Mit dem Rucksack durch Südamerika - Eine bombastische Reise ;-)
"Urlaub vom Urlaub": 5 Tage USA: Perus Norden
09.07.-16.07.2009
Von Lima aus 9 Stunden die Pazifikkueste entlang nach Norden findet man Trujillo, eine schoene Kolonialstadt mit dem kleinen Kuestenort Huanchaco, einem Surfer-Mekka.
die Fischer in ihren traditionellen Schilfbooten, die es in dieser Form schon seit 2000 Jahren hier gibt
In Huanchaco haben wir ein paar Tage verbracht, soviel Fisch gegessen, dass wir schon bald Schwimmhaeute kriegen, netten Leute kennengelernt und Christian hat einen Surfkurs gemacht. Echt unglaublich der Typ - nach 1 Stunde stand der auf dem Brett!!! (andere brauchen dafuer eine Woche)
...
da hat´s ihn dann doch mal erwischt
whohoooooo!!!
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Trujillo
In der Umgebung von Trujillo und Huanchaco liegt Chan Chan, die ehemals groesste Stadt auf dem amerikanischen Kontinent (lange vor der Inka-Zeit, ca. 2000 Jahre alt) mit ca. 60.000 Einwohnern. Die Stadt ist komplett aus Lehm gebaut und daher schlecht erhalten, heute ist viel restauriert. Man kann nur einen kleinen Teil besichtigen, aber wir haben eine Luftaufnahme gesehen und die Groesse ist echt beeindruckend. Leider ist echt nicht mehr viel uebrig geblieben und nach Machu Picchu waren wir ein bisschen enttaeuscht. Wir haben uebrigens nicht mehr so viel Mitleid mit den Inkas, denen die Spanier alles zerstoert haben, nachdem wir erfahren haben dass die Inkas mit den Kulturen, die vor ihnen da waren, genauso umgegangen sind!!!
ein Altar
Ebenfalls in der Umgebung von Trujillo, aus der gleichen Zeit stammend gibt es den Tempel der Sonne und des Mondes, 2 terassenfoermig gebaute Pyramiden, die es locker mit den aegyptischen aufnehmen koennten, wenn sie besser erhalten waeren. Man kann nur den Mondtempel besichtigen und am Besten gefallen haben uns da die Wandmalereien mit den Originalfarben. Von oben aus hat man einen guten Blick ueber die Stadt, die einst zwischen den beiden Pyramiden lag und gerade noch ausgegraben wird.
alte Wandgemaelde im Tempel des Mondes
von oben, im Hintergrund die Reste des Sonnentempels
Dort haben wir auch den beruehmten peruanischen Nackthund kennengelernt Den gibt es schon seit 2000 Jahren und der ist auf allen moeglichen alten Tongefaessen abgebildet, die die hier gefunden haben. Seine Koerpertemperatur ist hoeher als normal, ca. 42 Grad, und der wird heute noch zur Schmerzlinderung bei rheumatischen Erkrankungen eingesetzt. Wir fanden den ziemlich eklig...
Eines der beeindruckendsten Erlebnisse an der Nordkueste haben wir dann in der Naehe von Chiclayo (falls ihr mal auf der Karte schauen wollt...) gemacht: wir haben den "Lord of Sipan" besucht.
Der liegt im dazugehoerigen Museum, das der ganze Stolz von Nord-Peru ist - und zwar zu Recht! Leider durfte man drin keine Fotos machen, aber hier das Museum von aussen:
Der Lord of Sipan ist ein alter Herrscher, der im 1. Jhdt. nach Christus beerdigt wurde. Da er ein schoenes Leben nach dem Tod haben sollte, wurden mit ihm zusammen mehrere Frauen (ist ja klar!!), Diener und Soldaten beerdigt - die werden wohl kaum zufaellig zur gleichen Zeit gestorben sein... Ausserdem gab es die teuersten und aufwaendigsten Grabbeigaben, die ihr euch vorstellen koennt: alles aus Gold und Silber (sogar seine Schuhe!!), tonnenweise Schmuck, Gefaesse, Waffen usw. Das interessanteste an der Sache ist, dass niemand von seinem Grab (und denen in seiner Nachbarschaft, denn da gab´s mehrere) wusste, BIS... vor 20 Jahren, genauer 1987, auf dem Schwarzmarkt in Peru ploetzlich unglaublich alte, wertvolle Gegenstaende auftauchten. Die ersten, die eines dieser alten Graeber entdeckt hatten, waren naemlich Grabraeuber, die damit schnelles Geld machen wollten (und gemacht haben). Jedenfalls wurde die Polizei aufmerksam, man hat Wissenschaftler auf die Sache angesetzt und kurz darauf auch die Grabstaetten gefunden. Das Grab des Lord of Sipan war noch unberuehrt und einer der interessantesten archaeologischen Funde der letzten Jahre.
Alles, was in dem Grab gefunden wurde, wurde geborgen, sauber gemacht und erst mal auf Welttournee geschickt. Nach und nach sind noch einige Dinge aus den anderen Graebern beim FBI in den USA aufgetaucht, die Sammler dort von zwielichtigen Haendlern gekauft hatten. Danach wurde das Museum gebaut - das tollste und modernste und aufwaendigste, das wir jemals gesehen haben. Man kann dort Stunden verbringen, es gibt viele Erklaerungstafeln (allerdings alle auf Spanisch), Fotos von den Ausgrabungen selbst, so wie die Fundstuecke am Tag ihrer Entdeckung ausgesehen haben und in einer Vitrine daneben steht dann das entsprechende Stueck. Echt unglaublich. Es gibt eine Nachbildung der Grabkammer des Pharaos oder Kaisers oder was auch immer er war, und dann zu guter Letzt sein Skelett. Isa war total fertig mit den Nerven, sie haette nie gedacht, dass ein Museum sie mal so in den Bann ziehen koennte!
Nach all der Kultur war dann aber doch ein bisschen Beach faellig, und wir haben ein paar schoene Tage in Mancora ganz im Norden fast an der ecuadorianischen Grenze verbracht. Nachdem das Wetter in Huanchaco noch nicht ganz so doll war, hatte wir hier ENDLICH Sommer, Sonne, Strand und Meer - was will man mehr!!
eines unserer Hotels vom Strand aus
Zur Feier des Augenblicks haben wir dann auch mal unser Budget gesprengt und uns 2 Tage "Luxus" gegoennt im Hotel Caballito de Mar in Punta Sal, 30 Min noerdlich von Mancora. Ein kleiner Streifen Strand, an dem es ein paar Hotels und sonst Privathaeuser von reichen Peruanern gibt.
Pool und Meer
auf unserer Terrasse
Ferienhaeuser
Heute abend verlassen wir Peru und fahren mit den Nachtbus nach Guayaquil in Ecuador. Melden uns von dort
Wir wollen euch nochmal herzlich danken fuer eure Gaestebucheintraege - wir freuen uns darueber mindestens genauso wie ihr euch (hoffentlich) ueber unsere Berichte!!! Die letzten 6 Wochen stehen an, wir freuen uns riesig auf Deutschland!! Viele liebe Gruesse nach Hause und geniesst den Sommer genauso wie wir!
Aufbruch: | 02.05.2009 |
Dauer: | 4 Monate |
Heimkehr: | 18.08.2009 |
Chile
Bolivien
Peru
Vereinigte Staaten
Ecuador
Kolumbien
Venezuela