Mit dem Rucksack durch Südamerika - Eine bombastische Reise ;-)
Chile: Valparaíso!!
25.&26.05.2009
Soooo, nach 3 Tagen kranke Isa pflegen ging´s der wieder gut und Christian wurde krank! Also, nicht richtig, kleine Erkaeltung, aber ihr wisst ja, Cowboys weinen nicht!
Seit Montag sind wir in Valparaíso, wohl die chaotischste Stadt in Chile, direkt am Meer gelegen mit grossem Hafen, 100 km von Santiago nach Westen. Valpo liegt an einem Hang, der ziemlich steil zum Meer hin abfaellt auf insgesamt 45 Huegeln - eigentlich ziemlich unverstaendlich, warum man eine Stadt ausgerechnet an so eine Steilkueste baut! Sieht zwar schoen aus, aber man latscht sich hier die Fuesse wund, treppauf, treppab, treppauf, treppab... Zwischen diesen 45 Huegeln liegen natuerlich auch 45 Taeler, d.h. wenn man von einem Huegel auf den anderen will (Luftlinie: 30 Meter) muss man erst RUNTER ins Tal und dann wieder RAUF auf den Berg... Super, mit Erkaeltung, da faengt man dann richtig an zu pumpen. Aber ihr wisst ja, Cowboys und so...
Die cleveren Chilenen haben auf 15 Huegel sogenannte "Aufzuege" eingebaut, d.h. ein 3 Meter breiter Streifen ist nicht bebaut, sondern es gibt eine Art rostiger Schienen, auf denen ein Waegelchen mit einem unglaublichen Laerm hochgezogen wird. In dem Waegelchen sitzen dann wir und empfinden eine Mischung aus Freude, dass wir nicht laufen muessen und Angst, dass das Ding abstuerzt. Aber eigentlich ist es ganz schoen!
Valpo ist bekannt fuer das typische Postkartenmotiv der bunten Haeuser, die ueber die Huegel verteilt sind, und von Weitem sieht das wirklich sehr huebsch aus, so mit dem Meer... beim Naeherkommen muss man allerdings feststellen, dass die Stadt sehr arm und dreckig ist. Die Haeuschen sind alle aus Holz und/oder Wellblech, meistens windschief und verrostet, es gibt natuerlich 1000e Strassenhunde und ueberall liegt Hundekacke, dementsprechend stinkt es auch unglaublich auf diesen ganzen kleinen Treppchen und man muss hoellisch aufpassen, wo man hintritt.
Hier wohnen wirklich Leute. Wr haben's echt gut in Deutschland...!!
Fuer staatliche Gebaeude und Stauen geben die echt Geld aus
Waren ziemlich schockiert von der Armut hier, das ist nicht typisch Chile! Viele Bettler, viele dunkle Ecken, viel Prostitution (Hafenstadt eben). Ueberall gibt es Strassenverkaeufer, die IRGENDWAS verkaufen, z.B. Plastikdinger zum Rueckenkratzen oder Trillerpfeifen oder Waescheklammern. Es ist uns schleierhaft, wer da was kauft und wie die Verkauefer davon (ueber)leben koennen - das kann ja kaum viel Geld abwerfen.
Es gibt auch viele alte Leute hier, die deutschstaemmig sind oder frueher als Matrosen hierher kamen und haengen geblieben sind. Haben schon Otto (ca. 90 Jahre) kennengelernt, dessen Vater entweder aus Hamburg kam oder er selbst (er hat uns das in seinem verrosteten Deutsch erklaert und so ganz kamen wir nicht mit).
Christian war heute beim Friseur (fuer 4 Euro, ist aber richtig gut geworden) und siehe da, die Friseurin hat 10 Jahre in Hamburg gelebt und kann perfekt deutsch!
Heute sind wir den ganzen Tag im Zentrum rumgelaufen (d.h. auf ca. 25 Huegel geklettert) und haben eine kleine Hafenrundfahrt gemacht, da sind ganz schoene Bilder entstanden. Unglaubliche Containerschiffe liegen hier, 3500 Container aus London, 20 Tage unterwegs, wird in 2 Tagen entladen, 20 Mann Besatzung - jaaaahaa, unser Bootskapitaen musste sich ausquetschen lassen fuer sein Geld! Ach ja, uns unser Spanisch verbessert sich merklich!!! Juhuu!
Riiiiiiiesen-Containerschiff aus London
Seeloewen... faul wie immer in der Sonne Die stinken total, schlimmer als auf dem Fischmarkt!
Valpo mit seinen Huegeln vom Wasser aus
was fuer ein schoener Name!! Viele Gruesse nach Handschuhsheim!
EINS muessen wir noch erzaehlen: waren hier in einem oeffentlichen Krankenhaus wegen der Gelbfieberimpfung. Unglaubliche Zustaende, so ungefaehr hatten wir uns ein Krankenhaus in einem Entwicklungsland vorgestellt, aber nicht in Chile! Die Behandlung dort ist entweder kostenlos oder kostet nur ein paar Cent, dementsprechend ist der Eingang zur Ambulanz belagert von ca. 150 Menschen, die auf der Erde sitzen und sichtlich krank sind, alle husten... Wenn man noch nicht krank ist, dort wird man's auf jeden Fall. Es gibt eine von Security bewachte Tuer ins Innere, ab und zu wird jemand per Lautsprecher aufgerufen und darf rein - bei der Menge an Menschen muss das STUNDEN dauern, bis man drankommt (und da gibts keine Gala zu lesen!!). Als wir dort warteten, um uns anzumelden, kam ein Rettungswagen mit Blaulich an, Tuer auf, Trage raus, durch die Menschenmenge in die Tuer rein... Oh Mann. Haben uns dann doch entschlossen, auf Fabienne und Sebastian zu hoeren und auf die Impfung zu verzichten War ein einpraegsames Erlebnis. Je laenger wir unterwegs sind, desto mehr wissen wir Deutschland zu schaetzen!!
das Krankenhaus
Mañana geht's weiter nach Norden nach La Serena, dort bleiben wir dann einen Tag und dann haben wir eine 16-Stunden-Busfahrt nach San Pedro de Atacama vor uns. Hasta la proxima amigos!
unser Logenplaetzchen
Aufbruch: | 02.05.2009 |
Dauer: | 4 Monate |
Heimkehr: | 18.08.2009 |
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