Mit dem Rucksack durch Südamerika - Eine bombastische Reise ;-)
Bolivien: Tupiza, Potosí und Sucre
06.06.-11.06.2009
Nach einem Tag in Uyuni sind wir durch wunderschoenes Gelaende nach Tupiza gefahren, einem kleinen Minenort, der fuer seine spektakulaere Landschaft bekannt ist. Im BUs lief Modern Talking (kein Witz!!). Wir finden ein sehr nettes Hotel mit Pool fuer 13 Euro die Nacht und gehen am naechsten Morgen zusammen mit 2 australischen Medizinstudenten auf eine zweittaegige Reittour, auf der wir fantastische Bilder machen. Es sieht hier aus wie im wilden Westen: rote Felsen, Kakteen, Sand und Staub. Wie uebernachten bei einer bolivianischen Familie in the middle of nowhere, die auch fuer uns kochen. Es gibt keine Dusche und keine Klospuelung, wir fuehlen uns mehr und mehr wie im wilden Westen!
...kennt ihr schon den Marlboro-Man? Schoen laessig Zuegel in einer Hand...
In diesem Dorf haben wir uebernachtet, mit dem Auto nicht zu erreichen
Am Abend fahren wir mit Horrorbus nach Potosí, der hoechstgelegenen Stadt der Erde auf 4060 Meter. Potosí ist eine Minenstadt und war aufgrund der Silberadern einst die reichste Stadt Suedamerikas. Heute ist alles Silber abgebaut, die Minen gibt es aber immer noch und heute wird Zink gefoerdert. In den Minen herrschen Zustaende wie im Mittelalter: heiss, staubig, kaum Sauerstoff, keine Sicherheitsvorkehrungen, Asbest usw. Die meisten Minenarbeiter sterben innerhalb von 10 Jahren nach Beginn der Arbeit an Lungenkrankheiten. Als Tourist kann man die Mine mit einem Fuehrer besuchen, den Arbeitern Geschenke bringen (Coca-Blaetter und Alkohol, um das Leben ertraeglicher zu machen sowie Dynamit zum Sprengen, den kann man hier an jedem Kiosk kaufen!!). Christian hat die Minen besucht und war sehr betroffen von der Arbeitssituation vor Ort.
Blick ueber Potosí
in diesem Berg sind die Minen
Die Minen sind in sehr schlechtem Zustand, der Begriff Arbeitsschutz existiert hier nicht. In Deutschland duerfte nie ein Arbeiter diese Minen betreten, geschweige denn ein Tourist! Die Gefahren sind ueberall sichtbar: die Stuetzpfeiler sind aus Holz und zum groessten Teil zerstoert, auf den Minengaengen koennen einem jederzeit Waggons entgegenkommen, vor denen man sich nur mit einem Sprung zur Seite retten kann (falls genuegend Platz vorhanden ist!!!). Es gibt Loecher fuer den Abstieg in einen tiefer liegenden Schacht, die aber kaum zu erkennen sind; hier besteht die Gefahr, 10-20 Meter abzustuerzen...! Aber selbst wenn man den Schacht erkennt, ist der Abstieg sehr risikoreich, weil man sich an einem Seil ohne Sicherung in die Tiefe ablaesst. Der Sauerstoff in den Minen ist so gering, dass jederzeit die Gefahr besteht, ohnmaechtig zu werden, so auch geschehen in der Gruppe von Christian, bei der eine Schottin zusammengebrochen ist und gerade noch rechtzeitig vor einem Schacht aufgefangen werden konnte. Statistiken ueber Unfaelle konnten wir nicht erfahren, aber wir sind uns sicher, dass es eine Vielzahl geben muss.
Jedem, der in Deutschland mit seiner Arbeitsplatzsituation unzufrieden ist, koennen wir einen Besuch in den Minen nur empfehlen. Wir versprechen, dass sich die Probleme am Arbeitsplatz dann relativieren werden
Am naechsten Tag geht es weiter nach Sucre, der schoensten Stadt Boliviens. Wir haben Super-Wetter und fuehlen uns sehr wohl, koennen auch schon fast ueber die Horror-Busfahrt lachen. Hier gibt es viele koloniale Gebaeude und Kloester, alle weiss gestrichen, ausserdem viele nette Restaurants und Cafés. Sucre ist beruehmt fuer seine Sprachschulen, dementsprechend viele weisse junge Leute sieht man hier. Wir verbringen den Nachmittag in einem wunderschoenen Gartencafé mit Blick auf die Stadt, trinken Café und frischen O-Saft und zahlen 1.60 Euro. So kann´s bleiben.
Am naechsten Tag fliegen wir nach La Paz, denn eine weitere Busfahrt in diesem Land tun wir uns nicht an.
Blick ueber Sucre
Marktplatz in Sucre
Rathaus
unser Flieger mit 12 Plaetzen
hier kann man dem Piloten ueber die Schulter gucken...
Flug ueber das bolivianische Hochland. 1 Stunde Flug, 14 Stunden Bus gespart.
Aufbruch: | 02.05.2009 |
Dauer: | 4 Monate |
Heimkehr: | 18.08.2009 |
Chile
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