Süd- u Zentralamerika bis Washington DC
Chile: Chepu bis Santiago de Chile
Reisebericht 12 - Chepu nach Santiago de Chile
Chepu-Ralun 2010_01_08 219 km
Ralun-Puerto Octay 2010_01_09 129 km
Puerto Octay-Huépil 2010_01_10 328 km
Huépil 2010_01_11 000 km
Huépil 2010_01_12 000 km
Huépil Umgebung 2010_01_13 107 km
Huépil-Los Angeles 2010_01_14 302 km
Los Angeles Umgebung 2010_01_15 251 km
Los Angeles - Curanipe 2010_01_16 350 km
Curanipe - Santiago de Chile 2010_01_17 429 km
Woche gesamt: 2115 km
Tour gesamt: 17009 km
Die Nacht von Mittwoch auf Donnerstag war sehr kurz für mich, da ich auf-grund der heftigen Regenfälle und des starken Windes fast nichts geschlafen habe. Am Morgen beim Zeltabbau sehen wir, dass irgendwo Wasser hineingeronnen sein muss, da die Matratzenunterseite der ausgeklappten Hälfte sowie das Holz darunter vollkommen nass ist. Bisher hatten wir bei Regen immer die Plane übergespannt, und so ist uns dieser Konstruktions- fehler erst jetzt aufgefallen. Arno ist stinksauer und freut sich schon heute auf den Besuch beim Zelthersteller nach unserer Reise, denn wir haben bereits einiges an Fehlern festgestellt, die einem Professionisten nicht passieren dürfen. Bei heftigem Wind - und einigem Bauchweh bezüglich der nassen Schotterpiste meinerseits - fahren wir gegen 11.00 Uhr los in Richtung Ralun. Der dritte Offizier auf der Fähre hat Arno den Geheimtipp für Ralun - rustikale Thermen - gegeben, und so ist dies unser heutiges Tagesziel. Ich erinnere mich sofort an unseren ersten Thermenbesuch, und freue mich auf den erneuten "Anlauf" für warmes Wasser. Die ersten 20 km waren der blanke Wahnsinn, da auf dem Teilstück bis zur asphaltierten Hauptstraße einige extrem kurze steile Steigungen kommen, auf der das Hinterrad wegen der Nässe permanent durchdreht, und zu allem Überfluss, wie kann es anders sein, kommt uns an der engsten Stelle auch noch ein Fahrzeug entgegen. Ich sitze wie ein Stein auf meinem "Schleudersitz" und bewege mich keinen Millimeter, bis wir die Asphaltstraße wieder erreichen - ich bekomme wieder mal Lob ob meinem tollen Verhalten auf dem Beifahrersitz. Weiter geht es in Richtung
Ancud
Die zweitgrößte Stadt der Insel wurde 1767 als spanische Festung gegründet. Ancud lag strategisch günstig, schließlich war es der erste Hafen für die Schiffe, die um Kap Hoorn oder durch die Magellanstraße segelten. Die Stadt liegt ganz im Norden der Insel Chiloé am Canal de Chacao. Das kleine Zentrum ist sehr übersichtlich - alles Wichtige liegt innerhalb dieser Blocks. Im Museo Chilote steht der Nachbau des Schoners "Ancud" - des ersten Dampfschiffes der Chilenischen Marine.
