedraengt wird die eben Geld wollen. Schon als wir aus dem Taxi ausstiegen kamen zwei von denen auf uns zu und banden uns Armbaendchen und Halsketten um. Als wir sagten, dass wir das Zeugs nicht wollen hiess es nur, dass dies Geschaenke seien und wenn wir sie ablehnen wuerden, wuerden wir die Brasilianische Kultur nicht akzeptieren...blablabla...natuerlich wollten sie Kohle sehen am Ende und als wir nichts gaben wurden wir als " Putos " beschimpft.
Eigentlich war es dann immer so, dass wenn wir unsere Posada verliessen irgendeiner uns staendig bedraengte. Der eine war extrem aufdringlich und folgete uns so gut wie ueberall hin. Am Schluss wurde er richtig agressiv und machte solche Anstalten, als haette er eine Waffe in seinem Hosenbund mit der er uns, falls er uns in der Nacht sehen wuerde, erschissen wuerde. Ich bin dann zu ihm hin und hab mit ihm geredet und er meinte ich solle ihm einfach 3 Real ( 90 Rp. ) geben und wir waeren ihn los. Ich hab dann 3 Real locker gemacht und damit war gut. Eigentlich der falsche Weg, denn ich denke die Typen wollen einem nur Angst einjagen und wenn man Geld gibt treiben die das Spiel immer weiter, aber sicher kann man hier nicht sein.

Ein anderes Ding war, als ich in einem kleinen Laden zwei Wasser kaufen wollte oeffnete der Typ hinter dem Tresen eine Dose Bier und fuellte drei Becher, fuer sich, seinen Kumpel und mich. Eigentlich eine nette Gaeste, aber darauf meinte er ich muesse das Bier jetzt auch bezahlen. Nach einer muehsamen Diskussion hatte er es endlich begriffen und ich bezahlte fuer meine zwei Wasser, da ich das Bier auch gar nicht angeruehrt hatte.
Ist einfach total anstraengend hier, da die echt daenken sie koennen mit den Touristen machen was sie wollen.
Daher haben wir so gut wie nix von Salvador gesehen und sind am naechsten Tag gleich weiter gezogen.

Waehrend meiner ganzen Reise fuehlte ich mich nie so unsicher wie in Salvador und dies will was heissen Freunde der Sonne...

ISLA MORRO DE SAU PAULO

Mit der Faehre begaben wir uns von Salvador auf die Insel Morro de Sau Paulo.

Der Abfahrtshafen...

Der Abfahrtshafen...

Der Ankunftshafen...

Der Ankunftshafen...

Diese Insel ist ein fantastischer Ort auf der es keine Autos gibt, der Dorfplatz und die schmalen Strassen bestehen nur aus Sand, das Wasser ist kristallklar und der Strand ist sauber. Ausserdem sind die Leute hier sehr relaxt drauf.
Wir mieteten uns eine Posada mit Meerblick und einem kleinen Balkon auf dem eine Haengematte angebracht war.

Der Dorfplatz...

Der Dorfplatz...

...und eine der Strassen

...und eine der Strassen

Ausblick vom Balkon am Tag...

Ausblick vom Balkon am Tag...

...und hier der Sonnenaufgang...

...und hier der Sonnenaufgang...

...und hier...

...und hier...

...und hier noch mehr...

...und hier noch mehr...

Waehrend des Tages sind wir wieder mal am Strand rumgehangen und haben einfach nur die Zeit genossen. Am Abend war da auch mal eine nette Beachparty an der etwa 20 Fruchtstaende standen bei denen man zig Drinks bestellen konnte. Am Anfang verlangte man von uns noch 5 Real ( 1.50 CHF ) fuer einen Caipirinia und gegen Ende waren es noch 3 Real...gute Kunden will man eben nicht verlieren...

Beny an einem der Fruchtstaende

Beny an einem der Fruchtstaende

Natuerlich haben wir uns zwischen den Caipis auch mal ein Cerveza gegoent

Natuerlich haben wir uns zwischen den Caipis auch mal ein Cerveza gegoent

SALVADOR II

Leider mussten wir das Paradis nach 4 Tagen wieder verlassen in Richtung Salvador, da Beny seinen Flug am 12.12.2009 erwischen musste.
Dieses mal waehlten wir ein Hostel in dem Stadtteil La Barra, wo es sehr sicher ist, da hier auch die wohlhabende Bevoelkerung von Salvador zu Hause ist.
Dies ist auch wieder so typisch fuer Suedamerika oder allgemein in den Laendern der dritten Welt, dass Arm und Reich so nahe bei einander leben und die Gegensaetze groesser nicht sein koennten.

Nach einem eher ruhigen Abschiedsabend begleitete ich Beny um 08:30 Uhr zum Taxi und wir verabschiedeten uns schweren Herzens...war einfach wieder mal eine unvergaessliche Zeit...

