The BIG 8 - Durch den Südwesten der USA
11.06.2009 - Capitola/CA - Big Sur/CA
Hochnebel begrüßt uns beim Aufstehen. Wir frühstücken schnell und fahren (mal wieder) zum Dumpen. Da wir an unserem Statebeach (übrigens: New Brighton State Beach) noch nicht am Strand waren, holen wir das jetzt kurz nach. Da sind tatsächlich schon Leute im Wasser. Das wäre mir doch ein bisschen kalt so ganz ohne Sonne...
Bis Monterey fahren wir relativ zügig durch. Hier oben ist der berühmte Highway No. 1 auch noch nicht so spannend. Wir parken in der Nähe der Cannery Road an der Straße und werfen einige Quarter in die Parkuhr. Dann lassen wir uns treiben durch die Straße der Ölsardinen, die John Steinbeck in seinem Roman "Cannery Row" unsterblich gemacht hat. Fisch wird hier schon lange nicht mehr in Dosen gefüllt, stattdessen haben chice Läden das Straßenbild erobert. Unser Ziel ist aber das berühmte Aquarium.
Trotz des recht happigen Eintritts von rund 29 $ pro Person, finde ich das Geld hier besser angelegt, als beim Winchester Mystery House am Vortag. Sehr anschaulich und unterhaltsam ist das Meeresleben an der Pazifikküste aufbereitet - alles nach unterschiedlichen Lebensbereichen innerhalb des Meeres aufgeteilt. Ganz besonders faszinierend finden wir die Seeotter, die Seepferdchen und die Quallen (!). Für Familien ist das mein ganz besonderer Tipp in Monterey.
Mit einem kostenlosen Shuttlebus fahren wir danach zum Pier von Monterey. Das Wetter ist mittlerweile viel besser geworden! Überall werden uns kleine Portionen Clam Chowder zum Probieren angeboten. Clam Chowder, eine sehr sämige Suppe mit Muschelfleisch, haben wir zuletzt auf unserer Hochzeitsreise durch den Nordwesten der USA gegessen - das weckt Erinnerungen. Also genehmigen wir uns eine Portion, die stilgerecht im Brotlaib serviert wird. Dazu kaufen wir noch ein Sandwich mit geräuchertem Lachs und eine ganze geröstete Knoblauch. Nach der Suppe und dem Brotlaib, den man ja dazu verspeist, sind wir schon pappsatt und das Lachsbrot nehmen wir uns daher für später mit. Plätze im Bus zurück finden wir (dank Knofi) problemlos .
Dummerweise hat die Anzahl der Quarter nicht für unseren Aufenthalt in Monterey gereicht und wir haben ein Parkticket über 30$ bekommen. Schöne Sch... Nun müssen wir uns auch noch eine Moneyorder besorgen, damit wir die Strafe zahlen können (bar geht nicht). Machen wir dann mal später.
Zunächst führt uns unser Weg entlang der Küste an wunderschönen Häusern vorbei. Das sind keine Prachtvillen, sondern einfach beneidenswert gelegene, schöne Häuser direkt am Meer. Kleiner Wermutstropfen sind da wohl die vielen Touristen-Autos und -RV´s vor der Haustür. Obwohl auch dafür wieder Eintritt anfällt, fahren wir wenig später den berühmten 17-Miles-Drive zwischen den Städten Monterey und Carmel. Hier sind nun die Häuser richtige Villen geworden, eingebettet zwischen Zedern und Golfplatz. Doch auch hier sind die Ausblicke auf die Küste herrlich. Als sich die Gelegenheit bietet, laufe ich über den Strand zum Meer Füße baden. Ist das kalt! Dummerweise reiße ich mir beim Zurückgehen an irgendwas meine Ferse etwas auf. Naja, wir haben ja alles zum Verarzten mit dabei.
Vollständig fahren wir den 17-Miles-Drive nicht, sondern verlassen das Gelände am Carmel-Gate und sind kurz darauf im Städtchen mit den schönsten (Bade-)Stränden der nördlichen Pazifikküste - wie ich finde. Carmel-by-the-Sea wurde u.a. bekannt durch seinen Bürgermeister Clint Eastwood (das ist nun auch schon wieder was her...). Aktuell werden hier viele Häuser zum Verkauf angeboten, sollte sich also einer von Euch hier sehen...
Südlich von Carmel reichen die Berge bis ans Meer und ich finde, dass ist die schönste Strecke der ' No. 1. Heute brauchen wir nur bis nach Big Sur. Da bleibt viel Zeit für Stopps und Fotos. Als wir in Big Sur sind, suchen wir das Nepenthe. Das Nepenthe ist ein Restaurant hoch über dem Meer gelegen, von wo aus man mit einer herrlichen Sicht sein Essen genießen kann. Den Tipp haben wir von unseren Tischnachbarn beim Thai gestern. Alleine laut Hinweis aus meinem Reiseführer hätten wir uns wohl nicht auf die Suche gemacht.
Das war, ungelogen, einer der besten Abende meines Lebens! Was für ein Blick auf´s Meer und die tief unter uns im Meer spielenden Wale. Wahnsinn! Die Sonne, die sich immer mehr in Richtung Meer senkt und für immer bessere Farben der Berge sorgt. Einfach perfekt! Die Weinkarte wäre alleine für sich einen Besuch wert.
Voller Eindrücke kommen wir an unserem Campground an, der heute zur Feier des Tages Wasser und Stromanschluss für uns bereithält. Eingebettet unter Redwoods und ganz nah zu einem kleinen Fluß gelegen. Toll!
Am Eingang steht ein 40-ft. langer Prevost-Bus. Das ist ein Hammerteil. Hat aber mit Marmorbad und diesen Ausmaßen für mich nichts mehr von Camping. Bislang war auch nur der Fahrer da (welcher nicht der Eigentümer ist). Übrigens war nur ca. 1 Monat vorher David Beckham auf dem gleichen Campground (allerdings mit einem - wenn auch marginal - kleineren Wohnmobil)
Beim anschließenden Lagerfeuer läuft dann ein großes Tier an uns vorbei, das wir von der Silhouette aber nicht erkennen können. Unsere Taschenlampe haben wir zu spät greifbar. Was war das? Wenig später kommt unser Nachbar mit Lampe um die Ecke und teilt uns mit, dass hier ein Skunk - also ein Stinktier - herumläuft. Iiiiiiiieh. Ich will doch nicht bespritzt werden, aber die Neugier treibt uns hinter ihm her und wir sehen das Tier im Licht der Lampe herumlaufen. Allerdings hat es schon mal seinen Schwanz gehoben und das ist ein Zeichen, dass es keinen Spaß versteht. Lassen wir es also in Ruhe jagen.
Eine gute Nacht!
Aufbruch: | 24.05.2009 |
Dauer: | 4 Wochen |
Heimkehr: | 18.06.2009 |