In der Stadt angekommen fahren wir direkt ins Zentrum um auf dem Markt frisches Obst, Gemüse und Brot zu kaufen. Just in dem Moment als wir in der Markthalle sind, geht draußen ein Unwetter nieder, und so lassen wir uns mit unserem Einkauf etwas länger Zeit als geplant. Nach etwa einer Stunde sind alle Einkäufe erledigt und das Gewitter ist abgezogen. So geht es weiter in Richtung Chacao, wo wir mit der Fähre auf das Festland übersetzen. Wieder auf "festem Boden" fahren wir durch Sonne und Regenschauer bei angenehmen Temperaturen um die 18 Grad. Aufgrund der vielen Regenfälle ist es hier unsagbar grün. Die Natur ist ein Traum, viele Arten von Blumen und Sträucher blühen in den schönsten Farben um die Wette. Auf dem Weg nach Ralun durchfahren wir einige Ortschaften mit wunderschönen Holzhäusern und vielen Cabanas die in sehr gepflegten Anlagen erbaut sind - volles Tourismusgebiet. Überall stehen Hinweistafeln mit folgenden Aufschriften - Kaffee und Kuchen, Marmelade, Zimmer mit Frühstück! Wir halten bei einem dieser Kaffeehäuser und trinken Kaffee bzw. Kakao mit Topfen-Rosinenkuchen - echt lecker!!!!!! Der Inhaber ist der Enkel eines ausgewanderten Hamburgers - er spricht leider fast kein Deutsch. Hier erkundigen wir uns noch einmal nach dem Straßenzustand für unsere morgige Tour und den Thermen von Ralun - sein Augenaufschlag beim Wort Thermas Ralun lässt mich schon schmunzeln. Weiter geht´s die letzten 40 km für heute. Erst fahren wir an dem Campingplatz vorbei, als wir die Einfahrt dann finden, stellt sich nach einigen Minuten Fahrzeit heraus, dass wir diesen Hohlweg ohne Hilfe mit dem Hänger nicht mehr herauskommen - super! Am Campingplatz angekommen erkundigen wir uns erst mal wie wir hier wieder wegkommen - kein Problem, der Wagen des Besitzers hat eine Anhängvorrichtung und wird uns morgen wieder hochziehen. Also, schnell das Zelt aufbauen und ab in die Therme. Um zur Therme zu kommen müssen wir einen Fluss mit einem Ruderboot überqueren - der Ruderer hat starke Oberarme, da er gegen die Strömung rudern muss!!!!! Dort angekommen laufen wir nun ca. 15 Minuten durch den Wald, durchqueren zwei ganz kleine Bäche bis wir endlich bei der Therme ankommen - wir sehen dies an den 3 verfallenen ehemaligen Umkleidekabinen *gg* So, wir sind da, aber wo sind die rustikalen Thermen???? Arno und ich laufen die umliegende Gegend ab und finden nichts - ich kann mich vor lauter Lachen schon nicht mehr halten, da wir scheinbar zu doof sind den Eingang zu finden. Plötzlich macht Arno einen Schrei "Ich hab sie gefunden". Die Therme ist eine Lacke von 5x3m und ca. 50 cm tief - den Lachkrampf welchen ich jetzt hab, als ich ihn in der Lacke liegen sehe, könnt ihr euch gar nicht vorstellen!!!! ABER es ist hier wunderschön - rund um uns nur Urwald und der Fluss. Das Wasser hat ca. 40 Grad und kommt direkt aus dem Boden. Wir haben nun 1 ½ Std. Zeit, da das Ruderboot um 20.00 Uhr zur Rückfahrt bestellt ist. Zurück am Campingplatz kochen wir gemeinsam einen superguten Gemüseeintopf und vereinbaren für morgen die Abfahrt gegen 10.00 Uhr - bezüglich der Hilfestellung für unseren Hänger.
Die Nacht ist sehr angenehm und nicht kalt. Wir sind pünktlich um 10.00 Uhr fertig, das Auto mit der Anhängvorrichtung kommt gegen 10.30 Uhr und fährt den Hänger hoch. Arno ist schon vorausgefahren, da es in der Zwischenzeit zu regnen beginnt und er auf dem aufgeweichten Erdweg nichts riskieren möchte. Unser erstes Ziel am heutigen Tag ist der Wasserfall von Huilo-Huilo. Der Weg führt uns entlang am Lago Pirihueco, vorbei an den vergletscherten Doppelvulkanen Choshuenco/Mocha (2415 m). Der Wasserfall ist natürlich nicht so groß wie Iquazu aber sehr schön. Weiter geht es in Richtung Vulkan Osorno, um diesen zu besichtigen. Den Hänger lassen wir am Fuße des Vulkans stehen, um die 1100 m solo auf den Berg zu fahren. Leider haben wir kein Glück mit dem Wetter und es regnet ab ca. 600 m, der Nebel wird immer dichter und als wir auf 1100 m - einem Schigebiet - ankommen, hat es nur mehr 6 Grad, es schüttet und wir sehen nicht mal mehr die Hand vor den Augen - leider! Es bleibt uns nur die Möglichkeit wieder umzudrehen und hinunterzufahren. Nun haben wir ein Teilstück von 20 km Piste vor uns. Die Natur auf diesem Teilstück ist ein Traum - riesige sattgrüne Sträucher, Blumen in allen Arten und Farben sowie der Blick auf den See. Der einzige Wehrmutstropfen ist die Straße - aufgrund der Bauarbeiten und des Regens ist es eine schmierige Erdstraße. Unser heutiges Endziel ist Puerto Octay, wo wir einen sehr schönen Campingplatz finden. Nachdem wir alles - samt Plane, da dunkle Regenwolken am Himmel stehen - aufgestellt haben, machen wir einen Spaziergang. Für das Abendessen hat sich Arno heute Palatschinken auf den Speiseplan gesetzt. Er kämpft mit der Campinggeschirrpfanne bis es ihm zu dumm wird und er sich eine Teflonpfanne vom Campingplatzbetreiber holt. In der Nacht gehen einige heftige Regenschauer nieder.
