Mit dem Rucksack durch Südamerika - Eine bombastische Reise ;-)

Reisezeit: Mai - August 2009  |  von Isa B.

Fazit Bolivien

Wir verlassen Bolivien nach 2 Wochen mit einem weinenden und einem lachenden Auge. Wunderschoene Natur, noch nicht zu viel Tourismus und billige Preise machen Bolivien auf der einen Seite zu einem Traum-Urlaubsziel, besonders wenn man gerne Outdoor-Aktivitaeten macht. In der Umgebung von La Paz z. B. kann man den Huayna Potosí, einen Berg mit ueber 6000 Metern Hoehe, besteigen. Man sucht sich einen der zahlreichen Touranbieter raus, die es ueberall gibt, zahlt 100 Euro, bekommt eine komplette Ausruestung mit Steigeisen, Kletterseil, Zelt und Schlafsack und geht auf eine 2-Tages-Expedition mit privatem Guide. Die gleiche Tour in Oesterreich oder der Schweiz waere unbezahlbar! Dann gibt es das Amazonasbecken mit Dschungel und Regenwald, wo man einige Tage auf einem Boot den Fluss runterschippern kann, von Mosquitos verfolgt und Alligatoren begleitet! Das muss auch super sein, aber in Anbetracht unserer knappen Zeit (wir haben noch eine gute Stecke vor uns) und der fehlenden Gelbfieberimpfung haben wr darauf verzichtet (ausserdem gibt´s da Vogelspinnen ).

Das ist die positive Seite Boliviens, und wir sind super dankbar fuer die unvergesslichen Erlebnisse, die wir dort gemacht haben. Auf der anderen Seite ist Bolivien ein bettelarmes Land, was man auch an jeder Ecke zu sehen und zu spueren bekommt! Gute Hostels sind schwer zu finden, Hygienebedingungen in Hostels und Restaurants sind meilenweit von den deutschen Anspruechen entfernt und Reisen ist einfach tierisch anstrengend. Es gibt nur wenige einigermassen komformable Busse, an Abfahrts- und Ankuftszeiten kann man sich ueberhaupt nicht halten, hier gibt es keinen TUEV und keine Wartung und wenn man Pech hat, steckt man mit einer Buspanne irgendwo im Nirgendwo ein paar Stunden fest.
Thema Sicherheit: das interessiert in Bolivien niemanden. Christian hat euch ja seine Eindruecke von den Minen in Potosí geschildert, aber auch wenn man sieht, wie hier die medizinische Versorgung ist, wird einem klar, das ein Menschenleben hier einfach nicht viel Wert ist. Um auf die Isla del Sol zu kommen, sind wir 1 1/2 Stunden mit ca. 60 Leuten zusammengefercht in einem kleinen Boetchen ueber den See gefahren - Schwimmwesten o. ae. Fehlanzeige! Die Busfahrer fahren ohne jeden Sinn fuer Risiko, die Reifen der Busse haben NULL Profil, die Scheiben sind alle gesprungen und die Bremsen funktioneren so lala. Manchmal muss man einfach seinen Verstand ausschalten, sonst hat man keinen Spass in Bolivien.

Wir haben in Bolivien wahrscheinlich so viele Autoabgase eingeatmet wie in all den Jahren vorher nicht, wir haben die ekligsten und dreckigsten Toiletten unseres Lebens benutzt (und dafuer auch noch Geld bezahlt), wir sind beide vom Essen krank geworden, obwohl wir nicht an Strassenstaenden gegessen haben und waren nach 2 Wochen Bolivien eigentlich ganz froh, nach Peru weiterzureisen. Nichtsdestotrotz war es super, aber eben das aermste Land Suedamerikas mit einem durchschnittlichen Jahreseinkommen von 1000 US-Dollar. Fuer die Bolivianer sind wir also alle Millionaere.

© Isa B., 2009
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Argentinien, Chile, Bolivien, Peru, Ecuador, Galapagos-Inseln, vielleicht Kolumbien und zum Schluss Venezuela
Details:
Aufbruch: 02.05.2009
Dauer: 4 Monate
Heimkehr: 18.08.2009
Reiseziele: Argentinien
Chile
Bolivien
Peru
Vereinigte Staaten
Ecuador
Kolumbien
Venezuela
Der Autor
 
Isa B. berichtet seit 15 Jahren auf umdiewelt.
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