The BIG 8 - Durch den Südwesten der USA

Reisezeit: Mai / Juni 2009  |  von Sylvia Rosarius

14.06.2009 - Palm Springs/CA -Las Vegas/NV

Heute ist Sonntag, da kann man schon mal ein wenig später aufstehen, oder? Zum ersten Mal seit langem ist es nachts richtig warm, so dass man keinen Schlafsack braucht. Allerdings scheint das auch ein heißer Tag zu werden.

Daddy Cool

Daddy Cool

Vor dem Frühstück geht´s noch mal schnell in den Pool (allerdings ist der nun richtig voll...). Dann fahren wir ins Städtchen und machen einen Abstecher zum Starbucks, um mal wieder einen Reisebericht hoch zu laden. Auch hier in Palm Springs haben Indianer ein Spielcasino und das wollen wir uns doch mal anschauen. Fazit: Im Prinzip auch nicht anders als in Vegas, aber die eine oder andere Slot Machine hält uns länger auf als gedacht. Als wir uns auf den Weg zum Joshua Tree NP machen, ist es schon kurz vor 14 Uhr...

Joshua Tree

Joshua Tree

Die Fahrt dorthin dauert nicht ganz so lange und nach dem obligatorischen Besuch im Visitor Center, fahren wir durch das sogenannte Wonderland of Rocks. Das kann man sich so vorstellen, als hätte jemand mitten in der Wüste Steinhaufen aufgeschichtet. Natürlich gibt es auch hier wieder eine sinnvolle geologische Erklärung, die in diesem Fall mal wieder mit vulkanischer Tätigkeit und Erosion zu tun hat.

"Steinhäufchen" im Wonderland of Rocks

"Steinhäufchen" im Wonderland of Rocks

Bekannt geworden ist der Joshua Tree NP aber durch seine Joshua Bäume. Das sind Yucca(-"bäume"), die ihre "Arme" zum Teil dramatisch in den Himmel heben und die Mormonen an den Propheten Joshua erinnerten. Uns gefallen diese Bäume wirklich gut, aber wir merken allmählich, dass wir schon ziemlich spät dran sind... Wir machen daher auch keine Spaziergänge mehr, fahren aber noch zu einem Aussichtspunkt, von wo aus man einen klasse Blick auf den San Andreas Graben hat. Diese geologische Verwerfung kennt wohl jeder von der Erdbebentätigkeit in Kalifornien. Hier ist der Graben wie eine Narbe in der Landschaft zu sehen. Verwundert lesen wir, dass sich die Berge im Hintergrund pro Jahr um 2 Inches nach Nordwesten verschieben. Das sind in 6 Jahren etwa 30 Zentimeter und in 3 Millionen Jahren 100 Meilen. Bei soviel Verschiebung ist es kein Wunder, dass es hier in Kalifornien häufig zu Erdbeben kommt. Wow!

Blick auf den San Andreas Graben

Blick auf den San Andreas Graben

Interessehalber fahren wir auf den Jumbo Rocks Campground, der in unserem Reiseführer zu den schönsten Plätzen im Westen gezählt wird. Völlig zu Recht. Es gefällt uns hier klasse, aber wir wollen heute noch ein großes Stück weiter in Richtung Vegas kommen. Also verlassen wir den Park wieder und halten uns in Richtung Norden.

Ein toller Campground: Jumbo Rocks

Ein toller Campground: Jumbo Rocks

Die nachfolgende Strecke gehört zu den einsamsten, auf denen wir bis jetzt unterwegs waren und es dauert auch geschlagene 90 Meilen bis man mal wieder eine Tankstelle sehen kann. Aber die Sonne steht tief und wir genießen diese Fahrt!

Einsamkeit auf weiten Highways

Einsamkeit auf weiten Highways

Auf einem Abschnitt der Route 66 entdecken wir am Straßenrand einen Schuh- und einen Unterwäsche-Baum. Also bei den wenigen Bäumen, die es hier überhaupt gibt, fällt das schon richtig auf. Leider haben wir kein Bild gemacht.

Roadmovie

Roadmovie

Ödnis

Ödnis

Salzwüste

Salzwüste

An einem Bahnübergang müssen wir stehenbleiben bis ein Güterzug an uns vorbeigezogen ist. Wir zählen vorne 2 Loks, dann 136 Wagen (jeweils mit doppelten Containern beladen) und zum Schluß wieder 2 Loks. Diese Züge hier sind ganz schöne Monster.

Auf den letzten Meilen vor Las Vegas wird es schon dunkel und bei einer Delle im der Straße, über die wir im normalen Tempo fahren, reißt es uns hinten den Schrank auf und herauspurzelt eine Tasse und unser Rest vom Pecan Pie. Beide überleben den Sturz leider nicht...

Nach so vielen Meilen in der Wüste erscheinen uns die Lichter von Las Vegas wie eine Fata Morgana. Nahe von Boulder City tauchen wir wieder in die Großstadt ein. Zur Einstimmung auf Vegas fahren wir den Strip hoch und schießen dabei aus dem WoMo noch so manches Foto. Am späten Abend, wenn die Lichter blinken und funkeln ist die Stadt eindeutig am schönsten.

Der Strip am Abend

Der Strip am Abend

Paris Paris

Paris Paris

Fontainen vor dem Bellagio

Fontainen vor dem Bellagio

Venedig in Vegas

Venedig in Vegas

Das "alte" Vegas

Das "alte" Vegas

Glitter Gilch

Glitter Gilch

Die rechtzeitige Abfahrt auf unseren Campground am Circus Circus verpassen wir vor lauter Lichter-Gucken und so fahren wir einfach noch ein Stück weiter in Richtung Downtown. Nahe der Fremont Street finden wir an der Straße einen Parkplatz für unser kleines Zuhause und verbringen den weiteren Abend an den Slot Machines. Unterm Strich lassen wir hier Geld, aber das hält sich bezogen auf den Spaß und die kostenlosen Getränke, die hier jeder Spieler bekommt, in Grenzen. Etwas Gutes zu Essen bekommen wir hier nicht mehr, als wir gegen 2 Uhr aus dem Casino kommen. Vom Campground laufen wir daher noch mal zum Circus Circus und stärken uns, bevor die Müdigkeit uns endgültig übermannt.

© Sylvia Rosarius, 2009
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Mit dem Wohnmobil fahren wir durch den Südwesten der USA und wollen auf dem Weg die Natur in vollen Zügen genießen. Wir, das sind die beiden Wahl-Münchner Rüdiger und Sylvia - inkl. unserem "blinden Passagier", der sich während des Urlaubs wohl vorwiegend in Form eines wachsenden Baby-Bauchs bemerkbar machen wird...
Details:
Aufbruch: 24.05.2009
Dauer: 4 Wochen
Heimkehr: 18.06.2009
Reiseziele: Vereinigte Staaten
Der Autor
 
Sylvia Rosarius berichtet seit 15 Jahren auf umdiewelt.
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