Am Sonntagmorgen beim Zeltabbau hält der Regen gerade mal inne und wir können alles in trockenem Zustand verstauen. Unser erstes Ziel ist die Stadt Osorno, wo wir ein paar Flaschen Wein als Gastgeschenk kaufen, da wir die nächsten Tage auf einem Campo in der Nähe von Pucon verbringen werden. Da neben dem Supermarkt auch noch ein riesiger Baumarkt steht laufen wir da auch noch schnell hinein in der Hoffnung einen neuen Campingtisch zu finden - leider nein. Die heutige Route führt uns 220 km auf der Autobahn um dann weiter auf der Bundesstraße in Richtung Villarrica. Da sich in der Zwischenzeit der Himmel in ein wolkenloses blau verwandelt hat - bei einer Temperatur von 25 Grad - juhu- haben wir einen wunderbaren Ausblick auf den Vulkan Villarrica. Die Gegend hier ist absolutes Tourismusgebiet. Rechts und links der Straße eine Hotel, Hostal, Cabana nach dem anderen, sowie viele luxuriöse Villen der reichen Chilenen. In Villarrica fahren wir am Strandbad vorbei wo schon viele Badegäste vor Ort sind. Diese Ortschaft ist wunderschön und sehr gepflegt. Weiter geht es nun in Richtung
Pucon
Eine Kleinstadt mit 14 000 EinwohnerInnen hat Villarrica längst den Rang abgelaufen. Hier ist eines der Zentren des internationalen Tourismus in Chile. Pucon besitzt einen attraktiven schwarzen Sandstrand und mit der Kulisse des Vulkans lässt sich hier gut baden. Wem der See zu kalt ist, der fährt einfach in eine der vielen Thermen in der Umgebung. Pucon verdankt seinen Aufschwung der einzigartigen Lage am Lago Villarrica, direkt am Fuße des Vulkans Villarrica, dem ewig rauchenden und nachts glühenden Vulkans. In nächster Nähe sind eine Fülle an Naturwundern; verschwiegene Urwälder und glasklare Flüsse sowie dutzende Thermalbäder. Das enge Stadtzentrum besteht aus einem dutzend Straßen. Die Plaza liegt etwas abseits am Nordende vor dem Grand Hotel. Im Zuge des Tourismus Booms haben sich im Zentrum Kaffeehäuser, Speiselokale, Banken und Boutiquen angesiedelt.
Unser heutiges Tagesziel ist der Campo Chasquín-Huépil = Chasquín heißt die "Spitze der Insel", Huépil heißt "der Regenbogen" - von Marina (einer sehr netten Bekannten von Arnos Eltern) und noch ca. 23 km von Pucon entfernt. Wir haben die Freude ein paar Tage auf ihrem Campo zu verbringen. Als sich das Tor auf die Anlage öffnet kann ich nicht glauben was ich sehe - eine riesige Anlage mit Obstbäumen, vielen vielen Blumen und Sträuchern sowie Wiesen für die Viehzucht - so könnte ich mir das Paradies vorstellen. Marina ist eine sehr nette Dame, welche uns freundlich mit Kaffee und Kuchen empfängt. Sie bietet uns an in ihrem Gästezimmer zu nächtigen. Erst wollen wir nicht annehmen um keine Umstände zu machen, da das Wetter ja auch so schön ist. Nach einigem Zögern und der Verlockung auf ein kuscheliges Bett nehmen wir doch an - gut war es - in der Nacht hat es zu regnen begonnen und die nächsten 2 Tage angehalten. Zum Ausklang dieses Tages trinken wir eine Flasche - von Marinas selbst gemachtem Pisco Sauer und freuen uns auf den morgigen Tag.