Da ich seit langem wieder mal relative frueh auf den Beinen war nutzte ich die Zeit und begab mich auf Entdeckungstour in Salvador. Auf ein Neues steuerte ich das historische Zentrum Pelourinho an um mir diese Dinge anzuschauen, welche mir beim ersten mal verwehrt geblieben sind. War auch ganz schoen und hat mir gut gefallen.

Hier einige Bilder von Salvador

Hinter dem Mercado Modelo ( Das Gebaeude in der Mitte ) sieht man das blau - weisse Hafengebaeude von dem wir die Faehre nach Morro de Sau Paulo bestiegen.

Hinter dem Mercado Modelo ( Das Gebaeude in der Mitte ) sieht man das blau - weisse Hafengebaeude von dem wir die Faehre nach Morro de Sau Paulo bestiegen.

Doch wie das Schicksal so spielt wurde ich wieder mal angepoebelt und der Typ warf mir vor, dass ich ihn und Brasilien nicht respektieren wuerde und so weiter. Es macht einfach keinen Sinn sich auf ein Wortgefecht einzulassen, also habe ich den Kerl ignoriert und bin weiter gelaufen. Nach 5 Minuten, waehrend denen er mir auf Schritt und Tritt fotgte, fing er dann an mich als " hijo de puta " ( Hurrensohn ) zu betiteln und stiess wieder eine Morddrohung aus. Ich habe mich dieses mal nicht beeindrucken lassen und bin einfach meinen Weg gegangen, natuerlich nicht ohne ein mulmiges Gefuehl in der Mgengegend.
Ich habe mich dann in den Bus gesetzt und fuhr zu der Inglesia de Bonfim. Der Senior Bonfim ist einfach ein anderer Name fuer Jesus, aber wieso die das hier so handhaben habe ich nicht so ganz verstanden. War schon sehenswert, vor allem auch der Prunk innen drin. Danach begab ich mich zurueck ins Hostel.

Inglesia de Bonfim

Inglesia de Bonfim

Da gerade Wochenende war habe ich beschlossen noch einige Tage in Salvador zu bleiben. Im Hostel habe ich noch den Gal kennengelernt, ein Franzose der in der Franzoesischen Kolonie French Guiana lebt. Mit ihm und einigen Leuten, welche im Hostel arbeiten, bin ich abends auf die Piste.

Der Typ in der Mitte ist der Gal und die anderen waren vom Hostel

Der Typ in der Mitte ist der Gal und die anderen waren vom Hostel

In La Barra findet man auch den schoensten Strand der Stadt und waehrend ich mir von der Promenade aus den Sonnenuntergang zu gemuete fuehrte hoerte ich ploetzlich ein paar Reifen quietschen und in dem Augenblick in dem ich mich umdrehte wurden zwei Personen von einem Auto angefahren. Im Schockzustand erhoben sich die beiden Personen blitschnell, doch nach 2 - 3 Metern musste sich die Frau wieder hinlegen. Nach mehr als 30 Minuten kam endlich der Krankenwagen und brachte die Frau ins Hospital.

An der Promenade von Salvador und gleich dahinter ereignete sich der Unfall

An der Promenade von Salvador und gleich dahinter ereignete sich der Unfall

Hier faelt es mir relativ schwer ein Wheinachtsgefuehl zu entwickeln, da irgendwie alles so weit weg ist und das Klima nicht gerade dabei hilft. Aber im Einkaufszentrum daemmerte es mir langsam, dass es nicht mehr lange dauert bis Heiligabend, da innen drin eine pompoese Wheinachtdekoration haengt und der Wheinachtsmann seine Runden dreht.

Im Einkaufszentrum

Im Einkaufszentrum

Papa Noel mit zwei seiner Elfen

Papa Noel mit zwei seiner Elfen

Allen Widrigkeiten zu trotz gefiel mir Salvador sehr gut, da man hier tatsaechlich noch das ware Gesicht Brasiliens entdecken kann. Vor allem kann ich jedem empfehlen die Stadt auf eigene Faust mit den lokalen Busen zu erkunden, denn so bekommt man auch eine Vorstellung wie die Leute hier leben, da man zig Stadtteile durchquert.

© Romano T., 2008
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Meine Reise von Mexico bis Rio de Janeiro und alles was so dazwischen, darunter und darüber liegt...
Details:
Aufbruch: 09.02.2009
Dauer: 12 Monate
Heimkehr: Februar 2010
Reiseziele: Mexiko
Guatemala
Honduras
Nicaragua
Costa Rica
Panama
Kolumbien
Venezuela
Ecuador
Peru
Bolivien
Argentinien
Uruguay
Brasilien
Der Autor
 
Romano T. berichtet seit 16 Jahren auf umdiewelt.