The BIG 8 - Durch den Südwesten der USA
13.06.2009 - Ventura/CA - Palm Springs/CA
Heute hat meine Oma Geburtstag und die rufen wir natürlich an! Glückwunsch Omi! Anschließend gehen wir noch mal zum Meer. Hinter den Dünen ist eine kleine Lagune, die nicht sehr tief sein kann. Wir sehen Mengen von Fischen, denen es hier wohl etwas eng wird...
Gestern war der letzte durchgeplante Tag. Ab heute sind wir komplett frei, wie wir unsere Zeit bis einschließlich Montag verbringen werden. Am Dienstag müssen wir nämlich schon wieder unser RV abgeben. Wir fahren zwar zunächst auf die #101, aber die ist uns nun doch zu langweilig. Wir halten aber an einem großen Outlet Center, wo wir nach Ed Hardy Schuhen für meine Kollegin suchen. Diesbezüglich haben wir hier leider kein Glück. Dafür werden wir aber anderweitig fündig. Eine breite Autobahn, die nach Los Angeles hineinführt. Daher fahren wir über eine kleinere Straße zurück ans Meer, wo wir in Malibu herauskommen.
Malibu ist bei weitem nicht so interessant wie gedacht und es ist auch wirklich kein Strandwetter. Der ganze Himmel ist verhangen. Irgendwie ist die Stimmung schon etwas getrübt, dass wir bald wieder nach Hause fliegen...
Malibu geht quasi direkt in Santa Monica über. Hier das Parken aber richtig teuer und so fahren wir vom Meer weg und begeben uns wieder in den Verkehr von LA. Ab nun haben wir 4-6 Spuren (je Fahrtrichtung). Da ich noch nie das Hollywood Schild gesehen habe, geben wir in unser Navi zuerst den Walk of Fame in Hollywood ein. Die großen Durchgangsstraßen von LA sind bei weitem nicht so toll, wie wir uns das gemeinhin vielleicht vorstellen... Erst ab Beverly Hills wird das etwas besser.
Hollywood ist aber aus meiner Sicht ein Stadtteil, der von altem Ruhm lebt. An den Sternen vom Walk of Fame fahren wir nur vorbei. Parken kann man zwar (alles eine Frage des Geldes), aber mich reizt das Aussteigen hier überhaupt nicht und Rüdiger würde am liebsten sowieso schon aus LA wieder draußen sein.
Das Hollywood Sign, das ich unbedingt noch als Foto haben möchte, ist von hier aus ohnehin nicht zu sehen, aber unser Navi geleitet uns sicher zu der Stelle, wo auch alle Tour-Busse zum Knipsen hinfahren - irgendeine kleinere Nebenstraße. Nur lotst es uns aus dieser Nebenstraße heraus, indem wir durch eine noch kleinere Straße fahren müssen. Nun haben wir zum Glück kein großes Wohnmobil, aber als ein Umzugswagen die Straße blockiert, haben wir ein echtes Problem. Ich muss Rüdiger rückwärts einen kurvigen Berg hoch lotsen - und den uns entgegenkommenden Autofahrern erklären, was wir hier machen. Gottlob sind wir 10 Minuten später schweißgebadet oben und können drehen...
Zurück auf der Interstate beginnt der Verkehr erst richtig und dabei ist Wochenende!!! Wie schlimm ist das wohl zur Rush Hour? Dieser Moloch von Stadt zieht sich endlos dahin und die Leute fahren hier wie die Berserker.
Das einzig interessante ist die Autos zu beobachten. Es gibt die abgewrackten, die mit Ersatzreifen herumfahren; die gepimpten, die hochgeliftet oder tiefergelegt sind und dann bekommen wir kurz vor Verlassen von LA noch eine große Show geboten: Wir können ein Auto der Highway Patrol von hinten heranrauschen sehen, alle Lichter blinken wie wahnsinnig und die Cops nehmen dabei nicht den kürzesten Weg. Nein, stattdessen fahren sie immer von links nach rechts und wieder zurück, benutzen also alle zur Verfügung stehenden fünf Spuren. So was hat selbst Rüdi noch nicht gesehen und wir fragen uns was wollen die Jungs uns sagen? Ganz offensichtlich halten sie den Verkehr zurück, denn keiner traut sich das Auto zu überholen. Kommt nun ein Geisterfahrer? Gibt es eine Schießerei? Leider finden wir es nicht heraus, denn nur einige Meilen weiter fährt der Wagen von der Interstate und ward nicht mehr gesehen. Ein Taxifahrer in Vegas, dem wir die Geschichte erzählen, vermutet, dass die Polizei den Verkehr verlangsamen wollte, um weiter vorne jemanden in voller Fahrt jagen zu können...
Wir verlassen LA über die Interstate in Richtung Palm Springs/Phoenix. Unser Weg führt uns durch ein Indianer Reservat, wo man wieder Spielen darf. Viele Reservate verdienen heute mit Casinos ihr Geld. Weil es nun schon spät wird, fragen wir dort nach einer günstigen Rate für das Hotel. Wir würden gerne noch mal ausführlich Duschen und Sauberkeit genießen. Aber der Preis von 275 Dollar für ein Raucherzimmer kommt ja gar nicht in Frage. Da fahren wir einfach weiter.
In Palm Springs, der Oase in der Wüste, kommen wir gegen 21 Uhr an und hier tobt der Bär (also sinnbildlich). In den Straßencafés sitzen Mengen von Leuten und genießen die lauen Temperaturen. Wieder ist alles unglaublich chic und so können wir nur hoffen hier irgendwo zu einem vernünftigen Preis unterzukommen. Wir haben nämlich keinen Hinweis auf einen Campingplatz hier gefunden und der Joshua Tree Nationalpark ist uns (unreserviert) am Samstagabend zu unsicher. Aber wir haben Glück. Wir finden einen Platz, wo wir von einer Deutschen begrüßt werden, die lange Jahre in Heidelberg gelebt hat. Für 40 $ haben wir hier einen ganz ebenen Platz mit allen Anschlüssen und (!) einem Swimmingpool, der 24 Stunden geöffnet ist. Na, da fahren wir erstmal noch letzte Besorgungen machen, und verbringen danach viel Zeit im Swimming Pool, den wir um diese Uhrzeit für uns alleine haben. Herrlich! Der Sternenhimmel glitzert über uns, es sind noch immer sehr angenehme Temperaturen und wir lassen uns einfach treiben.
Als wir schon Schwimmhäute haben, machen wir uns Essen im RV. Es gibt Kartoffel-Pü. Salat und die übrig gebliebenen Koteletts. Danach schlafen wir tief und fest.
Aufbruch: | 24.05.2009 |
Dauer: | 4 Wochen |
Heimkehr: | 18.06.2009 |