Da es bereits in der Nacht sehr heftig zu regnen beginnt schlafen wir mal ordentlich aus um dann zu dritt nach Pucon zu fahren. Eigentlich wollten wir dort einen Stadtbummel machen, da es aber so stark regnet als hätte man irgendwo eine Schleuse geöffnet, setzen wir uns in ein Kaffeehaus um guten Kakao und Kaffee zu trinken. Wir hören wieder einmal, dass das Wetter für diese Jahreszeit sehr kalt und schlecht ist - hilft uns leider auch nicht!!!! Eigentlich wollten wir heute den Nationalpark Villarrica besichti-gen, aber dies ist ja gründlich ins Wasser gefallen. Zurück auf dem Campo heizen wir den Holzofen ein - die Temperatur ist auch wieder auf max. 10 Grad heruntergefallen - und machen es uns in der Stube gemütlich. Zum Abendessen fahren wir 4 km weiter zu einem ausgewanderten Tiroler. Leider waren wir von dem Essen sehr enttäuscht, aber auch dies kann mal passieren. Zurück auf dem Campo setzten wir uns gemütlich zusammen, um von Marina - sie ist bereits eine ältere Dame, aber sehr jung geblieben - viele interessante Geschichten aus ihrem Leben bzw. über die letzten 15 Jahre welche sie bereits in Chile lebt zu erzählen, dass wir erst wieder um Mitternacht auf die Uhr sehen und zu Bett gehen.
Es regnet die ganze Nacht sowie bis Dienstagmittag weiter. Bei einer gemütlichen Kartenrunde - Arno hat mir nach diesem Spiel die Freund-schaft gekündigt *ggg* - verbringen wir den Vormittag, bevor wir gegen 13.00 Uhr wieder nach Pucon fahren, um endlich die Stadt zu besichtigen. Der Regen lässt nach und so gehen wir eine Runde, bevor wir ins Park Lake - einem sehr noblen Hotel - zum Mittagessen gehen. Nach einem hervorragenden Mittagsmahl beschließen wir zum See zu spazieren, da sich endlich die Wolken lichten und ab und an einen Sonnenstrahl durchlassen. Den Abend lassen wir bei einem Fläschchen Rotwein und wunderbaren Gesprächen ausklingen.
Mittwochmorgen ist das Wetter auch nicht wirklich schön, aber es regnet nicht und hat bereits 12 Grad. So beschließen Arno und ich - Marina musste einige wichtige Wege in der Stadt erledigen - endlich in den Nationalpark zu fahren. Die Erdstraße ist nicht sehr schön, aber es geht ca. 15 km bis die Straße leider nur mehr für 4x4 Fahrzeuge zu befahren ist. Arno muss zähneknirschend einsehen, dass wir nur 1x2 sind und dreht um. Auf dem Rückweg besuchen wir bei einem Spaziergang durch den Regenwald den Salto - Wasserfall - China, der sich ca. 50 m in die Tiefe stürzt. Der Salto ist nicht sehr groß aber wunderschön in der Landschaft eingebettet. Nach ca. 3 Std. sind wir wieder zurück und spazieren mit Marina durch einen Teil ihrer vielen Wiesen und Wälder rund um den Campo (so werden hier die Farmen genannt) - herrlich und dieses Paradies hat sie nun zum Verkauf ausgeschrieben, da sie noch einige Länder bereisen will, ein Buch über die vielen Geschichten welche sie hier in Chile mit den Mapuche Indianern erlebt hat schreiben möchte und noch vieles mehr - wirklich eine beeindruckende Frau!! Anschließend versucht Arno die Eingangsglocke vom Campo zu reparieren und dann wird gekocht. Als Dank für unsere freundliche Aufnahme am Campo bereitet Arno ein Schokolade Mouse für Marina zu, da diese eine Naschkatze ist - die Freude bei ihr ist sehr groß. Gemeinsam verbringen wir einen gemütlichen Abschiedsabend bei einem guten Gläschen Rotwein.
Selbst dem Thermometer ist es bei wirklichen 12 Grad irgendwann zu kalt und es heizt sich mal ordentlich ein
Am Donnerstag beginnt der Tag mit herrlichem Sonnenschein. Die feuchte Wiese vor dem Haus dampft unter der Sonneneinstrahlung - es ist hier so wunderschön!!! Gegen 10.00 Uhr sind wir bereit zur Abfahrt und alle sind ein wenig traurig, da wir uns gegenseitig sehr ins Herz geschlossen haben. Das herrliche Wetter schenkt uns wunderbare Aussicht auf die umliegenden Berge und Vulkane. Heute sehe ich wirklich die kleine Rauchwolke aus dem Villarrica aufsteigen - sollte dies nämlich nicht so sein werden die Ein-heimischen unruhig, da sie eine Verstopfung und somit einen Vulkan-ausbruch befürchten. Die Strecke nach Los Angeles - unser heutiges Ziel - ist nur Autobahn aber trotzdem sehr abwechslungsreich. In Los Angeles ist ein Besuch bei einem Goldwinger ausgemacht, welchen wir in Bariloche am Treffen kennengelernt haben. Lois hat einen neuen Hinterreifen für unser Moped, welchen wir schon ganz dringend brauchen, da das Profil bei unserem Reifen nur mehr zu erahnen ist. Da unser GPS die eingegeben Straße nicht kennt bleibt Arno beim ersten Polizisten stehen, gibt ihm die Nummer von Lois und bittet ihn diesen anzurufen damit er ihm unseren Standort durchgibt um uns hier abzuholen. Ich kann nicht glauben was ich hier gerade erlebe. Ich wäre schon wieder zur nächsten Telefonzelle gelaufen, aber so geht es auch. Der Polizist war sehr nett, hat angerufen und uns angewiesen hier - mitten auf der Hauptdurchzugsstraße stehen zu bleiben und zu warten. 10 Minuten später war Lois mit Frau und Sohn - Eduardo 3 Jahre - auf dem Schoß - auf der Wing - hier, um uns abzuholen. An diesem Nachmittag wird noch der neue Hinterreifen montiert. Bei einigen Gläschen Pisco Sauer und lustigem Kauderwelsch - Englisch und Spanisch mit Händen und Füßen - Lois spricht nämlich so gut wie kein und seine Frau wirklich nur pokito - sehr wenig - Englisch. Für Samstag machen wir eine Fahrt in die Berge zu natur belassenen Thermen - nein, nur ich darf lachen - aus.
Samstag steht ausschlafen auf dem Plan, da die Ausfahrt erst gegen Mittag beginnen soll. Ich trau meinen Augen nicht, als ich bei der Abfahrt mitbekomme, dass die Familie zu viert die Ausfahrt auf der Wing macht. Klein Eduardo sitzt ganz vorne, dann Lois, dann die Tochter Martina - sie ist 6 Jahre und sieht aus wie eine Puppe mit ihren dunklen Augen und den schwarzen lange Haaren - auf dem Beifahrersitz bei ihrer Mama Alexandra (das nennt man Chilenische Goldwing Verhältnisse). Wir fahren in eine wunderschöne Gegend - bei unserem ersten Halt meint Lois - like Austria - und ich muss ihm recht geben, wir hätten auch in den Bergen irgendwo in Österreich sein können. Die letzten 15 km zur Therme sind mal wieder Piste, aber ohne Hänger ist das ja gar kein Problem - und was ist das Schönste daran, es hat bereits 28 Grad!!!!! Die warme Quelle kommt hier direkt aus dem Fluss. Aus diesem Grund wurde eine Einrahmung wie ein Becken im Fluss gemauert, damit das warme Wasser in diesem Becken bleibt. Lustig und voller Vorfreude gehen wir die Stufen zum Fluss hinab und müssen leider feststellen, dass es hier heute wohl kein baden gibt. Der Fluss hat aufgrund der vielen Regenfälle einen etwas hohen Wasserstand welcher über den Beckenrand schwappt, und somit das warme mit dem eiskalten Flusswasser mischt. Zum Glück gibt es oben in der Anlage zwei Schwimmbecken in diese auch das warme Wasser gepumpt wird, uns so machen wir es uns dort gemütlich. Die beiden Kinder von Lois sind totale Wasserratten und nur mit Müh und Not gegen 18.00 Uhr davon zu überzeugen, dass wir zur Rückfahrt aufbrechen müssen, da wir ca. 100 km vor uns haben. Nachdem wir die Piste verlassen schlafen beide Kinder auf dem Motorrad ein - so süß das aussieht, so bedenklich finde ich diese Art der Ausfahrt. Den Tag lassen wir bei einem gemütlichen Asado ausklingen.
Der Rahmen den man hier sieht ist das Pool mit dem warmen Wasser - für den Normalfall, aber was ist auf dieser Reise schon normal
Am Samstag brechen wir mittags zur Weiterfahrt auf. Unsere heutige Tour führt uns über wunderschöne kurvenreiche Straßen an der Küste entlang bis Curanipe. An der Strecke halten wir bei einer Fruteria - Stand mit Obst und Gemüse - um Nachschub zu kaufen. Herrlich duftende Erdbeeren, Nektarinen, Weintrauben, Karotten und Salat. Der Verkäufer ist ganz ein lustiger Kerl und denkt er kann mich mit einem grünen spitzen Paprika "verführen" - ich hab ihn jedoch sofort durchschaut und gewusst, dass dies ein scharfer ist, was ihn sehr erheitert. Arno nimmt an und isst den ganzen ohne mit der Wimper zu zucken. Das stichelt den Verkäufer so auf ihm einen roten zu geben - uuuiii - der hatte es in sich. Arno gibt sich keine Blöße und tut als wenn nichts wäre, der Verkäufer kann es kaum fassen. Wir fahren weiter und Arno erstickt halb an den Nachwehen des scharfen Paprikas - schnell isst er 2 Karotten um die Schärfe etwas zu lindern - ich bin innerlich natürlich erheitert!!!! Gegen 19.00 Uhr treffen wir an unserem heutigen Ziel ein, suchen den Campingplatz und stellen das Zelt auf. Nach einem schnellen Abendessen spazieren wir am Strand entlang und beobachten den Sonnenuntergang welcher vom Tosen der starken Wellen untermalt wird. Mit einer gemütlichen Kartenrunde - heute ist Arno mal in Führung - beschließen wir diesen Tag.
Für heute Sonntag steht Santiago de Chile auf dem Reiseplan. Bis dahin sind es gute 400 km - aus diesem Grund brechen wir gegen 9.30 Uhr auf. Die ersten 200 km durchfahren wir herrlich kleine Fischerdörfer sowie riesige Pinien- und Eukalyptuswälder, da diese Region hauptsächlich von Holzwirtschaft lebt. Einige kleinere Dörfer sind aufgrund der heutigen Präsidentenwahl von der Polizei abgesperrt und wir müssen kleine Umfahrungen nehmen. Viele Kurven, herrliche Buchten, duftende Wälder, schöne Strände - was kann man sich schöneres für einen "Sonntagsausflug" wünschen. Die restlichen Kilometer spulen wir auf der Autobahn ab, wo wir ca. 40 km vor Santiago mit Christian und Karsten - ebenfalls 2 Bekannte vom Treffen in Bariloche - verabredet sind. Die beiden haben uns eine Unterkunft und Adressen von Firmen besorgt, welche eventuell eine neue Achse für unseren Hänger anfertigen könnten. Angekommen bei unserem Hostel in einem wunderschönen Stadtteil von Santiago räumen wir den Hänger aus und bauen den Zeltaufbau ab, da für morgen 9.00 Uhr die Abfahrt in die erste Werkstatt mit Karsten vereinbart ist - er ist so nett und begleitet uns an seinem ersten Urlaubstag dort hin.
Morgen werden wir mehr bezüglich einer neuen Achse wissen.
Wir möchten uns hier noch einmal bei Christian und Karsten für die Unterstützung bedanken.
Weiters möchten wir uns auch noch bei Wolfgang und Herbert sehr herzlich für ihren Einsatz zuhause bedanken. Die beiden haben in der Zwischenzeit alle möglichen Varianten für den eventuellen Versand einer neuen Achse hierher erledigt!!!!
Aufbruch: | 03.11.2009 |
Dauer: | 6 Monate |
Heimkehr: | 23.04.2010 |
Brasilien
Uruguay
Chile
Peru
Ecuador
Kolumbien
Panama
Mexiko
Vereinigte Staaten